Wie kann man sich gegen Tempo 30 wehren?
Immer öfter entscheiden Gemeindeexekutiven über die Einwohner hinweg, dass in sämtlichen Quartieren und mitunter auch auf breiten Durchgangsstrassen Tempo 30 - oder wie jetzt aus Frankfurt a.M. bekannt wurde, flächendeckend Tempolimit 20 km/h eingeführt werden soll.
Es ist ganz klar, hier geht primär darum, das Autofahren unattraktiv zu machen.
- Wie kann man sich als Einwohner gegen solche Entscheide wehren?
- Welche rechtlichen und politischen Möglichkeiten gibt es?
- Sind Beispiele bekannt, wo eine Tempo 30 - Verfügung wieder rückgängig gemacht wurde (z.B. Wiedereinführung von Tempo 50 aufgrund von Abstimmungen/ politischem Druck)?
- Was ist eigentlich mit der einst so politisch einflussreichen Autolobby in Deutschland los? Ist sie eingeschlafen?
Macht Tempo 30 die Innenstadt nicht wesentlich lebenswerter? Höhere Verkehrssicherheit (auch für Kinder), weniger Lärm, weniger Luftverschmutzung, mehr Lebensqualität etc.
Ich habe keinen hörbaren Unterschied wahrgenommen. Und es ist sehr mühsam, überall wo Tempo 30 eingeführt wurde, gibt es noch mehr Stau und Fahrten dauern länger.
5 Antworten
Es ist ganz klar, hier geht primär darum, das Autofahren unattraktiv zu machen.
Nein, es geht darum die überfüllten und gefährlich gewordenen Strassen durch entsprechend geregelten Verkehr unkritischer zu machen.
Dass Autofahren dadurch unattraktiv wird, ist nur ein Nebeneffekt.
Es sind nicht alles militante Umweltschützer, sondern mancher hat einfach keinen Bock auf rasende Blechlawinen neben dem Kindergarten oder ähnliches.
Starte eine Unterschriftenaktion, aber ich garantiere dir, die wird scheitern...
und wo sich 50km/h während Jahrzehnten bewährt hat.
Das bedeutet nicht, dass es immer noch sinnvoll ist. Das Verkehrsgeschehen hat sich in den letzten Jahrzehnten ja massiv geändert. Und wenn nicht, was hat man an Nachteilen? 2 Minuten später am Ziel? Entschleunigung tut auch der Seele gut.
Zwei Minuten später am Ziel ist gut. Statt wie früher 10 Minuten, brauche ich jetzt mit all den Temporeduktionen gut das Doppelte an Fahrzeit.
Und wenn der Trekker vor dir ist, brauchst noch länger. Ich sag ja, Entschleunigung tut manchem gut.
Wir lieben hier doch nicht im Wellnessurlaub oder in einem buddhistischen Kloster, wo die Zeitlosigkeit tatsächlich zu einer Entschleunigung führt. Gerade für den alltäglichen Arbeitsweg möchte ich nicht jeden Tag viel Zeit verlieren. Und auch Lieferanten, Handwerker usw. möchten rasch und effizient ans Ziel kommen. Die effiziente Fortbewegung mittels individueller Mobilität, die auch ein Standbein unserer Wirtschaft ist wird immer mehr zunichte gemacht. Doch mit Ineffizienz und Faullenzen werden wir auf keinen grünen Zweig kommen.
Irgendwann wird man vor lauter Staus ohnehin kaum schneller als 30 fahren können. Wer jetzt noch seine Existenz auf die Nutzung eines PKW aufbaut, hat den Schuss letztes Jahr nicht gehört. Da muss nichtmal irgendwer mutwillig Hindernisse aufbauen.
Mach eine Unterschriftensammlung. Ein Bürgerbegehren.
Aber die Mehrheit der Anwohner dürfte eher dafür sein. Viele Erfolgsaussichten sehe ich da nicht.
Und die Autolobby dürfte schon bald in China sitzen.
Dann stelle ich die Frage: Was kommt nach Tempo 20 flächendeckend? Flächendeckende Zufahrtsfahrverbote / Tempo Null?
Zufahrtsverbote dürfte es tatsächlich für Verbrenner geben.
verbote für ottomotoren im stadtzentrum wäre das nächste wahrscheinlich. gut, dass auf den öpnv verlass ist... nicht
Die Grünen wollen bekanntlich auch das Elektroauto nicht. Wegen zuviel Platzverbrauch, Gefährung von Fussgängern, zuviel Stromverbrauch, und ganz generell, weil sie gegen Privateigentum (Auto) sind.
autos verbrauchen tatsächlich viel zu viel platz in städten
Autos werden von Menschen gebraucht. Kinderwagen versperren mir auch den Platz auf dem Bürgersteig. Trotzdem akzeptiere ich sie.
Eben nicht! Kinderwägen stehen in Wohnungen, Autos hingegen auf der Straße. In Berlin sind über 100 Quadratkilometer von parkenden Autos belegt, die in den meisten Fällen 23h+ am Tag einfach nur da stehen.
Was man mit diesem Platz alles anstellen könnte! Wohnungen bauen, Spielplätze, Platz für Aussengastro - unsere städte würden um ein vielfaches lebenswerter werden. Stattdessen sind an unseren Strassenrändern kilometerlange Reihen an parkenden Autos.
Auf dem Land gibt es gute Gründe für den Individualverkehr. In den Innenstädten ist der Individualverkehr absurd. Städte wie Barcelona, Madrid, Palermo & co machen es richtig. Da haben die Menschen vorrang - und die Städte sind gleich ein vielfaches lebenswerter.
Kann ich bestätigen, ich habe lange in Berlin gelebt. Katastrophe. Vor allem, da der Berliner Nahverkehr vergleichsweise gut ausgebaut ist und du, wenn du nicht gerade in den äußersten Bezirken wohnst, wirklich kein Auto brauchst.
Träum' weiter!
E-Autos mit Akkus, welche mit dreckigem Strom aus Braunkohlekraftwerken geladen werden, sind ja so sauber!
- Die rechtliche Möglichkeit: Klage vor dem zuständigen Verwaltungsgericht.
- Die politische Möglichkeit: In die FDP (Freunde Der PS-Monster) eintreten.
- Rücknahmen einer Tempo-30 Regelung: Kenne ich keine!
- Autolobby: Der reicht es, wenn die Kundschaft auf der Autobahn mit 250 oder mehr in die Nebelbank kacheln kann.
- Welche Parteien ausser der FDP sind auch noch klar gegen Tempo 30?
- Selbst die freie Fahrt auf der Autobahn wird dann irgendwann vermutlich von den Grünen gestrichen.. Dann kommt Tempo 100 oder 80km/h auf sämtlichen Autobahnen bundesweit.
Jetzt komme ich nicht ganz draus, was Du meinst.
Ich find´s ja witzig, wie die Grünen plötzlich überall der Buhmann sind, obwohl sie in dieser Bundesregierung immer nur einstecken, vor den Koalitionspartnern zu Kreuze kriechen und davor Jahrelang nicht mal Teil der Bundesregierung waren.
Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Anhänger der Grünen, aber diese Dämonisierung ist lächerlich.
Temposenkungen und das Vertreiben des Autos aus der Stadt ist nun mal ein Kernthema grüner Politik. Ich sehe nicht, was das mit einer Dämonisierung zu tun hat.
Es geht mir um den Riesenwirbel, den alle um die Grünen machen (nicht unbedingt auf dich bezogen).
"Die wollen uns das Auto verbieten, das Fleisch verbieten, das Deutsch sein verbieten... Die Grünen sind die schlimmste Partei etc." Und das obwohl die Vorderungen der Grünen teilweise sogar sinnvoll, teilweise nur Meinungen einzelner Politiker oder in Teilen schlicht nicht umsetzbar sind sowie manchmal auch einfach von Gegnern der Grünen erfunden wurden.
Wir sind aber nicht in den USA sondern in Deutschland.
Hier gilt NOCH freie Fahrt für freie Bürger!
Diese grünen Studienabbrecher haben von Politik nicht den Hauch eines Schimmers und kotzen mich einfach nur an!
Was soll man dazu noch sagen? An dem Satz ist ja einfach alles falsch.
Nach der nächsten Bundestagswahl verschwinden die Grünen in der Bedeutungslosigkeit und das ist auch gut so!
Wenn die Bewohner mehrheitlich dagegen sind, sollen sie das mit einer Petition unterstreichen und ihrerseits Druck machen.
Mach doch eine Unterschriftensammlung und starte ein Bürgerbegehren.
Wenn aber hinterher zu wenig Stimmen gegen Tempo 30 zusammen kommen, dann akzeptiere das halt. Die Autolobby soll da gefälligst still sein. Die müssen ja zumeist nicht in den lauten, stinkenden Innenstädten leben.
Ja leider sind die Temporeduktionen nicht nur situativ vor Schulhäusern und Kindergärten, sondern auch sinnloserweise dort, wo man gefahrlos 50km/h fahren könnte, und wo sich 50km/h während Jahrzehnten bewährt hat.