Wäret Ihr in der Lage, anderen zu helfen?
Es gibt ja unendlich viele Menschen mit teils schweren chronischen Krankheiten, die dringend Hilfe im Alltag benötigen.
Die Frage ist: Wäret Ihr in der Lage euren Mitmenschen (z.B. Nachbarn) zu helfen? Möglich wären verschiedene kostenlose Dienste: z.B. Einkaufshilfe, Begleitung zum Arzt, Hilfe beim Aufräumen/Putzen, Besuche gegen die Einsamkeit etc....oder seid Ihr so mit Euren eigenen Themen beschäftigt, dass Euch das nicht möglich wäre?
Vielleicht hättet Ihr selbst Hilfe nötig?
9 Antworten
Hallo
Ich MUSS sogar auf irgend eine Weise "helfen", damit es mir gut geht. Ich denke, der Mensch ist dafür gemacht, freiwillig zu dienen
Seinen Zweck für die Gemeinschaft zu erfüllen (was auch jeder unter Gemeinschaft verstehen mag)
LG
Hauptsächlich rede ich mit den Menschen, die unzufrieden sind, und zeige, dass ich sie ernst nehme, gleichzeitig aber begleite ich sie (zurück) zu den Wegen, zu ihrem Glück.
Natürlich gibt es auch sonst einiges. zB sammle Abfall vom Boden, habe einen Wildgarten, säe positive zwischenmenschliche Kultur (welche zur Realität wird).
(Für mich sind wir alle, die Gemeinschaft. Alles was ich empfinde, bzw "wahr"nehme - also nicht nur Mensch. Alles zusammen, sehe ich als einen einzigen Organismus)
Aber normalerweise bin ich Schlichter. Problemlöser. Das ist, was ich am Besten kann. Und worauf ich aber auch am wenigsten verzichten kann
Wie meinst du das...worauf du am wenigsten verzichten kannst?
Hm
Wenn ich denke, ich hätte die Antwort parat, kann ich nicht schweigen. Manchmal wäre das jedoch vielleicht besser.. So erscheint es zumindest manchmal, kurz danach. Wobei Konfrontationstherapie auch sehr gesund sein kann
Ich glaub ich bin auch so ähnlich. Ehrlich seine Meinung sagen finde ich nicht verkehrt. Aber natürlich will nicht jeder was zu seinem Problem hören...
Das stimmt. Deswegen geht es ja eigentlich darum, das Gegenüber mit einzubeziehen.
Aber manche Fragen gehen eben dennoch nahe an die Wunden
Und ich bin ja meist ein Fremder. Auf wirkliche Beziehungen (Verpflichtungen) lasse ich mich kaum ein
Ja, auch das kenne ich von mir. Ich mag es nicht mich zu verpflichten/zu binden.
Hi , ich habe seit dem 1 Aug. Ausbildung als Krankenpflegerin angefangen weil ich gerne den Menschen helfen möchte und es mich dann glücklich macht .
Und deswegen werde ich nach meiner Ausbildung in einem Krankenhaus arbeiten und Menschen helfen
LG
Julia
Das ist sehr schön. Ich hoffe, du lässt dich von den oft schwierigen Arbeitsbedingungen nicht von deiner Motivation zu helfen abbringen.
Prima! Dann wird das sicherlich auch so bleiben!
Wärd ihr in der Lage anderen zu helfen?
Schon, ja. Ich helfe meinem Vater, obwohl ich etliche Kilometer weg von ihm wohne und in Vollzeit berufstätig bin, mit seiner Medikation und bin, so oft ich kann bei ihm zu Besuch, um seiner Einsamkeit entgegen zu wirken, soweit es mir eben möglich ist. Er hat auch Familie im Umkreis von kaum einem Kilometer, aber die Mutter meiner Halbgeschwister väterlicherseits verhindert, dass sie mit ihm Kontakt aufnehmen oder ihn besuchen, was meiner Ansicht nach von dieser Frau echt das Mieseste ist, was überhaupt möglich ist, vor allem, weil sie auch weiß, dass er bereits 3 Schlaganfälle hinter sich hatte. Aber wenn sie mal wieder hinreichend in finanziellen Nöten ist, und das obwohl all ihre Kinder erwachsen sind, dann ist mein Vater wieder gut genug, wenn auch nur, um als Goldesel herzuhalten.
Selbst als nach Jahrzehnten der Funkstille mein Vater zu mir wieder Kontakt aufnahm, war sie damals zur Stelle, um mich sofort bei ihm schlecht machen zu wollen. Als er mir dann erzählte, was sie ihm über mich erzählt hatte, fand ich das eher belustigend, weil die Infos entweder nie gestimmt haben oder total veraltet waren, aber meinem Vater war das sichtlich peinlich, was sie für Methoden versuchte, um eine Kontaktaufnahme zu boykottieren.
Die Frage ist: Wärd ihr in der Lage euren Mitmenschen (z.B. Nachbarn) zu helfen? Möglich wären verschiedene kostenlose Dienste: z.B. Einkaufshilfe, Begleitung zum Arzt, Hilfe beim Aufräumen/Putzen, Besuche gegen die Einsamkeit etc....oder seid ihr so mit euren eigenen Themen beschäftigt, dass euch das nicht möglich wäre?
Nun ja, wie erwähnt helfe ich schon meinem Vater, der nicht einmal ansatzweise in meiner Nähe wohnt, soweit mir das neben meiner Arbeit möglich ist. Es ist nicht so, dass man mehr Zeit übrig hat, je mehr Leuten man hilft, also bin ich dahingehend leicht eingeschränkt, ohne dass ich so egoistisch wäre, wie die Aussage "oder seid ihr so mit euren eigenen Themen beschäftigt, dass euch das nicht möglich wäre" andeuten würde.
Ich meine, irgendwo ist mein Vater schon mein Thema, denn immerhin bin ich ein Kind von ihm, aber ich habe dahingehend keine eigenen Absichten. Ich würde mich freuen, wenn auch die Kinder, die er mit seiner Noch-Ehefrau hat, obwohl sie eben getrennt aber geographisch relativ nahe beieinander wohnen, wieder zu ihm in Kontakt treten würden, aber da hat diese Person von Mutter eben einen zu negativen Einfluss - obwohl sie mit ihrer Verhaltensweise wohl das geringste Anrecht darauf hat, spätestens da die Kinder volljährig sind.
Vielleicht hättet ihr selbst Hilfe nötig?
Für meinen Vater wäre das nicht schlecht, wenn er einen Pflegedienst hätte, der sich um ihn kümmern kann, zumindest während ich auf Montage bin, aber den lehnt mein Vater ja ab. Das Thema hatten wir nämlich schon durch und das obwohl seine jüngere Schwester ihn nach dem dritten Schlaganfall (oder war es der zweite?) in ein Pflegeheim in ihrer Nähe gebracht hatte und sich auch um alles mögliche weitere gekümmert hatte, da ich davon auch nichts bis dahin erfahren hatte - sondern erst als er mich dann aus dem Pflegeheim angerufen hatte, dass er sofort wieder nach Hause will.
Aus deinen Worten lese ich eine gehörige Portion Frust. Nach echter Freiwilligkeit und Freude klingt das für mich eher nicht. Du machst es eher aus Verantwortung/Verpflichtungsgefühl, oder?
Besuche gegen die Einsamkeit - wäre ich sofort dabei. Habe auch schon darüber nachgedacht im Altenheim nach einsamen Menschen zu suchen. Mit denen kann man dann eventuell spazieren gehen oder Brettspiele spielen. Aber dann steht man wie ein Erbschleicher da, dass will ich dann wieder nicht.
Generell habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass die mir die Welt die besten Absichten negativ reindrückt. Deshalb bin ich sehr vorsichtig was ich gebe.
Ja, es ist schon verrückt, dass einem gleich was unterstellt wird, wenn man nur freundlich sein will. Aber ZU VIEL Misstrauen bringt nichts, denn umgekehrt wärst du bestimmt auch dankbar, wenn du Hilfe bekommst.
Stehst du lieber fälschlicherweise gut oder fälschlicherweise schlecht da?
Du meintest doch, du stehst, oder zumindest, du stähest, da
Aber dann steht man wie ein Erbschleicher da
Ja richtig, deswegen mache ich ja nichts was man mir später negativ auslegen könnte. Ich kann leider nicht beeinflussen wie andere Menschen die Dinge sehen die ich tue. Es gab schon Fälle bei denen gegen mich Ermittelt wurde. Dabei hatte ich nie etwas böses im Sinne. Bevor nochmal sowas passiert, mache ich liebr nix.
Also weder schlecht sein und gut dastehen, noch gut sein und schlecht dastehen, lieber einfach dadurch eingeschränkt sein und "normal" dastehen?
Also mir wäre es egal, wenn jemand denkt, ich sei ein Erbschleicher. Wenn der Gegenüber ein cooler Typ ist, kann er seine Vorurteile nach Bekanntschaft fallen lassen, ansonsten ist er kein cooler Typ und dann ist mir seine Meinung egal.
Klar, würde nicht wollen, dass man gegen mich ermittelt, kenne deine Geschichte nicht. Ich denke bloss, was andere von dir denken ist nicht so wichtig. Was du von dir denkst, ist es. Und ich denke gut von mir, wenn ich Gutes tue (bzw das, wovon ich der Überzeugung bin, es sei gut), egal wer was sagt
In meinem Hause mit 5 Wohnungen bin ich mit Abstand der Älteste und ich helfe genug.
Ich arbeite als Rentner ehrenamtlich für die Tafel und bei Bedarf handwerklich für unser Tierheim.
Von einem Helfersyndrom bin ich nicht befallen
Darf ich fragen, was du z.B. für Hilfe anbietest?