Wie mit Trauer umgehen (christlich)?

9 Antworten

Hallo Bones007,

einen lieben Menschen zu verlieren stürzt natürlich fast jeden in tiefe Trauer. Manche sagen zwar, der Tod gehöre zum Leben dazu, dennoch empfinden ihn die meisten als einen schrecklichen Feind. In einer solchen Situation kann man mit Worten oft gar nicht beschreiben, was man wirklich fühlt.

Manchen geht es so, dass sie sich mit dem Geschehen gar nicht abfinden wollen, oder sie können nicht realisieren, was da eigentlich passiert ist. Viele empfinden, dass das Leben nun nicht mehr so ist, wie vorher. Nach dem Tod eines lieben Menschen beginnt ein langer Weg der Trauer. Die Frage ist, wie es einem gelingen kann, die Trauer gut zu verarbeiten.

Für viele gehört Weinen mit zur Trauer. Dass Tränen sinnvoll und nützlich sein können, bestätigen auch Psychologen. Gefühle hingegen zu unterdrücken, schadet mehr als es nützt. Wenn Dir also danach ist, zu weinen, dann lasse deinen Tränen einfach freien Lauf. Hinterher wirst Du sicher merken, dass es Dir wieder besser geht.

Es könnte jedoch auch sein, dass Gefühle der Wut in Dir aufsteigen. Das kann z. B. dann passieren, wenn jemand etwas Gedankenloses oder Falsches sagt. Oder man ist wütend auf den Toten, weil er einen im Stich gelassen hat. Auf keinen Fall wäre es richtig, diese Gefühle zu verdrängen. Es wäre hilfreich, wenn Du Dich einem guten Freund anvertraust, der Dir gut zuhört und in der Lage ist, auf Deine Gefühle richtig zu reagieren.

Falls Du an Gott glaubst, dann kann es Dich sehr erleichtern, wenn Du ihm im Gebet Dein Herz ausschüttest. Das mag dazu führen, dass sich Deine Gedanken und Gefühle wieder beruhigen, denn die Bibel verspricht: "Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten" (Philipper 4:6, 7).

Der größte Trost für einen Trauernden ist, daran zu denken, dass Gott verheißen hat, die Toten eines Tages wieder aufzuerwecken. Von der künftigen Auferstehung sprach auch Jesus Christus, als er folgendes verhieß: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... einer Auferstehung des Lebens" (Johannes 5:28, 29).

Damit ist nicht gemeint, dass wir unsere Angehörigen und Freunde eines Tages im Himmel wiedersehen werden. Die Bibel spricht von einer Auferstehung hier auf der Erde, bei der die Toten wieder einen Leib aus Fleisch und Blut erhalten, der dem gleicht, den sie vor ihrem Tod hatten, allerdings ohne Krankheiten und Gebrechen.

Wir werden die Verstorbenen also so sehen, wie wir sie gekannt haben! Kannst Du Dir vorstellen, wie unbeschreiblich groß die Freude sein wird, wenn die Toten zum Leben zurückkehren werden? Wie schön wird es dann sein, all die Lieben, die man bis dahin durch den Tod verloren hat, wieder in die Arme schließen zu können!

Der Tod ist heute zwar noch, wie eingangs gesagt, ein schrecklicher Feind, doch verheißt die Bibel, dass dieser Feind eines Tages "zunichte gemacht" werden wird, und zwar für immer (1. Korinther 15:26)! Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinen Schmerz und Deine Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Es tut mir sehr leid, dass du Trauer und Verlust durchmachst. Das ist sehr schlimm und traurig. Ich werde für dich beten!

In einer schlimmen Krise bin ich mal auf Römer 12,12 aufmerksam geworden (das kam in einer Predigt zu dieser Zeit vor):

  • "Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet!".

Mir hat dieser Vers gezeigt, dass es schwierige Zeiten geben kann, in denen man irgendwie aushalten und weitermachen muss. Dass es durchaus auch dauern kann, bis es wieder besser wird, dass es aber wichtig ist, immer im Gebet zu bleiben und auf Gott zu vertrauen.

Vielleicht gilt das alte Sprichwort "die Zeit heilt alle Wunden" in dem Sinne, dass es einfach viel Zeit braucht, um mit dieser Situation und dem Verlust besser umgehen zu können.

Im Gebet kannst du Gott mitteilen, was du denkst und fühlst und Ihn bitten, dir zu helfen, besser mit der Situation umgehen zu können, dir Kraft zu schenken und dich zu trösten.

Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen!


Bones007 
Beitragsersteller
 30.10.2023, 13:42

Dankeschön

0

Hallo,

du hast mein Mitgefühl! Ja Trauer und Verlust zeichnen unser Leben hier auf der Erde leider aus.

U die beste Entscheidung hast du bereits getroffen!! Wie gut, dass uns die Bibel verspricht, dass Gott eines Tages alle Tränen abwischen wird, aber auch im Hier u Jetzt darfst du schon mit Gottes Trost rechnen. Jesus ist mit all deinem Schmerz vertraut, hat er es doch selbst durchlitten!

Ich glaube das erste wäre du darfst die Hilflosigkeit ablegen. Gottes Wort verspricht Hilfe. Er lässt dich mit der Situation nicht allein! Nimm dir mal die Psalme u Klagelieder vor u lese, Bete sie laut aus. Du darfst klagen u deinen Schmerz vor Gott benennen.

Das zweite wäre, frage nicht „warum“, sondern „wozu“? Gott verspricht, dass uns ALLES zum Besten dienen wird, denen die ihn lieben. U manchmal muss man sich daran einfach im Glauben klammern bis das Gute sichtbar wird..

Ich wünsche dir Gottes Trost u Beistand!

Ich habe in einer solchen Situation einmal die Seelsorge angerufen. Da war eine sehr nette Frau am Telefon, die mich mit dem Gedanken getröstet hat: Gott wollte nicht auf ihn warten und hat ihn deshalb so jung zu sich geholt.

"Eigentlich" gar nicht mein Religionsbild, aber in meiner Trauer hat es mir tatsächlich geholfen.

________________________ edit

Wichtig ist, dass Du all Deine Gefühle zulässt. Ja, man darf auch wütend sein, dass der oder die andere einen verlassen hat. Man darf nicht weiter wissen. Man darf hadern. Und heulen, schreien, was auch immer. Es gibt vielleicht Wald in Deiner Nähe, wo Du laut werden kannst. Sonst schreie in ein Kissen. Das erleichtert.


Bones007 
Beitragsersteller
 30.10.2023, 10:36

Dankeschön.

0

Hmm, du sagst nicht mal, ob es um einen Todesfall geht.

Oder ob dir nur eine Freundin entlaufen ist...

Freilich kann man sich - wenns einem gefällt, unendlich mit frommen Sprüchen zudröhnen lassen. Aber ehrlich ist das nicht, sondern eher eine Art warme Decke.

Ich wollte sowas nicht. Meine Mutter ist vor 2 Jahren gestorben. Ich wollte von niemand was hören bezüglich "Gottes unerforschlicher Ratschluß" oder "Gott holt heim, wen er liebt". Ich habe ihr von Herzen gegönnt, nicht mehr leiden zu müssen und habe ganz schnell meine dringenden Lebensaufgaben fortgesetzt.