Wie kann man jemanden helfen, der keine Ratschläge annimmt?
Jemand fragt mich und andere in der Klasse öfter nach Lösungen für Probleme, aber immer wenn man ihm was vorschlägt, meint er schon in vornherein dass das nicht klappen wird. Wenn man ihm was vorschlägt ist "ja, aber.. " sein Lieblingssatzanfang. Unsere Ideen sind eigentlich sehr hilfreich, wenn er es wenigstens mal probieren würde. Nach einer Stunde Ideen ablehnen ist er sauer, weil er immer alleine da steht und ihm angeblich niemand helfen will.
Wie kann man jemanden helfen der sowieso vorher alles ablehnt?
Um was für ne Art Probleme handelt es sich?
Schulische, Familäre, Hausaufgaben, und gesundheitliche Probleme
3 Antworten
Also bei Hausaufgaben könnte er wirklich mehr Ratschläge annehmen. Bei persönlichen Problemen ist das so eine Sache. Stell dir vor, diese Person kennt sich und sein Umfeld schon von klein auf. Und die Person hat schon viele Erfahrungen gesammelt. Wenn sie dazu noch pessimistisch ist, dann kommen solche Antworten. Das ist nichts ungewöhnliches. Aber wenn die Person Ratschlag hören will, dann könnte sie zumindest einen von zehn Ratschlägen akzeptieren und ausprobieren.
Die Person sollte darlegen, ob sie tatsächlich Ratschläge hören will oder nicht und erklären warum die Ratschläge immer abgeschmettert sind.
Hat die Person eine psychische Erkrankung?
In so einem Fall hat der schon kein Vertrauen mehr in die vielen Tipps. Er braucht nun keine weiteren Tipps, sondern mal eine Anerkennung. Schreibe ihm doch mal einen Zettel mit folgendem Text:
Lieber...
ich mag dir mal ein Kompliment machen... Mir und Einigen in unserer Klasse fällt Vieles sehr leicht, weil wir das Leben mit all seinen Widersprüchen nicht allzu ernst nehmen.
Wenn wir dagegen sehen, wie sehr du an all deine Konstrukte und Ängste glaubst und wie extrem schwer es für dich ist, so manche Erkenntnis wegen deren Ungültigkeit loszulassen, mögen wir deine psychische Schwerstarbeit bewundern. Jedes Loslassen bedeutet ja einen Abschied von Ideen, die dir jahrelang Halt gegeben haben und Abschied gelingt nur, wenn die zugehörige Trauer sein darf. Doch wer mag sich schon mit der Trauer beschäftigen.
Also fühle dich einfach mal gesehen und bestätigt.
Alles Gute
Kommt darauf an. Ein "ja aber" gehört oft zu einer Diskussion dazu, denn es gibt nicht nur die eine Sicht der Dinge sondern mehrere Aspekte. Mich nerven eher die Menschen, die damit nicht klarkommen. Sie merken, dass die Materie doch komplexer ist, und weil ihr Ratschlag nicht ungefiltert angenommen, sind sie überfordert und frustriert und meckern dann rum, dass jmd beratungsresistent sei und ohnehin alles besser wissen. (ist nicht auf dich bezogen sondern allgemein :) ) Das stimmt ja nicht, es ist lediglich oft nicht so einfach, wie sich's jemand eben vorstellt. Derjenige, der einen Rat annimmt, muss es ja schließlich ausbaden. Ein Außenstehender, der es vllt oberlächlich gut meint, ist fein raus, denn es ist ja schließlich nicht sein Leben. Deswegen ist es etwas einfach, zu sagen, dass ein "ja aber" immer von Beratungsresistenz zeugt.
Wie's bei deinem genanten Einzelfall ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Natürlich gibt's auch die völlig beratungsresistenten Menschen, da hast du schon Recht. Manche können nichts dafür, weil sie, vermutlich aus Selbstschutz und früheren, traumatischen Erfahrungen, nicht offen für etwas sind. Da meint man's aus ganzem Herzen nur gut, aber man kommt einfach nicht dauerhaft an. Aber das sind sicher Ausnahmen.
Was man machen kann? Das "ja aber" annehmen. Falls derjenige nicht nur trollt, hat er wahrscheinlich einen Grund, warum er etwas nicht macht oder kann. Das mag für andere vllt kein "guter" Grund sein, für ihn aber schon.
Hm... verstehe. Da wird sich wohl mal jemand (Familie) tiefergehend mit ihm beschäftigen müssen. Bis dahin werden die Ratschläge nicht wirklich was bringen. Leider. :/
Diese "Ja, aber" Sätze, werden von ihm nut verwendet, um zu sagen, dass es nicht klappen wird. Und wenn wir fragen warum nicht, kommt nut "keine Ahnung " das ist nicht nur bei komplizierten familienproblemen der Fall sondern auch bei Schulaufgaben. Wir rechnen ihm das sogar mit einem Taschenrechner als Beweis vor, und er lehnt das ab. Er muss das ja nicht annehmen, aber es nervt nur, dass er dann hinterher sauer ist, und jedem anmeckert, dass niemand ihm helfen will.