Wie kann es jedem Menschen möglich sein, nach der 5. Antithese (nach der Bergpredigt) zu leben?

6 Antworten

Die Bergpredigt enthält Aussagen von Jesus, die der damaligen Zeit entgegen liefen.

Vor Christus galten die Gebote des Alten Testamentes, die im Wesentlichen Rache und Vergeltung betonten. 

Jesus lehrte das Gebot der Liebe, Versöhnung und Vergebung.

Ob ein Mensch diese Gebote einhalten und leben kann, hängt von seiner Bewusstheit ab, die bei den meisten Menschen nicht ausreicht, um diese Lehren konsequent umzusetzen.

Wenn man kein religiöses Genie ist wird das bestenfalls annähernd gelingen, doch wichtig wäre, gerade dann diese Regeln auf sich selbst anzuwenden, also sich nicht für schuldig zu erklären, sondern in der Selbstliebe zu bleiben.

Ehrlich gesagt, ohne Galater 2, 20 ist das gar nicht möglich.

aus eigener Kraft schaffe ich das nicht, aber Christus IN mir schafft es, wenn ich es zulasse.


c4483 
Beitragsersteller
 28.05.2017, 18:49

Laut der Aufgabenstellung muss es doch möglich sein?

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Whitekliffs  28.05.2017, 18:52
@c4483

Ja, das finde ich immer so lustig wenn ich Nichtglâubige darüber reden höre.

Wie schaffen die das? keine Ahnung? Oder schaffen sie es halt doch nicht?

Hast du dir die Bergpredigt den schon mal durchgelesen? Es gibt da schon Antworten drin, aber so lang sind die Kapitel ja nicht. Lies dich mal durch.

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Jesus leitete in der Bergpredigt sechsmal seine Aussagen mit der Formulierung ein „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde“ oder „Außerdem ist gesagt worden“, legte dann jedoch einen anderen Gedanken dar, indem er sagte: „Doch ich sage euch“ (Matthäus 5:21, 22, 27, 28, 31-34, 38, 39, 43, 44). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass seine Zuhörer es gewohnt waren, auf eine bestimmte Weise zu handeln, nämlich nach den mündlichen Überlieferungen der Pharisäer. Jesus hingegen zeigte ihnen nun einen einen Weg, der den wahren Geist des mosaischen Gesetzes widerspiegelte. So leitete Jesus eine Wende ein, und er tat es auf eine Art, die es seinen Nachfolgern leicht machte, sie anzunehmen. Jesus veranlasste die Menschen tatsächlich, drastische Änderungen in ihrem Leben vorzunehmen, auf religiösem wie auf sittlichem Gebiet, und zeichnete sich auch dadurch als echter Führer aus.Man kann es, wenn man mehr über die Person, die Jesus widerspiegelt, erfährt. Ihn also besser Kennenlernt. Jesus sagt selbst, dass er nichts aus sich selbst tun kann: (Johannes 5:19, 20) . . .Daher fuhr Jesus fort, ihnen zu antworten und zu sagen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was immer jener tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise. 20 Denn der Vater hat Zuneigung zum Sohn und zeigt ihm alle Dinge, die er selbst tut, und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, so daß ihr euch wundern mögt."Ich hoffe ich konnte dir erwas helfen!viele Grüße bibi

Hallo C4483,

Die Bedeutung für heute: Die Gebote und ihre Auslegungen wollen eine Zielrichtung angeben und sollen immer auf die jeweilige Situation hin überprüft werden. Sie sind sozusagen Finger, die auf etwas hinweisen.

Hier dreht es sich nicht um Schlagen und rechte oder linke Wange und Hinhalten, sondern um die grundsätzliche Haltung von Gewaltfreiheit und Verzicht auf Rache, um die Chance, der Gewalt den Boden zu entziehen. Das kann sich in vielen Bereichen äußern. Uninteressant sind auch Mantel oder Weg. Darum geht es hier nicht.

Heute würde man (bei der Polizei in Demonstrationen) z.B. den Begriff Deeskalation benutzen: Die Situation so herunterschrauben, dass keine Gewalt nötig ist.

Und diese Grundhaltung, die den Frieden als Ziel hat, ist für jeden möglich.

2. Mose 21,24 hier stehen lauter Regel, die im Zusammenleben der Gesellschaft Rache begrenzen soll. „Auge um Auge“ eben und nicht mehr. Das allein schon ist ungeheuer schwer.

Mt 5, 38-42 verschärft diese Regelung noch einmal. Er ruft nicht nur zu völliger Gewaltfreiheit auf, sondern dazu, sich als Opfer zu präsentieren. Sich ausnehmen zu lassen und Peinigern weiter zu helfen als sie es verlangen. ...

Entschuldigung, aber im Eigeninteresse des Menschen liegt das ja nun gar nicht. Ich soll den Andern/Nächsten wie mich selbst lieben - nicht mehr als mich.

Jesus beschreibt hier, wozu er selber bereit ist. Er, der Sohn Gottes geht für alle Menschen ans Kreuz um stellvertretend für die Sünde der ganzen Welt zu sterben.

In seiner Nachfolge und im Vertrauen darauf, dass Gott selbst derjenige ist, der Unrecht vergilt (LUT, 5 Mo 32,35), haben wir dann evtl. die Freiheit gemäß Mt 5,38-42 zu handeln. Das ist dann aber kein Gesetz sondern erwächst aus Gal 2,16-21 (LUT).

Jeder Mensch, der auf diese Art aus dem Evangelium lebt, hat so die Möglichkeitgemäß der Antithese zu leben.

Aber halt wirklich nur wenn gilt:

Gal 5,16 Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht. 17 Sollten wir aber, die wir durch Christus gerecht zu werden suchen, sogar selbst als Sünder befunden werden – ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! 18 Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue, dann mache ich mich selbst zu einem Übertreter. 19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. 21 Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.