Wie kommt man zum Heil im Buddhismus?

4 Antworten

Ich bin Buddhist und helfe dir gerne weiter.

Das Wesentliche hat Buddhishi schon gesagt - das Erkennen und die Überwindung des Leidens ist der wichtigste Aspekt des Buddhismus.

Buddha fasste die Erkenntnis über die Ursachen und die Beendigung des Leidens in den "vier edlen Wahrheiten" zusammen.

Mit dem "edlen achtfachen Pfad" gab er die Handlungsanweisung, wie diese Erkenntnis konkret vom Einzelnen umzusetzen sind.

Wie kommt man zum Heil im Buddhismus?

Die einfache Antwort ist daher: Durch Gehen des achtfachen Pfades

Im Detail ist das etwas komplexer, denn dadurch, dass es verschiedene Traditionslinien gibt, sind Ziel und Methoden etwas unterschiedlich.

Im Theravada-Buddhismus wird der achtfache Pfad ausschließlich zur eigenen Befreiung und zur Unterstützung anderer Wesen durch lehren gegangen.

Im Mahayana-Buddhismus verzichtet man am Ende dieses Weges auf das Verlöschen im Nirvana, sondern bleibt freiwillig im Samsara, um anderen Wesen zur Befreiung zu verhelfen.

Ich hoffe, diese Ergänzung zu den bisherigen Antworten war hilfreich für dich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Hallo Travler6,

in der Lehre von Buddha geht es darum, Leid zu erkennen und zu überwinden. Dazu dienen die 4 Edlen Wahrheiten und der 8fache Pfad.

Beschäftige Dich bei Interesse bitte mit seiner Lehre und Du wirst die Antwort für Dich finden. Berücksichtige bitte, dass es verschiedene Wege im Buddhismus gibt, wobei ich Dir rate, vom Diamentweg die Finger zu lassen.

Hier ein Link, der eine hilfreiche erste Einführung bietet:

http://www.planet-wissen.de/kultur/religion/buddhismus/pwiekernaussagendesbuddhismus100.html

LG

Buddhishi


Grimwulf78  16.09.2016, 13:25

Warum rätst Du vom Diamantweg ab? Zu haptisch?

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Buddhishi  16.09.2016, 13:30
@Grimwulf78

Da er m. E. nicht ungefährlich ist. Ole Nydahl ('Anführer') ist sehr umstritten, dieser Weg wird sogar von offizieller Seite (Sektenbeauftragte) 'beobachtet' etc. LG

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Grimwulf78  16.09.2016, 14:17
@Buddhishi

Hmm.. ich war 2x im buddh. Zentrum Hamburg. Hat mich bisher nicht genug "erreicht" um dabei zu bleiben. Habe es aber auch noch nicht ad acta gelegt. 

Ich lehne die Identifikation mit Gruppierungen gleich welcher Art und den meist unvermeidlich dazugehörigen Doktrinen vehement ab. Grad deshalb finde ich Buddhismus per se so sympathisch, da auch hier Dogmen als hinderlich betrachtet werden und nicht geboten oder verboten wird. Nur Lehren und Wegweiser. Aber ich steh auch noch am Anfang.

Ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mir einen Hinweis auf die Kritikpunkte geben könntest, damit ich mich damit auseinandersetzen kann.

Einen lieben Gruß auch Dir!

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Grimwulf78  20.09.2016, 15:57
@Buddhishi

Danke nochmals für Deinen Tipp! Hab mich mit einem Ratsmitglied der DBU in Verbindung gesetzt. Neben einer wirklich bereichernden Korrespondenz habe ich den Vorschlag erhalten, mich u.a. mit Thich Nhat Hanh's Lehren auseinanderzusetzen. Nach meinem ersten Eindruck lehrt er im Geiste buddhistischer "Ökumene", also ohne sich dabei auf eine Schule zu fixieren und schlägt bewusst Brücken zu unserem christlichen Kulturkreis.

Wünsche Dir Frieden!

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Buddhishi  20.09.2016, 16:20
@Grimwulf78

Das freut mich. Die Bücher von Thich Nhat Hanh habe ich auch gelesen - da hast Du einen guten Tipp bekommen.

Mögest Du und alle Wesen gesund und glücklich sein.

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Enzylexikon  20.09.2016, 16:23
@Grimwulf78

Wobei man bei Thich Nhat Hanh seine Autorisierung als Lehrer in Zweifel ziehen könnte - was natürlich seine Fähigkeiten als Autor nicht schmälert.

Ob seine Mischung verschiedener buddhistischer Traditionen so sinnvoll ist, kann man sicher auch diskutieren.

Für mich persönlich gehört er zu den Vertretern eines modernen Wohlfühlbuddhismus, dem es an Substanz mangelt.

Die Idee des "engagierten Buddhismus" begrüße ich dagegen.

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Buddhishi  20.09.2016, 16:31
@Enzylexikon

Dennoch halte ich es für einen guten Einstieg, um erstmal ein 'Gefühl' für den Buddhismus zu bekommen.

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Wie Du hier schon  richtig gelesen hast, lieber travler6, gibt es so viele buddh. Strömungen, dass man nicht von "dem Heil" im B. sprechen kann.

Lediglich aus Nichiren-Buddhistischer Sicht kann ich hier sagen: Es geht überhaupt nicht um Heil, sondern

a) ...um das Erreichen eines möglichst hohen Lebenszustandes (idealerweise den der Buddhaschaft selbst - Das kann aber bei Normalsterblichen nie andauern - sondern ist etwas, wofür Du immer an Dir arbeiten musst - selbst erfahrene Buddhisten "rutschen" immer wieder in niedrigere Lebenszustände ab)

b) ...um das vermindern/überwinden von (eigenem und fremden) Leid und das Mehren von Lebensfreude im Hier und Jetzt (auch oft verdammt schwer;)

Man kommt dahin durch eine Kombi aus

  1. buddh. Praxis (d.h. gute Lebensweise, Andere Menschen und überhaupt Lebewesen unterstützen)
  2. "Studium" d.h. das Sich-Befassen mit buddhistischer Philosophie und Literatur sowie die durchaus auch kontroverse Diskussion mit anderen Menschen darüber
  3. buddhistische Meditation (im Falle der Nichirens ist das Zitieren aus auszügen des Lotus-Sutras sowie Chanten von NamMyohoRengeKyo, welches angeblich die Quintessenz des Lotus-Sutra verkörpert...)

das "Heil" gibt es dort nicht. Nur die Erleuchtung. Das ist das Ziel des Lebensweges. Offiziell hat es Buddha dort hingeschafft. Gibt es ganz viele Geschichten.. Es geht dabei eher um die Erkenntis des Lebens.


travler6 
Beitragsersteller
 16.09.2016, 10:40

Danke

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Knutschpalme  16.09.2016, 10:46

Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, gallt das Ausbrechen aus dem Samsara als "Heil", oder Erleuchtung :O

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TednDahai  16.09.2016, 10:48
@Knutschpalme

Kann man so nennen, ist aber im Vergleich auf andere Religionen irreführend, da dort das Heil meist als "Seelenheil" gemeint ist und das ein komplett anderer Prozess ist als im Buddhismus. Streng genommen ist der Buddhismus sogar eher eine Philosophie als eine Religion. Aber da will ich hier nicht streiten ;)

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