Wie kann es sein, dass Donald Trump als Favorit für die Wahl 2024 gilt?

6 Antworten

Weil so das amerikanische Wahlsystem funktioniert. So weit gar weiß gibt es ganze 3 Voraussetztungen um Chef im Ring zu werden.

  • Man muss 35 Jahre alt sein
  • Seit 14 Jahren auf US Boden leben. Dazu zählen auch Überseegebiete
  • Man muss von Geburt an Amerikaner sein.

Das war es dann aber auch. Er kann also als verurteilter Straftäter in mehreren Fällen nominiert und gewählt werden. Sein theoretisch könnte er sogar im Knast sitzen.

Wobei das schon lustig wäre denn er hat ja als ehemaliger Präsident und jetziger Kandidat, ein Anrecht auf Personenschutz vom Secret Service. Das würde letztlich auch im Knast gelten. Aber inwieweit das dann umgesetzt werden würde ist fraglich.

Was Trump wirklich gut macht ist die ständige Präsenz in den Medien mit allem was dazu gehört. Also auch die ständige Wiederholung seiner Worte und Gesten. In der Vergangenheit gab es das im übrigen schon einmal. Der Mann heiß damals Joseph Goebbels.

Ich will die beiden auf gar keinen Fall miteinander vergleichen - also jetzt kein Aufschrei in der Menge -, aber das Vorgehen ist in etwa gleich. Denn auch Goebbels war ständig und immer wieder in den Volksempfängern mit seinen Parolen zu hören.

Und damals wie heute gilt, was immer und immer wieder wiederholt wird kann ja nur Wahr sein. . . .


soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 13:25
Und damals wie heute gilt, was immer und immer wieder wiederholt wird kann ja nur Wahr sein

Das ist eine plausible Erklärung, vielen Dank dafür. Irgendwie aber auch erschreckend, wie wenig es braucht, um in den USA eine so wichtige Wahl zu gewinnen.

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AlterHaudegen75  23.07.2024, 14:06
@soireedure

Das ist eher eine traurige Erklärung. Was Trump im übrigen auch gut gemacht hat, ist diesen J.D Vance aus dem Hut zu zaubern.

Es ist bis auf seinem Heimatstaat relativ unbekannt, aber dem vernehmen nach ein ehemaliger US Soldat. So etwas lieben viele Amerikaner. Von wegen Patriotismus und so. Da gehen die steil.

Er war beim USMC und seinerzeit im Irakkrieg. Da spielt es auch keine Rolle das er "nur" für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Völlig egal.

Dazu kommt seine Geschichte. Er kommt vom Land, sein Vater war früh weg, die Mutter Drogenabhängig, nach der Schule mit Ach und Krach ging es zum schon erwähnten USMC, danach studierte - ich meine Jura - heiratete eine - besser geht's schon fast nicht - ein Einwandererkind, hat 3 Kinder und landete letztlich im Senat von Ohio.

Also im Grunde nahezu von ganz unten nach oben. Da stehen die in den USA drauf. . .

Wenn der jetzt noch eine alte Dame aus dem brennenden Haus retten würde wäre er perfekt und im Falle eines Sieges von Old (Mc)Donald ziemlich sicher sein Vize.

An so etwas sieht man wie die Amerikaner ticken. .

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der am 6. Januar 2021 in Washington einen Umsturz versucht hat,

Hat er nicht, es gibt keinen Beweis dafür.

der ein verurteilter Krimineller ist

Verurteilt, obwohl er Amtsimunität hatte, obwohl eine Sonderkommission Biden wegen exakt der selben Straftat als Schuldunfähig erklärt hat.

Mich und den Rest von Amerika interessierte dieser Schau Prozess nicht.

der jeden Tag Frauen, Minderheiten, Schwächere beleidigt

Beispiele dringend benötigt.

der offen ankündigt, bei einem Wahlsieg die US-Demokratie zu seinen Gunsten abzubauen

Haben sich die Schlagzeilen der Alphabetkanäle schon in dein Gehirn eingebrannt? Btw wollte er das angeblich auch schon letztes Mal.

der offen ankündigt, einen persönlichen Rachefeldzug zu starten

Soll er machen. Zumindest beim Secret Service hätte er jetzt recht sie in Grund und Boden auseinanderzunehmen.


soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 13:24
Hat er nicht, es gibt keinen Beweis dafür

Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Erde rund ist. Thema erledigt. Willkommen im postfaktischen Zeitalter.

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DobriNarod  23.07.2024, 13:27
@soireedure

Nein es gibt wirklich keinen Beweis dafür das Trump irgendwie die Bevölkerung angestachelt hat an dem Tag Straftaten zu begehen.

Klar in einem Tweet schrieb er "geht auf die Straße und kämpft" das könnte man als das verstehen.

Aber was ist mit dem Tweet danach wo er explizit schreibt "Protestiert friedlich, und respektiert unsere Gesetzeshüter."

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soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 15:24
@DobriNarod
Nein es gibt wirklich keinen Beweis dafür das Trump irgendwie die Bevölkerung angestachelt hat an dem Tag Straftaten zu begehen

Ach so, und weil es "keine Beweise" gibt, befasst sich immer noch ein Gericht mit Trumps Rolle beim Kapitolsturm, und der Prozess ist immer noch anhängig. Die Anklage fußt also nicht auf Beweisen, sondern auf... hmm, heißer Luft. Den Richtern und Gerichtsangestellten ist also so dermaßen langweilig, dass sie einen Prozess führen, der auf nichts basiert. Schon klar.

Aber was ist mit dem Tweet danach

Weiß nicht, was ist denn mit dem Tweet danach? "Geht auf die Straße und kämpft" "Aber bleibt schön friedlich" "Also kämpft friedlich! Haut ihnen friedlich auf die Fr*sse! Vermöbelt sie friedlich, also, bildlich gesprochen natürlich"

Wir werden sehen, für wie blöd sich die Richter verkaufen lassen. Übrigens sind nicht allein juristische Kriterien entscheidend für Trumps Rolle beim Kapitolsturm.

Seine Lügen zur "gestohlenen Wahl", seine Aufforderungen zur Verhinderung der friedlichen Machtübergabe, spielen - unabhängig vom Strafrecht - für dich also keine Rolle bei der Frage, ob er geeignet fürs Präsidentenamt ist? Ein Präsident, der demokratische Wahlen und einen friedlichen Machtwechsel nicht akzeptiert?

Was ist nur mit den anständigen, werteorientierten Republikanern der USA passiert?

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Wie kann es sein, dass Donald Trump als Favorit für die Wahl 2024 gilt?

Die eigentliche Stärke von Trump war die Schwäche von POTUS Biden, was sich aber seit gestern in Umfragen gedreht hat.

Nun ist Trump der " old man" nun tritt eine ehemalige Staatsanwältin gegen einen Straftäter an.

Harris hat bereits mehr als die notwendige Hälfte der Delegierten hinter sich, wird gegen Trump antreten.

Ob dies sogar als POTUS im Amt erfolgt, weil Biden aus Krankheitsgründen sein Amt übergibt ist noch offen, vieles spricht aber dafür, weil Harris so mit der Macht des US-Präsidenten um ihre Wahl kämpft, beweisen kann, " das sie es drauf" hat.

Die Spenden fließen jedenfalls seit gestern über 80 Mio USD für Harris-Wahlkampf, die in Umfragen bereits gleichauf bzw. nur knapp hinter Trump liegt, der um sein Hauptthema den senilen Biden gebracht wurde.

Donald Trump --galt-- als Favorit für die Wahl 2024 aus diesen Gründen:

Starke Basis: Trump hat eine loyale Anhängerschaft, die ihn weiterhin unterstützt, unabhängig von Kontroversen oder rechtlichen Problemen.

Politische Erfahrung: Als ehemaliger Präsident hat er bereits Erfahrung im politischen Umfeld und kennt die Abläufe.

Wirtschaftliche Themen: Viele Wähler schätzen seine wirtschaftlichen Politiken, die während seiner Amtszeit zu einem starken Wirtschaftswachstum führten.

Gegnerische Schwächen: Viele potenzielle Gegner innerhalb der Republikanischen Partei sind entweder weniger bekannt oder haben nicht die gleiche Reichweite wie Trump.

Medienpräsenz: Trump ist ein Meister der Medienkommunikation und nutzt soziale Medien effektiv, um seine Botschaft zu verbreiten.

Kulturelle Themen: Er spricht viele kulturelle und gesellschaftliche Themen an, die für seine Wähler von Bedeutung sind, was seine Popularität weiter steigert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 17:04

Vielen Dank für deine Erklärung. Klingt plausibel, auch wenn ich nach wie vor den Kopf über die Mehrheit der US-Wähler schüttel.

Nur interessehalber:

Harris, die in Umfragen bereits gleichauf bzw. nur knapp hinter Trump liegt

Auf welche Werte beziehst du dich genau? Sicher ist es noch zu früh für verlässliche Zahlen, aber mir sind nur folgende Zahlen bekannt:

https://www.270towin.com/

Durch das antiquierte Wahlsystem in den USA ist das Popular Vote ja quasi "egal" und es geht nur um die Wahlmännerstimmen. Hier liegt Trump seit 8 Monaten komfortabel vorne, und das dreht man nicht mal so eben in 100 Tagen um.

Die Wahl wird vermutlich in Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, Nevada und Arizona entschieden (aktuelle Swing States). In allen Staaten liegen die Republikaner vorne, nicht nur wegen Trump, sondern wegen der konservativen Grundstimmung.

Meine Sorge ist, dass Harris hier als Progressive (pro Abtreibung, pro schärferes Waffenrecht, pro staatliche Interventionspolitik) eher noch weniger reißt als Biden, der ja moderater auftrat. Sicher hängt noch viel davon ab, wen Harris als Vize nominiert - vermutlich einen "weißen Mann" aus einem dieser Staaten.

Aber ob das reicht?

Wir haben bei Hillary Clinton gesehen, dass die Swing States im Zweifel "gegen die Frau" und pro "altem weißen Mann" stimmt. Ich hoffe inständig, es kommt diesmal anders.

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Udavu  23.07.2024, 17:18
@soireedure

Meine Sorge ist,...die russische Einflussnahme auf den Wahlkampf durch fake news.

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soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 17:20
@Udavu

Danke dir 👍 Es geht also um die landesweite Zustimmung in den USA. Leider entscheidet die nicht die Wahl. Hillary Clinton hatte 2016 auch landesweit mehr Zustimmung als Trump.

Wahlentscheidend wird die Zustimmung in besagten Swing States sein (Pennsylvania... siehe oben). Hier bin ich sehr gespannt auf erste Umfragen nach Harris' Nominierung. Es wird sehr schwer für die Demokraten.

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soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 17:21
@Udavu

Stimmt, das kommt noch erschwerend hinzu. Wirtschaftlich stehen die USA ja gar nicht so schlecht da. Die Republikaner haben es aber geschafft, eine "gefühlte katastrophale Realität" zu zeichnen, sodass viele denken, Biden sei der schlechteste Präsident ever gewesen (die objektiv-wirtschaftlichen Fakten sagen was anderes). Scheinbar zählen Fakten 2024 in den USA nicht mehr. Social Media-Kampagnen sind wichtiger.

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Udavu  23.07.2024, 17:23
@soireedure

Man kann ja in die Glaskugel alles hineindeuten, aber ich rechne immer mit dem Schlimmsten, sogar mit Zahlen. 90 Mio. USD in weniger als 24 h an Spendengeldern für Harris, das ist schon eine Hausnummer.

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soireedure 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 21:16
@Udavu

Es zeigt, dass die Anhänger der Demokraten hinter Harris stehen. Das ist schonmal eine gute Basis. Um die Wahl zu gewinnen, muss sie aber

  • Demokratische Wähler mobilisieren (möglichst das komplette Wählerpotential)
  • Independent-Wähler zu sich rüberziehen (das progressive Lager ist leider auch in den USA zersplittert)
  • Wähler der Mitte von sich überzeugen, auch die rechts der Mitte. Stichwort Swing States

Letzteres wird am schwersten. Im Gegensatz zu Joe Biden, der eher ein "konservativer Demokrat" war, ist Harris eher liberal-progressiv. Ist pro Abtreibungsrecht, pro verschärftem Waffenrecht. Das ehrt sie, macht es aber im Zweiparteiensystem der USA schwierig eine Wahl zu gewinnen.

Sie braucht auch ein paar der "weißen, männlichen Vorstädter" in Wisconsin, Michigan, Pennsylvania. Durch die kluge Wahl eines Vizekandidaten könnte das klappen - muss aber nicht.

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wer den Massen einreden kann, die USA werden von anderen nur ausgenommen und benachteiligt, wer also einen Feind oder Schuldigen findet und das tausendfach wiederholt, der wird auch jemanden finden, der das unbefangen glaubt und auch beweisen kann. Das wird weiter und weiter getragen ....

Der Rest ist dann so wie mit Scheiße und Fliegen.
"Scheiße muss schmecken, Millionen Fliegen können nicht irren."

Ich denke, die US-Amerikaner sind in Sachen Social Media Hörigkeit noch weitaus schlimmer als wir Deutschen.