Wie könnte bei uns im Land die Kriminalität gesenkt werden?
(Bitte nur sachliche antworten!)
12 Antworten
Weniger Kuscheljustiz! Insbesondere das Jugendstrafrecht ist viel zu lasch. Die Täter können wirklich machen, was sie wollen. So etwas spricht sich zudem natürlich rum. Die Gangster wissen genau: mir passiert nichts.
In erster linie entkriminalisierung von Substanzen. Dadurch entstehen natürlich viele Straftaten. Z.B. Beschaffungskriminalität. In zweiter Linie mehr unterstützung für sozial schwächere. Nicht nur durch gelder sondern auch durch sozialpädagogische Unterstützung.
Wie könnte bei uns im Land die Kriminalität gesenkt werden?
Welche Kriminalität meinst du?
Kleinkriminalität (Diebstähle, Einbruch, ...) und Schwerkriminalität Schwerkriminalität (Mord, Totschlag, Körperverletzung, ...) durch mehr Bildung
Wirtschaftskriminalität durch höhere Strafen. Solange ein verurteilter Verbrecher wie Audi-Chef Stadler sich von seinen Verbrechen mit einer lächerlichen Strafzahlung von 1 Million (das ist für den gerade mal ein Monatsgehalt) freikaufen kann, wird der munter weitere Verbrechen begehen. Solange ein Verbrecher wie Uli Hoeneß sich durch lächerliche Strafen und ein paar Monate "Knast" (als Freigänger) sich von seinen Verbrechen freikaufen kann, wird der weiterhin Verbreche begehen.
Steuerhinterziehung und ähnliche Verbrechern durch mehr Kontrolle. Es ist doch lächerlich, dass ein Unternehmer im Schnitt gerade mal alle 12 Jahre mit einer Steuerprüfung zu rechnen hat.
Alex
Du hast recht, die Strafen bei Wirtschaftskriminalität sind lächerlich und die Steuerhinterziehung ein Kavaliersdelikt.
...und die kriminelle Energie für ihre Straftat übersehen wird! Die reicht mit hoher Intelligenz über Jahre hinweg.
Indem Strafen wirklich abschrecken.
Ich kannte einen, der immer wieder mal Scheiße gebaut hat und der hat sich köstlich drüber amüsiert, wie "das Café Viereck" alias Knast so läuft.
Man kriegt gutes Essen, man hat sogar nen Fitnessraum, es ist warm und trocken...
Ich kenne sogar mehrere die sagen, bevor sie obdachlos werden, sehen sie zu dass sie lieber in den Knast wandern, denn da isses schöner. Allein die siffigen Matratzen in den winzigen Kabinen im Obdachlosenheim wär widerlich - und da kann man nur schlafen und muss tagsüber wieder raus, egal welches Wetter.
Sogar meine Mutter sagte mal, dass sollte sie irgendwann mal obdachlos werden, weil warum auch immer, dann würde sie irgendwas machen, wo sie zumindest im kalten Winter in den Knast kommt.
Manche sehen wohl also in einem Knast eher ein All Inclusive Hotel. Somit hat das Kittchen seinen Schrecken verloren, warum sollte man sich dann mit den Konsequenzen seines Handelns auseinander setzen, wenns da so angenehm ist?
Schärfere Strafen schrecken keine Kriminellen ab. Man müsste genau den anderen Weg gehen. Die Täter müssten sich aktiv mit ihren Taten auseinandersetzen.
Haft ohne Gitter und Mauern:
Strafen schrecken nur sehr wenige Verbrechen ab. Meist 'white collar crimes', also Wirtschaftsverbrechen wie Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Betrug usw.. Nur hier wird von den Straftätern i.d.R. eine Risikoabwägung vorgenommen.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und andere Starftaten physischer Gewalt sind meist Impulstaten und gerade bei Schwerverbrechen gehen die Kriminellen nicht von einer Aufdeckung aus (sonst würden sie es gar nicht machen).
Länder dessen Justizsysteme die Rehabilitierung von Straftätern in den Fokus rücken sind i.d.R. deutlich sicherer als solche, die einer Bestrafung in Form von Vergeltung vollziehen. Zur Rehabilitierung gehört auch eine würdevolle Behandlung der Gefangenen. Merkwürdigerweise verhalten sich Menschen, die über Jahre wie Tiere gehalten und behandelt werden nach ihrer Haft meist relativ asozial.
Sollte deine Mutter obdachlos werden, wäre es vernünftiger Bürgergeld zu beantragen, das solltest du ihr vielleicht mal sagen, bevor sie noch auf dumme Gedanken kommt. Das ist nicht nur deutlich angenehmer für sie, es spart den Steuerzahler auch eine Menge Geld. Jemanden wegzusperren ist ziemlich kostenspielig.
Weiterhin müssen Verfahren verkürzt werden und es muss generell ermöglicht werden, viel schneller Strafen, Bußgelder, Verwarnungen usw. auszusprechen, um unmittelbar einen Lerneffekt zu erzielen und nicht erst nach Monaten oder Jahren.
Der Lerneffekt bei z.B. Strafzetteln wegen zu geringen Abstands hat keine Wirkung, wenn man erst 4 Monate später 50€ zahlen muss.
Entkriminalisierung von Drogen sehe ich als den falschen Schritt.
Oder, wie in den Skandinavischen Ländern, Bußgeldbescheide nach Einkommen/ Vermögen. Der Student zahlt den Mindestsatz, für einen Millionär können Ordnungswidrigkeiten dann durchaus in die tausender gehen.
Wäre auch gerechter, Ordnungsgelder sollen eine abschreckende Wirkung haben, das ist nicht der Fall, wenn für manche 50€ ein Trinkgeld sind, während es für andere bedeutet sich für den Rest des Monats zu überlegen, ob Tabak oder Essen relevanter für den nächsten Einkauf sind.
Ordnungswidrigkeiten sind jedoch keine Straftaten. Eine (viel) schnellere Vollstreckung würde aber v.a. im Jugendstrafrecht sinnvoll sein.
Volle Zustimmung, insbesondere bei der Wirtschaftskriminalität. Ich finde es generell auch heftig, das die Täter nach dem Urteil einfach mal in ein Bundesland mit einem milderen Strafvollzug umziehen können, wo sie die Strafe dann häufig im Offenen Vollzug "absitzen" können...