Wie ist Eure persönliche Erfahrung mit dem Klimawandel?
Seid Ihr froh über die steigenden Temperaturen? Oder eher besorgt wegen der zunehmenden Extremwetter-Lagen? Wart Ihr vielleicht selbst betroffen (etwa von der Katastrophe im Ahrtal?)
12 Antworten
Hallo,
ich erlebe ihn in meiner täglichen Arbeit als Förster:
- Zunahme von Sturmwürfen
- Starkregenereignisse mit Abschwemmungen
- Borkenkäfer an der Fichte
- Eschentriebsterben
- Ulmensterben
- Ahorn- Rußrindenkrankheit
- Eichen- Fraßgesellschaft
- Trockenschäden in der Buche
- Trockenschäden, Diplodia und Prachtkäfer an der Kiefer
- ...
Es gab immer einzelne Katastrophen und Auftreten von einzelnen "Schädlingen". Aber eine solche Häufung wie jetzt wohl noch nie. Es geht mancherorts wirklich darum, in der Zukunft überhaupt noch einen Wald haben zu können.
Ich fahre schon seit Jahrzehnten mit dem Fahrrad, als Hobby. An den Wochenenden, aber auch im Urlaub. Jeder der behauptet, es gäbe keinen Klimawandel, ist blind. Ich beobachte seit vielen Jahren, das sich das Wetter und die Jahreszeiten verändert haben. Die Blütezeit beginnt früher und im Herbst haben wir noch sehr milde Tage, wo es früher schon kalt wurde. Am 31.12.2022 lag ich bei 22°, Sonne, Windstille und trockener Luft am Badesee und las! Ich habe aber vor vielen Jahren auch schon einen Jahreswechsel bei -27° erlebt. In den vergangenen, trockenen Sommern, hat es mir wehgetan, wenn ich beobachtet habe, wie die Bäume im August schon ihre Blätter abgeworfen haben und wie sich tiefe Risse im Ackerboden bildeten. Viele Bäume gingen ein. Die Grundwasserstände sanken hier in der Rheinebene teilweise um über einen Meter!
In vieler Hinsicht ist mir der Klimawandel egal bzw. stört mich nicht wirklich. Ein steigender Meeresspiegel (wenige Millimeter) und steigende Temperaturen (wenige Grad) stören mich zum Beispiel persönlich eher weniger. Was ich als Problem sehe ist das schmelzen von Eis. Zum einen das an den Polkappen = Lebensraum von polaren Tieren schwindet und zum anderen das Schmelzen der Gletscher weltweit. Ich war dieses Jahr in Österreich an einem Gletscher und beim Wandern vom Tal bis zum Gletscher hat man an den Schleifspuren gesehen wo der Gletscher einmal war und ich sags nur so: Es war beängstigend. Über 2,5km und über 400 Höhenunterschied hat der Gletscher sich zurückgezogen seit 1850. Und als einer aus der Wandertruppe gesagt hat, wo der Gletscher selbst vor 10 Jahren noch war, ich sags schon wieder: Beängstigend. Und damit geht zum einen die Bergwelt zu Bruch, aber auch viele Tiere sterben aus. Und das sind auch die wahren Probleme des Klimawandels für mich persönlich. Die Winter werden kürzer, was ich besonders schade finde und wie gesagt, die Berge gehen zu Bruch. Außerdem schwindet die Artenvielfalt und die Erde und die Tiere, die uns bei der Schöpfung anvertraut wurden, werden rücksichtslos ausgerottet und zerstört.
Als Beispiel für die Gletscherschmelze der Zustieg zur Konkordia Hütte (Aletschgletscher/Schweiz). Als mein Uropa in den 90ern dort war, war die Treppe um einiges kürzer. Als die Hütte gebaut wurde lag sie nur wenige Metter überdem Gletscher, heute sind es 200 METER (deshalb die Treppen und Leitern), das regt zum Nachdenken an.
Mfg
DerEineHalt08
Also ich bekomme vom Klimawandel nichts mit ... achte da aber auch nicht wirklich drauf!
Aufgewachsen bin ich eh im Tal, dass für seinen Regen bekannt ist. Durchschnittlich 220 Regentage im Jahr! Irgendwann bin ich dann in den warmen Süden gezogen ... kaum Regen, dafür kann ich im Dezember bei Sonnenschein noch im Garten grillen! :)
Das hat aber eher was mit der Lage zu tun und weniger mit dem Klimawandel. Heiße Sommer habe ich auch schon vor 20-30 Jahren regelmässig erlebt.
Persönlich finde ich ihn gut. Man müsste nur mehr Gebäude (vor allem Schulen) mit Klimaanlagen ausstatten. Diese wiederum müssten mit Solarstrom betrieben werden.
Und das wiederum Kostet Unmengen an Geld sowas wird nicht Mal eben gemacht