Wie kann man Strenggläubige dahingehend überprüfen, ob sie über ihre Religion stehen können, ohne sie zu provozieren?
Ich möchte nicht ständig Leute meiden wollen, die eine Religion ausüben, weil ich Angst habe, das ich dort extrem aufpassen muss, ihre ,,gottgleichen“ Werte nicht in Frage zu stellen.
Wie kann ich aber sonst einen lockeren Umgang mit ihnen finden, wenn ich meinen Humor zurückhalten muss, oder aus Respekt die Themen nicht ansprechen kann, die meine persönliche Freiheit wahren?
6 Antworten
Ein sehr alter Priester hat mal gesagt um etwas wirklich zu verstehen, muss man 70 verschiedene Sichtweisen kennen lernen, die in die selbe Richtung gehen.
Beispiel: du willst verstehen, warum Konservative Abtreibung nicht cool finden oder was aus der Perspektive verschiedener Kirchen Liebe ist - einfach aus Interesse - dann lerne 70 verschiedene Lehren kennen, die aus dem jeweiligen Kreis kommen
Es ist nämlich ziemlich leicht zu sagen: Alle Gläubigen sind radikal. Alle Linken sind Vollspinner und alle Konservative sind Geldgeil. - da müsste das eigene Gehirn merken, dass das keine Lebensrealität wieder spiegelt. (klar haben wir alle Vorurteile - auch ich)
Mit religiösen Fanatikern und Menschen, die versuchen zu missionieren, kann ich absolut nicht umgehen. Im Real Life habe ich so etwas zum Glück noch nicht erlebt. Zum ersten Mal hier bei GF, leider. Auf Grund meines sozialen Engagements und meines Berufs, bezeichnete mich ein User/in als Menschenmörderin, etc. Ignore Liste.
"Strenggläubig" - was ist das? Es würde ja auch niemand "streng verliebt" sagen - obwohl zwischen beiden eine Verbindung besteht. Entweder man glaubt, dann tut man es mit Herz und Sinn oder man glaubt nicht. Gläubige, die nicht "streng" mit sich sind, sind oberflächlich.
Als gläubige Christin habe ich noch nie erlebt, dass mich in näheren und weiterem Umfeld, bei Kontakten und Gesprächen auf Reisen usw. usw. jemand auf Gott und den Glauben angesprochen hat und ebenfalls habe ich noch nie unaufgefordert mit anderen über Religion gesprochen - es sei denn, das Thema ergibt sich im Gespräch. Dazu gehört dann auch, wenn jemand von sich aus schlecht über Gott und Kirche spricht - ohne dass ich Anlass dazu gegeben hätte. Wenn du das Humor nennst, dann ist es eher ein schwarzer Humor, der Widerstand erwarten muss.
"Locker sein" muss keine Themen meiden, aber "locker" auch andere Einstellungen ertragen können. "Locker sein" muss auch nicht unbedingt religiöse Themen zur Sprache bringen oder siehst du deine persönliche Freiheit nur darin, dieses Thema unbedingt mit einzubeziehen, um Kritik loszuwerden? Dann mal zu, aber zu meiner Freiheit gehört es dann auch, ganz locker meine eigene Meinung dazu zu sagen, und zwar nur dann und nur dann.
Jesus, der beste Lehrer, hat immer wieder Fragen gestellt, um Menschen dazu zu bewegen, über ihre Ansichten nachzudenken. Die meisten taten es leider nicht.
Gar nicht. Strengreligiöse Menschen stellen ihren Glauben/ihre Religion über alles, das ist ja auch irgendwie der Sinn davon.
Es gibt durchaus einige, die den Glauben/die Religion für sich selbst sehr ernst nehmen, aber dennoch andere akzeptieren und nicht missionieren.
Das müsstest du nur erstmal rausfinden, bevor du über den weiteren Kontakt entscheidest.
Ja. Ich bin nur etwas enttäuscht von mir selbst, das ich anscheinend Menschen meide, ohne es drauf ankommen zu lassen. Aber beim drauf Ankommen lassen auch niemanden vergraulen möchte, was dann alles irgendwie in der Luft hängen lässt.
Dann breche ich oft den Kontakt ab, und weiß dann einfach nicht, wie es rüber bringen soll, ohne diesen zu verletzen. Ich will ja nicht verurteilen, aber mache es dann irgendwie, weil ich den Konflikt meide aus Respekt, das sie daraus eine heilige Mission machen könnten, mich zu bekehren, oder es übler zu nehmen, als gemeint war, mich selbst zu schützen.