Wie kommt man als schwer chronisch Erkrankter damit klar, andere den eigenen Lebenstraum erfüllen zu sehen?
11 Antworten
Leicht ist es nicht - so viel steht fest.
Dennoch ist das keine Erfahrung, die nur chronisch Erkrankte machen. Jeder Mensch wird es erleben oder schon erlebt haben, dass andere genau das hinbekommen, was man sich selbst sehnlich wünscht oder immer gewünscht hat.
Das beste, was du für dich tun kannst, ist mach dir eine Liste deiner Möglichkeiten. Suche Ziele und Freude im Erreichbaren. Das Grübeln über andere und ihr Tun bringt niemanden weiter - dich auch nicht.
Das einzige, was ich wirklich erreichen kann, ist unter Schmerzen in meiner Isolationszelle, meinem Bett, zu verrotten, und sporadisch Ärzten hinterherzulaufen. Nicht einmal das spannendste Entertainment hilft.
Freundschaft, Arbeitsfähigkeit und die ganzen anderen fundamentalen Grundlagen, Fehlanzeige.
Wenn jemand eine schwere Chronische Krankheit bekommt, der vorher noch gesund mitten im Leben stand, für den ist es schwer, erst mal zu akzeptieren, dass im Moment gar nichts geht. Viele fallen auch kurz in ein tiefes Loch, denn jeder geht mit so einer Diagnose anders um.
Das was ich jetzt schreibe, hört sich etwas gemein an und nicht jeder wird es so verstehen, wie ich das meine:
mit einer Krankheit kann man aber auch eine andere Lebenseinstellung bekommen, die nicht nur negativ ist.
Man sieht vieles mit anderen Augen, früher ging man durch die Welt, hatte nhur Stress und wenn das wegällt, dann bemerkt man auf einmal, wie schön eine kleine Blume am Wegrand sein kann oder man achtet auf den Sonnenauf - und Sonnenuntergang, was man früher nicht so bewusst aufgenommen hat.
Aber dazu muss erst mal lernen, dass vieles eben nicht mehr so wie früher geht und trotzdem wird man immer mal Tage haben, wo es einem besser geht.
Manche brauchen Jahre dazu und andere die schaffen es schneller. Auch dein Umfeld spielt eine Rolle und wenn du einen Partner an deiner Seite hast, der hinter dir steht und dich auch ernst nimmt, dann ist auch vieles leichter.
Versuche trotzdem positiv zu denken, denn 90 Prozent bei einer Krankheit spiel die persönliche Einstellung eine große Rolle und die restlichen 10 Prozent, da hat man oft keinen Einfluss darauf, - je nachdem, was man hat - weil der Körper dann macht, was er will.
Es nützt dir ja nichts, wenn du auf andere schaust, weil die vielleicht noch keine Krankheit haben und ihr Leben verläuft anders, als jetzt deines und sie können ja auch nichts dafür, dass du eine schwere Krankheit hast.
Du musst für dich schauen, wie du am besten jeden Tag klarkommst und dann versuchen, ds beste daraus zu machen. Denn die anderen können ja auch nichts dafür, dass du krank bist.
Manchmal hilft es auch, wenn man sich klar macht, dass es auch Menschen gibt, denen es noch schlechter wie uns gehen kann.
Ein Chronisch Kranker Mensch muss es lernen - und das kann auch ein schmerzlicher Prozess sein -dass er soweit kommt, dass er mit seiner Krankheit lebt und nicht nur für seine Krankheit.
Das bedeutet, dass man nicht ständig nur an die Krankheit denkt, denn es gibt sicher auch Tage, wo man mehr machen kann und dann geht auch noch was.
Du kannt trotz Krankheit Kontakte pflegen, Briefe schreiben, Telefonieren, dir ein Hobby zulegen, wenn es möglich ist, dir eine Selbsthilfegruppe suchen, wo du dich mit Betroffenen austauschen kannst.
Dich sollten andere nicht interessieren, sondern du sollst dich auf dich konzentrieren sonst kommst du im Leben nicht weiter.
Jemand der deinen Lebenstraum lebt ist nicht daran schuld, dass du ihn nicht lebst oder leben kannst. Man muss sein Leben in die Hände nehmen und es zum Lebenstraum tragen.
Das setzt dann eventuell voraus, dass man als kein solcher mal eben Medizin und Ernährungswissenschaft anstudieren muss. Kein Problem für mich.
Hallo cykalord69,
Ich verstehe auf jeden Fall dein Problem.
Ich denke, in solch einer Lebenslage solltest du dich auf dich als Person konzentrieren und dich fragen wer du sein willst.
Nicht im Sinne, was tust, welchen Beruf du hast, sondern wer du als Person sein möchtest.
Deine Werte und Vorstellungen vom Leben machen dich als Person viel mehr aus, als das was du tust.
Aber auch in Beziehung Hobby oder allgemein kannst du dich auf dich selbst konzentrieren. Das kommt natürlich ganz darauf an, was dir alles mit deiner Erkrankung möglich ist.
LG und eine schöne Zeit dir
Die Jüngs
... indem man aufhört zu jammern und all das sieht, was man eben kann - was einem vergönnt ist. Man muss nicht alles neiden!
Wir haben alle viel. Gut - der eine hat mehr. Na und? Erinnere Dich, was die Natur Dir schenkt. Das ist nicht viel. Aber das reicht zum Leben. Es kommt drauf an, was Du draus machst.
Jammern hat noch niemanden weiter gebracht.
Wir kriegen alle was verwährt. Da bist Du keine Ausnahme! Glaub bloß nicht, dass Du etwas besonders Negatives bist. Zu diesem erklärst Du Dich nur selbst. Und das nennt man dann im Allgemeinen "jammern".
Ich finde, du hast das Recht zu jammern, wie jeder chronisch körperlich oder psychisch Kranke(r) und generell jeder andere auch. Aber Neid auf andere bringt dich wirklich nicht weiter.
Ich wollte auch einen Mathematik-Master machen, musste das aufgrund meiner Erkrankung und den Konzentrationsstörungen nun auch lassen. Ich (muss) ebenfalls viel Zeit im Liegen verbringen. Vermutlich muss man aus der Situation das Beste machen und sich auf das konzentrieren, was noch geht, mag es noch so wenig sein. Mir hilft es ein Ziel vor Augen zu haben. Vielleicht auch Psychotherapie zur Unterstützung, damit mental klarzukommen.
Und natürlich sollte man (wenn man die finanziellen Mittel und die Kraft hat) versuchen, seinen Gesundheitszustand nach Möglichkeiten zu verbessern. Selbst wenn es nur eine Symptombehandlung ist, die vielleicht die Schmerzen lindert. Alles Gute!
Danke, das ist eine wesentlich einsehbarere Situation, da die Umstände ähnlich sind.
Es geht nicht ums jammern, sondern um Rache und Chaosstiften.
Wie billig ist das denn - bitte! Ich hätte Dir mehr zugetraut! Rache ist kindisch. Bist Du noch ein Kind? Wenn ja - dann werd doch erwachsen.
Sieh Deine Chancen! DEINE Chancen! Die gibt es nämlich. Da musst Du nicht andere mit reinziehen.
Ohne Mathematik bin ich nur ein Unterwesen, verbrennungswürdig.
Dann leb doch für die Mathematik. Ich kann damit nichts anfangen. Und ganz ehrlich: Ich gebe mich mit depressiven Menschen nicht ab. Think positiv.
Schwer, wenn die Konzentration nicht mitmacht. Es ist ein notwendiges Übel, aber es wird wohl Zeit, mehr oder minder legal gewisse Neuropeptide zu beschaffen.
Welch eine traurige Existenz, jene ohne Mathematik. Ich habe tiefstes Mitleid.
"Think positiv[e]"?? Das ist sowas von toxische Positivität. Und "Ich gebe mich mit depressiven Menschen nicht ab"? Was soll das? Depressionen sind eine schwere Erkrankung! Außerdem weißt du doch nicht wirklich was in seinem Leben abgeht. Wenn man in jungem Alter nahezu bettlägerig ist, dann ist dein Kommentar eine ziemliche Ohrfeige.
Da der FS sich in keinster Weise erklärt, was ihm denn fehlt, wie es ihm wirklich geht, was er durchmacht, kann ich mir gar kein Urteil erlauben. Er muss sich ja auch nicht erklären. Schon klar. Aber dann darf er auch nicht jammern, weil er die vermeintlich falschen Ratschläge bekommt. Immerhin hat er hier nachgefragt.
Und es gibt schon einen Unterschied, etwas Partikuläres und so gut wie alles würdige verwehrt zu kriegen.