Wie lange würde ein Mensch auf dem mond „titan“ überleben?

10 Antworten

Zunächst mal die Fakten:

  • Titan hat bis auf einige Seen eine feste Oberfläche, du tauchst also nicht in eine kalte Flüssigkeit ein.
  • Die Temperatur an der Oberfläche beträgt 94 K, also -179 °C.
  • Titan hat eine Atmosphäre, hauptsächlich aus Stickstoff, mit der fünffachen Dichte der irdischen. Der Druck ist nicht viel höher als unserer.
  • Über den Wind konnte ich nichts rausfinden, daher nehmen ich mal Winsstille an.

Dann die Abschätzungen und Mutmaßungen:

Gase entziehen dem Körper viel weniger Wärme als Flüssigkeiten, du wirst also nicht gleich schockgefroren, sondern erst mal nur zügig abgekühlt.

5fache Dichte mit 7facher Temperaturdifferenz (30 - 0 vs. 30 - -180) ergibt einen 35fachen Wärmeentzug, also etwa das geometrische Mittel zu Eiswasser.

In Eiswasser überlebt man angeblich bis zu 8 Minuten. Auf dem Titan schätzungsweise deutlich länger, was die Wärme angeht.

Zusammengefasst wirst du also nicht an Unterkühlung sterben, sondern vorher ersticken.

Klar habe ich da vieles vereinfacht, neben dem Wind auch Strömungen und Turbulenzen vernachlässigt und nicht zwischen Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität unterschieden. Wärmestrahlung habe ich auch unterschlagen. Aber in jedem Fall würde ich ein paar Minuten auf dem Titan (mit Sauerstoffversorgung) einem Titanic-Untergang (ohne Platz im Rettungsboot) vorziehen.

Woher ich das weiß:Recherche

Das ist tatsächlich eine ganz interessante Frage.

Auf jeden Fall sollte es möglich sein, das Unvermeidliche sehr lange hinauszuzögern. Wir haben zwei Probleme: Kälte und Sauerstoff.

Ich kann nicht sagen, inwiefern die Lungen ausfrören. Eine Art Wärmetauscher zwischen ein- und ausgeatmeter Luft könnte helfen.

Zum zweiten sollte es möglich sein, in wind- und methandichten Anzügen die Temperatur halbwegs zu halten. Ich dächte da an mehrere dicke Schichten Latex, Daunen, Noppenfolie und vielleicht eine eingewobene Heizung.

Drittens: Sauerstoff. Druckgas könnte nicht mehr funktionieren, da Sauerstoff ab -183 °C siedet. Das Atemgas würde dann nicht mehr gasförmig ohne Heizung.

Manche Völker des Nordens bekommen unter -60 °C ab - in Fellkleidern und Zelten. Mit der Technik, die heute bei Everest-Expeditionen, dem Tiefseetauchen oder in Polarstationen eingesetzt wird, sollten noch niedrigere Temperaturen aushaltbar sein. Aber ob es für -180 °C reichte - keine Ahnung.

Volltechnisierte Raumanzüge tuen das sicherlich, aber es geht darum, nur mit einer Maske und Daunenanzug z. B. schnell eine Wetterstation zu warten.

Viel interessanter ist doch die Möglichkeit, aus eigener Muskelkraft dort zu fliegen!

Nackt ist diese Frage aber nur unsinnig. Sogar in Kleidern überlebt man manche deutsche Winternacht nicht.

Luftdruck

Stickstoff mit viel Methan statt Sauerstoff. Luft würde ich das nicht nennen, bzw Luft in einem U-Boot 15m unter Wasser, voll besetzt mit Männern, die zuviel Sauerkraut gegessen haben und nach 24 Stunden den Sauerstoffvorrat verbraucht haben. Und alles bei 90K. Nach einer Minute tritt der Tod ein, und man wünscht sich es wäre schneller gegangen. Nein danke.

mit oder ohne Bademantel? Ein paar Sekunden und du bist bretthart, dazu brauchst du nicht erst zum Titan gondeln.

Ich glaube, der Sauerstoffmangel ist fataler. Sagen wir... 1 Minute? Bei diesen Temperaturen den Atem anzuhalten ist hart.