Wie kann die Gangreserve einer Automatikuhr ausgelesen werden?
Es gibt ja Zeiger bei einigen Modellen, die diese Gangreserve anzeigen. Wie kann die also ausgelesen bzw. technisch bestimmt werden?
5 Antworten
Die meisten mechanischen Uhren verfügen üblicherweise über eine Gangreserve von ca. 42 Stunden.
Diese Gangreserve wird über die in der Uhr befindlichen Zugfeder aufgebaut, bzw. gespeichert. Bei einer Handaufzugsuhr kann man die Zugfeder über die Krone aufziehen. Bei einer Automatikuhr übernimmt die feine Automatik diesen Prozess durch Bewegung der Uhr am Handgelenk.
Einige Uhren haben auf dem Ziffernblatt eine sogenannte Gangreserveanzeige über einen Zeiger. Ansonsten kann man die Gangreserve nicht direkt ablesen.
Testen der Gangreserve: Die Gangreserve kann in dem Fall nur über manuelles Testen 'abgelesen' werden.
Trage hierzu die Uhr viel über den ganzen Tag. Falls deine Automatikuhr auch über eine Handnutzungsmöglichkeit besitzt, kannst du am Ende des Tages die Uhr auch nochmal so ein Stück weiter aufziehen. Es reichen 3-5 Umdrehungen.
Prinzipiell kann es der Zugfeder nicht schaden, denn diese rutscht sowieso automatisch bei Vollaufzug weiter (kann nicht zu Bruch gehen, wie bei Uhren mit Zugfeder und Endloch).
Lege die Uhr dann einfach ab mit Ziffernblatt nach oben und notiere die aktuelle Uhrzeit. Lasse die Uhr solange liegen, bis die Zeiger stehen bleiben und notiere erneut die Uhrzeit.
Die zurückgelegte Zeit ist deine Gangreserve!
Falls die Gangreserve unter 38 Stunden liegt, kann dies bedeuten, dass die Uhr nicht genug aufgezogen war oder ein mechanischer Defekt vorliegt (Schlechte Schmierung der Zugfeder, Defekt in der Automatik....).
Übrigens: Auch ein Uhrmacher kann nur so die Gangreserve testen.
Gerne Fragen!
U7rmacher
Salue
Bei meiner sehr teuren Markenuhr kann diese nicht ausgelesen werden. Ich vermisse das auch nicht, so läuft ja seit 12 Jahren ohne das ich sie mal aufgezogen hätte.
Tellensohn
Eine Omega Seamaster. Es war vor vielen Jahren ein Dienstaltersgeschenk und ich trage diese auch täglich. Ich ziehe eine solch schöne mechanische Uhr einem Bonzenauto vor. Tellensohn ,
ah, tolle uhr. nein, ich vermisse eine solche anzeige ebenso nicht!
Da wird nichts ausgelesen.
Die Gangreserve entsteht durch Aufziehen einer Feder. Ist diese Feder mittelbar mit dem Zeiger verbunden, so kann er entsprechend die Spannung der Feder anzeigen.
ah, diese Antwort bringt meine Frage genau auf den Punkt
Immer dran denken:
Uhren nutzen üblicherweise Spiralfedern, die durch Drehung auf Spannung gebracht werden, also muß ich diese Drehung nur über Räderwerk mit geeigneten Übersetzungen auf den Zeiger übertragen und schon zeigt er direkt, wie stark die Feder 'aufgezogen' ist.
Die Skalenwerte (falls überhaupt explizit angegeben) ergeben sich dann auf Basis der üblichen Dauer bis zur Entspannung der Feder.
Kein Hexenwerk also und eher eine der einfachen 'Komplikationen'.
Ist durchaus eine anspruchsvolle Komplikation, denn meist funktioniert der Zeiger über ein extra Differenzialgetriebe.
Hmmm, verstehe, ich bin kein Uhrmacher, aber wo würde man den Anspruch der Gangreserve im Vergleich zu sonstigen Komplikationen einordnen?
Ich dachte Gangreserve oder auch Mondphase sind eher einfach, mehrachs-Tourbillion oder Repetition mit Schlagwerk (Beispiele) eher schwierig?
Natürlich sind Tourbillon oder Repetitionsschlagwerk eher die schwierigen Komplikationen. Aber die einfachen Komplikationen sind schon Datumsanzeige oder Wochentag. Gangreserve mittels Getriebe oder auch eine echte Mondphase sind schon durchaus "in der Mitte" einzuordnen.
Okay, also, bei der Gangreserve muß ich natürlich irgendwie die unterschiedlichen Wege koppeln, die Feder wird um X Grad gedreht, der Zeiger soll sich um y Grad bewegen, das müßte ich doch mit einem geeigneten Räderwerk hinbekommen - Wo kommt das Differential isn Spiel, oder ist genau das mit Differential gmeint, wegen der verchiedenen Winkelgeschwindigkeiten?
Die Mondphase ist doch eigentlich auch nur ein statischer Faktor gegenüber der Grundfrequenz, wodurch wird sie schwerer als der Wochentag? Wochentag kann ich natürlich mit dem Normalen Stundenwerk und Mitnehmer realisieren, Datum wechselt um Mitternacht - liegt die Schwierigkeit am krummen Wert, daß ich also die Mondphase an die Grundfrequenz koppeln muß?
Entschuldige, daß ich so nachbohre, aber es interessiert mich einfach - und als Amateur werde ich sicherlich nicht meine Uhr zerlegen um nachzuschauen :-D.
Mondphase einfach: Ähnliche Schaltung wie Datumsscheibe, Scheibe mit 59 Zähnen für zwei Mondphasen á 29,5 Tage. Dazu ein Korrekturmechanismus, da diese grobe Mondphase eine Abweichung von acht Stunden im Jahr bzw. einen Tag in drei Jahren hat.
Mondphase kompliziert ("astronomische Mondphase"): Ein komplexeres Räderwerk korrigiert auch diese o. g. Abweichung auf ein Minimum und eine Korrektur von einem Tag ist z. B. erst nach hundert Jahren nötig.
Es gibt im Bereich der Gangreserve viele Bauarten und leider recht wenige Funktionsbilder im Netz. Man kann aber sagen, dass das Federhaus nicht direkt anzeigen kann. Es muss über eine Differenz im Aufzugszustand angezeigt werden, also ein entsprechendes Getriebe.
aber dann muss die Mondphase doch von vornhinein vorab richtig einsgestellt werden?
Ja, die Mondphase wird in der Regel getrennt vom Datum eingestellt.
Oftmals kann man das Uhrwerk selbst im Internet finden, meist mit den technischen Daten, darunter auch die Gangreserve.
ist doch präzise: das Wort "bestimmen" sagt alles aus :)
Wenn nicht in der Artikelbeschreibung dann direkt beim Hersteller auf der Seite.
Man schaut in die Bedienungsanleitung.
das war nicht die Frage. Ich wollte wissen, wie die von der Uhr selber ausgelesen wird.
Die liest die gar nicht aus. Es ist eine rein mechanische Uhr. Da wird nur etwas angezeigt. z.B. die Stellung der Aufzugfeder.
um welche Uhr geht es bei dir, wenn man fragen darf?