Wie kann man im 21. Jahrhundert noch an Gott glauben?

19 Antworten

Ich bin Christ und möchte erklären warum keiner der von dir aufgelisteten Punkte für mich gegen Gott spricht.

1. Wissenschaftliche Erkenntnisse

Es stimmt das die Wissenschaft in den letzten Jahrhunderten große Fortschritte gemacht hat, die uns hilft die Welt besser zu verstehen. Ich glaube sowohl an die Evolutionstheorie als auch an den Urknall, nichts von all dem schließt jedoch Gott aus. Es ist allerdings so das man mit unserer Wissenschaft irgendwann an einen Punkt kommt, an dem man nicht weiter forschen kann. Wir können wissenschaftlich nicht erklären was vor dem Urknall war, weil die Naturwissenschaft nur Dinge auffassen kann, die messbar sind. Aber alles messbare (Materie/Raum...) entstand mit dem Urknall. Daher können wir kein vorher sehen. Was ich damit sagen will ist das Wissenschaft ihre Grenzen hat. Wissenschaft kann Gott nicht beweisen weil er außerhalb von Zeit, Raum und Materie liegt. Er ist nicht messbar. Wenn wir uns aber nur auf die Naturwissenschaft fokussieren können wir nur den messbaren Teil unseres Universums verstehen, nur den natürlichen Teil. Doch dieser Teil umfasst nicht das gesamte Universum und um alles zu erfassen braucht es auch einen übernatürlichen Teil.

2. Verschiedene Religionen

Meiner Meinung nach deutet die Tatsache dass viele verschiedene Völker unabhängig voneinander zu der Erkenntnis gekommen sind, dass es etwas Übernatürliches wie einen Gott oder mehrere Götter gibt, daraufhin dass es so etwas wirklich gibt. Bei der Wahrheit ist es immer so, dass es nur eine gibt und alles Andere eben falsch ist. Ich denke alle Religionen fassen einen kleinen Teil von Gott auf, aber nur die Wenigsten ( meiner Meinung nach nur das Christentum und zumindest in Teilen das Judentum) erkennen ihn wirklich. Einfach weil es verschiedene Interpretationen davon gibt was Gott ist, aber eben nur eine von diesen stimmt. Das Christentum erscheint mir nicht nur am Logischsten sondern auch an Schönsten.

3. Die Frage des Leides

Meiner Meinung nach lässt Gott Leid zu damit der Mensch sich zwischen gut und böse entscheiden kann. Gott hat eine unkorrekte Welt geschaffen, in der das Böse existiert, damit das Gute überhaupt von Bedeutung ist. Gott will das die Menschen seine Kinder sind und sich freiwillig für das Gute und damit für ihn entscheiden. Gäbe es nur das Gute, wären wir allerdings seine willenlosen Sklaven die sich seinem Willen beugen müssten. Ohne das Leid gäbe es nicht das Böse, ohne das Böse keine Entscheidung für das Gute, und ohne Entscheidung keinen Sinn für unsere Existenz.

4. Gott als Platzhalter

Es stimmt, dass man viele Dinge einem Gott zuschrieb die heute wissenschaftlich erklärbar sind, aber zum Einen denke ich dass es nicht entweder eine natürliche oder eine übernatürliche Erklärung gibt, sondern beides und die Beiden sich ergenzen. Zum Anderen ist Gott für die Menschen mehr als eine übernatürliche Gestalt die Superkräfte hat. Der christliche Gott ist viel mehr als das. Und auch wenn man Phänomene in der Welt (wie Sonnenuntergänge oder Gewitter) wissenschaftlich erklären kann, ist Gott eben außer Wahrheit auch Liebe, Güte, Väteelichkeit und das Leben selbst. Gott ist im religiösen Verständnis nichts das man einfach durch Erklärungen ersetzen kann, weil er viel mehr als nur eine Erklärung der Welt ist.


Sport69 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 21:11

1. Wissenschaftliche Erkenntnisse: Wissenschaft erklärt die Welt ohne die Notwendigkeit eines Gottes. Unbekannte oder unerklärte Phänomene sind keine Beweise für Gott, sondern für die Grenzen unseres aktuellen Wissens. "Gott der Lücken" ist keine tragfähige Argumentation.

2. Verschiedene Religionen: Die Existenz vieler Religionen zeigt kulturelle und psychologische Bedürfnisse der Menschen, nicht die Existenz eines übernatürlichen Wesens. Die Vielfalt der Glaubensvorstellungen spricht eher gegen eine einzige wahre Religion.

3. Die Frage des Leides: Das Argument, dass Leid notwendig ist, um zwischen Gut und Böse zu wählen, rechtfertigt nicht das Ausmaß an sinnlosem und willkürlichem Leid in der Welt. Ein allgütiger und allmächtiger Gott könnte auch ohne Leid sinnvolle Entscheidungen ermöglichen.

4. Gott als Platzhalter: Gott als Erklärung für das Unerklärliche wird zunehmend durch wissenschaftliche Erkenntnisse verdrängt. Emotionale und moralische Eigenschaften wie Liebe und Güte sind menschliche Konzepte, die nicht zwingend einen Gott erfordern.

Zusammenfassung:

Wissenschaft liefert zunehmend Antworten ohne Gott, verschiedene Religionen widersprechen sich und bieten keinen einheitlichen Beweis, das Problem des Leides bleibt ungelöst, und Gott als Platzhalter wird durch wissenschaftlichen Fortschritt obsolet.

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TBMMQLJP  02.06.2024, 21:36
@Sport69

1. Ich sage auch nicht das Wissenschaftliche Erkenntnisse, oder eben Nicht-Erkenntnisse, Gott beweisen, sondern das sie ihn nicht widerlegen können. Gott kann weder mit Wissenschaft bewiesen noch widerlegt werden, auf Grund dessen, dass Übernatürliches kein Teil von Wissenschaft ist.Wissenschaft steht der Existenz vonGott also zumindest nicht im Weg.

2.Da bin ich grundlegend anderer Meinung. Die Vielfalt von Glaubensrichtungen spricht für mich davon, dass sie einen wahren Kern haben müssen. Wenn unterschiedliche Personen eine Sache unterschiedlich beschreiben ist der logische Schluss nicht, dass es diese Sache nicht geben kann weil sie unterschiedlich beschrieben wied, sondern eher dass es diese Sache mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt und die nur von verschiedenen Personen anders wahrgenommen wird.

3.Wenn der Mensch eine Entscheidungsfreiheit haben muss, wird dadurch zumindest alles von Menschen verursachte Leid gerechtfertigt.Leid durch natürliche Umstände (wie Krankheit oder Naturkatastrophen) muss ebenfalls in einer Welt die von Zeit, Raum und Materie abhängig ist existieren. Alte Menschen müssen Neuen Menschen weichen, Alte Orte müssen Neuen weichen. Alles in unserer Welt hat zwei Seiten eine Gute und eine Schlechte. So auch natürliches Leid, denn es treibt Veränderung voran die in einer unperferfekten Welt notwendig ist.

4. Konzepte wie Liebe oder Güte erfordern zwar keinen Gott, waren aber schon von jeher Teil von Religionen. Dies zeigt das das Konzept eines Gottes nicht nur als Platzhalter für etwas Übernatürliches entstand, sondern noch eine Bedeutung darüber hinaus hat.

Zusammenfassung: Wissenschaft liefert zwar zunehmend Erklärungen wird aber auf Grund des Wesens der Wissenschaft nie in der Lage sein die Welt vollständig zu erklären.Religionen widersprechen sich zwar, besitzen aber auch alle Gemeinsamkeiten. Religionsvielfalt deutet eher auf Gott hin, als davon wegzudeuten. Das Problem des Leidens hat zumindest Lösungsansätze.

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Hier eine Antwort von einem nicht gläubigen. Vorab: im endeffekt ist die Wissenschaft auch nur ein Glaube, viel Theorie und wahrscheinlichkeiten, 100% gibt’s auch da nicht. Selbst wenn, die Wissenschaft kann Gottgegeben sein- die Welt und alles drum herum basiert auf Physikalische Natur gesetze, die theoretisch auch von einem Schöpfer gemacht werden können. Nur weil wir diese Logik nicht verstehen und nachvollziehen können, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt. Nur weil seit tausenden von Jahren die Naturgesetze nicht verändert worden sind, könnte Gott sie jederzeit ändern, wenn er wollen würde. Die frage aber, wofür? Da ist das Problem, man kann sich stunden darüber streiten. wenn man für jede Frage eine 100% „richtige“ Antwort hätte, dann gebe es kein Glauben. Nur hat man diese eben nicht. Für mich persönlich, wage ich es stark zu bezweifeln. Nur weiß ich es eben nicht, weshalb ich nicht daran glaube. Mein Fazit: Die Menschen glauben, weil sie es nicht wissen können, der glaube mag da also eine schöne vorstellung sein, je nach dem wie man ihn halt eben auslebt.

Ein hochdekorierter Biologe im Talkformat "SWR Leute" hat mal gesagt, dass allein dass zusammenwirken von Flora und Fauna derart komplex ist, dass es nicht zufällig entstanden sein kann ..

Wenn du eine relevante Lebenserfahrung hast, stellst du im Laufe der Jahre fest, dass es vieles gibt, was "die Wissenschaft" nicht erklären kann - warum wohl ...

Wenn du lange mit offenen Augen durch die Welt gehst, bekommst du mit, dass Menschen, die andere über einen gewissen Zeitraum sehr schlecht behandeln, danach nur noch Pech, bis hin zu Einsamkeit, schwerer Krankheit und Tod haben (zum Beispiel die Schauspieler Coluche und Jan Michael Vincent).

Es gibt noch sehr viel mehr Beispiele, als man hier reinschreiben kann. Dafür reicht der Platz von Millionen möglichen Posts nicht aus ...

Warum wohl ? Weil alles Zufall ist ?

Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen.

Am Ende gibt es einen gigantischen Unterschied zwischen eingebildetem Intellekt, und tatsächlichem.

Nein, die Wissenschaft kann Gott nicht wegzaubern. Die hat nur begrenzte Methoden, etwas zu beweisen.

Es gibt auch offensichtliche Wunder, wo zum Beispiel ein Bein innerhalb von einer Minute nachwächst oder jemand, der jahrelang blind war, auf einmal sehen kann.

Diese Zeugnisse sind auch ärztlich dokumentiert. Und es können nicht alle lügen, die haben davon nichts.

Außerdem gibt es auch viele Wissenschaftler, die auch Christen sind. Es ist nur eine Art Entschuldigung zu sagen, dass die Wissenschaft es bewiesen hat. Aber wenn man genauer nachfragt, warum und was, dann gibt es auf ein Mal nur die Links oder Beleidigungen. Argumente aber nicht! 😏 Das durfte ich hier oft erleben.

Man kann Gott auch gut selber in der Natur sehen, ohne einer Studie. Als Erwachsener weiss man, dass alles geplant und mit Knowhow produziert werden muss. Nichts ist von alleine entstanden.

Da kann eine Fabrik Millionenfach explodieren und es wird per Zufall trotzdem keine Boeing entstehen. Sogar solche einfach Dinge wie ein Fahrrad müssen genau produziert werden, ansonsten fährt das Rad nicht oder ist schnell kaputt.

Die Erde und der menschliche Körper sind aber um vieles komplexer als eine Technik. Ein Auto läuft max. 20 Jahre. Aber der Mensch etwa 70 Jahre.

Und der Körper hat sogar die Fähigkeit erhalten sich selber zu heilen und sogar sich zu vermehren. 📢

Wenn bei einem Auto die Achse gebrochen ist, dann kann man es lange stehen lassen, es wird nicht zuwachsen wie ein Knochen. Und neue Autobabys kann es auch nicht machen.

Deine Frage ist einfach eine Schutzbehauptung oder ein Vorwand eine Atheistin sein zu wollen. Du willst Dich nicht Gott unterstellen und dann so leben, wie Du es gern möchtest, also sündigen.

Das kannst Du, solange Gott es Dich lässt. Er wartet geduldig, bis Du es einsiehst, dass es klüger wäre an Gott zu glauben und zu gehorchen. Manche Menschen werden erst man bei einer großen Krise zum Glauben kommen, also im Alter. Nur sollte man sich darauf nicht verlassen, dass man immer und immer wieder Chancen von Gott erhält. 🎆

Keinem ist es garantiert, das Rentenalter zu erreichen. Theoretisch kann man noch vor dem 30 Lebensjahr verunglücken oder tödlich erkranken. Wenn Gott Dir viel mehr Denkanstöße gibt als Deiner Nachbarin, dann hast Du Dir auch schneller verwirkt, also verbraucht.

Du kannst jetzt meine Argumente verneinen oder sonst irgendwie ignorieren, aber es relativ egal, was ich von Dir halte. Weil nicht ich entscheide, ob Du gerettet wirst oder nicht.

Ich kann Dich nicht vor der Hölle retten. Das kann nur Gott alleine.

Weiss nicht, was Dich für eine Begegnung mit Gott erwartet, aber Du wirst nach dem Tod nicht überrascht sein, dass es Ihn gibt.

Gott ist gerecht, Er schickt niemanden ungewarnt in die Bestrafung. Tief im Innern weiss Du, dass einen Gott gibt und das reicht vollkommen aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

Auch für mich und sicher auch für andere Christen gibt es zahlreiche Beweise dass es auch heute ein Gott gibt. Der heute genauso lebendig ist wie damals.

Der größte Beweis zeigt sich seine Schöpfung. Seine Worte von der Bibel, egal ob das alte oder neue Testament ist, sie sind immer aktuell und lehrreich. Was für uns sehr wichtig ist und uns zum nachdenken bringt. Auch die christlichen Feiertage und Wehrte sind bis heute nicht vergessen.

Auch wenn man betet, spürt man den lieben Gott, der um uns kümmert, wie ein guter Hirte der um seine Schafe kümmert, damit es denen gut geht. Auch lässt er keinem im Stich, der ihn liebt. Er versorgt uns mit Nahrung und können dankbar sein, nicht zu dursten. Deshalb liebe ich ihn sehr und bin glücklich ihn kennen gelernt zu haben. Es gibt so viel was man sagen könnte um ihn Loben und preisen zu können. Halleluja, gelobt sei der Vater im Himmel.