Wie kann ich ein 300m langes Stromkabel verlegen?

6 Antworten

Hallo,

also 6mm² auf 300m bei Wechselspannung? ist etwas zu mager..

Allein der schutzleiterwiderstand wäre viel zu hoch..vom Kurzschluss-Strom brauch ich garnicht reden..

da müsstest du weit größeren Querschnitt nehmen..

wie User RareDevil schon geschrieben hat es macht einen Unterschied zwischen Drehstom und Wechselstom belasteter Leitung ..

am besten du verlegst ein 35mm² Sicherst es entsprechend ab, und auf anderer Seite eine Unterverteilung wo du dann deine Pumpe absicherst.

Diese Aufgabe sollte ein Fachmann übernehmen, der würde sich die Umstände, aufwand sowie richtigen Querschitt und anschluss Liefern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Welches Kabel gibt dir deine Pumpe vor. Ich schätze mal, bei der Leistung gibt Sie sich mit 3x Kabel zufrieden. Sprich: Leiter, Neutralleiter, und Erde.

Normal würde 1,5² reichen, bei der Länge würde ich aber eher 2,5² nehmen. Beides massives Kabel, nicht flexibles Kabel.

Es gibt für den Untergrund, spezielle Erdkabel. Willst du dir etwas mehr Mühe machen, kannst du aber auch ein Leerrohr (eben für Erde geeignet) verlegen, und dort ein (normales) Kabel verlegen.

Der Vorteil wäre, sollte die Pumpe größer werden, oder bräuchtest du in Zukunft Drehstrom, oder bei defekten Kabel, ... kannst du es einfach aus dem Leerrohr ziehen, und das neue rein/ durch schieben, ohne wieder alles ausbuddeln zu müssen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – in der Branche gearbeitet

benkohelet 
Beitragsersteller
 18.06.2021, 10:40

Ich hab das berechnet und komme bei 6 kW auf einen Querschnitt von ca 6. Der Stromanbieter vor Ort hat einen Anschluss geschaffen. Der besagt: Niederspannung, 3 Phasen, 20A ! Was kommt da für ein Kabel dran? Starkstrom?

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IdefixWindhund  18.06.2021, 10:46
@benkohelet

Das hat jetzt aber nichts mehr mit einer einfachen Pumpe, oder dem Problem an sich, in Zusammenhang mit der Pumpe zu tun.

6000W ... was ist das für eine Pumpe? Willst du das ganze Dorf damit versorgen? 😂

Bei 6KW und 20A redet man schon von Starkstrom.

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benkohelet 
Beitragsersteller
 18.06.2021, 11:29
@IdefixWindhund

Wenn man da noch andere Geräte an die Steckdose anschliessen möchte? Dann braucht man ja mehr Watt oder? Frage mich ob man das Kabel an den Anschluss vom Anbieter anhängt und dann einen Sicherungskasten und nach dem Sicherungskasten die Verteilung auf die Einzelnen Abnehmer vornimmt?

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RareDevil  18.06.2021, 11:11
Normal würde 1,5² reichen, bei der Länge würde ich aber eher 2,5² nehmen

Bei der Länge reicht 2,5mm² mit der Belastung nicht mal.. Da wird man bei 10mm² oder mehr raus kommen...

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Ich gehe mal davon aus, dass die Pumpe ein Wechselstromverbraucher ist (SchuKo-Stecker und keine Drehstrompumpe? Um den max zulässigen Spannungsfall einzuhalten, sind bei 2,5kW ca 15mm² auf die Länge notwendig- Genormter Querschnitt also 16mm²... Absicherung also 10A.. Wenn die Leitung mit 20A abgesichert wird, dann muss die Leitung auch auf die max möglichen 20A berechnet werden. Das wären 4600W als Wechselstromverbraucher. Das macht mind 26mm².. Nächster Normquerschnitt ist 35mm²... Wenn ausschließlich eine Drehstrompumpe betrieben wird und ein Wechselstromverbraucher ausgeschlossen ist, kann man auch mit Drehstrom rechnen, dann kommt man auf weniger. Ggf kann man auch die Absicherung passend geringer wählen. Dann kommt man noch mal was runter.

Letztendlich muss ein Elektriker eh die Abnahme machen. Also ihm alle Daten zur Verfügung stellen, er berechnet das notwendige und nimmt es dann auch später ab. Erdkabel NYY und mind 80cm tief frostsicher verlegen ist der Standard...


benkohelet 
Beitragsersteller
 18.06.2021, 11:31

Warum gibt mir der Rechner den andere hier verlinkt haben dann einen weitaus geringeren Querschnitt aus?

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RareDevil  18.06.2021, 11:35
@benkohelet

Weil du mit falschen Werten gerechnet hast... Es ist ein Unterschied, ob Du nur zwei belastete Adern hast (Wechselstrom 230V) oder drei symetrisch belastete Adern (Drehstrom)... Entsprechend ändert sich die Belastung pro Ader und somit auch der Spannungsfall auf der Leitung... Es gibt extra einmal Drehstrom und einmal Wechselstrom als Rechner zur Auswahl. Und wenn es keine Drehstrompumpe ist, so ist selbst bei einem Drehstromanschluss die Belastung auf 230V 2adrig und somit wesentlich höher. Also muss man auch mit den Werten dafür rechnen... Und genau weil es solche Sachen zu beachten gibt, muss ein Elektriker vor Ort hinzu, der dann auch die Abnahme macht, durch Messungen belegt, dass die Auslösung gewährleistet ist ect.... Und wenn die Absicherung 20A ist, muss die Leitung vollständig für 20A ausgelegt sein. Also auch mit 20A berechnet. Das gibt dann bei der Länge eine dicke Leitung. Denn im Fehlerfall am Ende muss auch die Sicherung am Anfang auslösen. Sonst hast Du eine Erdbodenbegleitheizung und der Fehler wird nie abgeschaltet...

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atoemlein  19.06.2021, 00:38
@RareDevil

Die 3x 20A sind wohl nur die vom "Anbieter" aufgrund der Motordaten berechnete Absicherung. Nicht die maximale Belastung des Kabels durch den Motor.
Ich tippe eher auf die Variante von Gluglu (3-Phasen-Motor, 4-6mm2). Mit 4mm2 hat man schon einen Kurzschlussstrom von ca. 90A, Schweranlauf reicht auch. Sonst runter auf 3x16A. Oder nicht?

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RareDevil  19.06.2021, 08:56
@atoemlein

Wenn die Absicherung vor dem Kabel 3x 20A ist, dann muss das Kabel auch dafür ausgelegt sein. Wenn es ein Festanschluss an einen Drehstrommotor ist, dann kann man mit den Daten für 20A Drehstrom rechnen und muss berücksichtigen, dass die Schleifenimpedanz im Fehlerfall die 20A Sicherungen auslösen... Bedeutet dass 1,5* In*Charakteristik fließen müssen. Bei B-Charakteristik also 5*20*1,5=150A Ik mindestens... (nach 2/3 Z-Regelung um Fehlertolleranzen und Spannungsschwankungen zu berücksichtigen...) Die Schleifenimpedanz bis zur Übergabestelle ist unbekannt, muss aber auch berücksichtigt werden. Diese muss ermittelt werden und es muss eine Netzberechnung durchgeführt werden...

Kommt am Ende eine Verteilung, oder Steckdosen zum Einsatz, da die 900W-Pumpe ggf eine 230V-Pumpe ist, muss mit einer Belastung von bis zu 20A auf einer Phase alleine gerechnet werden (wäre ein möglicher Fall, vor allem muss die Steckdose selektiv <=16A abgesichert werden... Denn eine andere Nutzung ist außerhalb eines Festanschlusses nicht ausgeschlossen...

Zusätzlich wäre für die Pumpe in jedem Fall ein Motorschutz zu empfehlen, vor allem bei Festanschluss und 20A Vorsicherung... Auch da würde ich vor dem Motor noch mal selektiv absichern, auch wenn der Motor durch den Motorschutz vor Überlast geschützt wäre...

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Hat der "Anbieter" die 3x20A aufgrund der Motordaten berechnet? 3-Phasen-Motor?
Die 20A sind dann nur die nötige Absicherung. Nicht die maximale Belastung des Kabels durch den Motor.

Somit müssten sogar 4mm2 genügen. Das reicht trotz Spannungsabfall noch allemal für den Schweranlauf, und der Kurzschlussstrom ergibt 90A.
Und gänzlich auf der sicheren Seite wärst du mit 6mm2.
Oder du reduzierst die Absicherung auf 3x16A.

Aber frag doch nochmal den Anbieter bzw. jenen Elektriker, der das ganze dann abnehmen muss. Wenn's nicht ein 3-Phasen-Motor ist, sieht's übler aus.

Dass es ein Erdkabel sein muß, wenn es im Erdreich verlegt wird, sollte klar sein. Dann kommt es drauf an, wie viel Leistung da dran hängen möchtest. In Deinem Fall würde ich, nachdem es sich um einen Schweranlauf handelt, nicht unter 10A nehmen.

Wenn Du den Schweranlauf berücksichtigst und hierfür eine Leistung von 2kW annimmst, bräuchtest Du laut Leitungsrechner ein 6mm²- Kabel; rechnest Du hingegen nur die 0,9kW, würde auch 4mm² reichen. Rechnerisch würden für den fünffachen Auslösestrom der Sicherung (10A) auch 2,5mm²; unter 4mm² solltest Du jedoch nicht gehen!