Wie hoch müsste ein Berg sein, um nicht bestiegen zu werden?

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Ohne künstlichen Sauerstoff: Da hat man sich ja damals beim Mount Everest schon schwergetan. Bevor Reinhold Messner und Peter Habeler den Berg ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen haben, wurde auch wild darüber spekuliert, dass es physiologisch nicht möglich sei. Tatsache ist, dass jenseits von 7000 m Höhe der Körper auch in Ruhe schon an seine Reserven geht und sich dort daher nur eine bestimmte Zeit lang aufhalten kann. Am Mount Everest übersteigt man diese Höhe auf der Südseite ab Camp 3 von 4, auf der Nordseite ab Camp 2 von 3, d.h. beim Summit Push hält man sich zwei Nächte jenseits dieser Höhe auf, bevor man zum Gipfel aufbricht und dann idealerweise bis ins vorgeschobene Basislager (ca. 6500 m) oder gar ins Basislager zurückklettert. Zwischen den beiden Nächten beträgt der Höhenunterschied jeweils ziemlich genau 800 m. Ich denke, gute Bergsteiger schaffen auch dort noch 1000 und mehr Höhenmeter am Tag im Aufstieg, d.h. 9400 m Höhe dürfte ein solcher Berg unter diesen Umständen durchaus noch haben. Eventuell auch 9500. Jenseits davon, also in Richtung 10000 m Höhe kommt mindestens eine Nacht in der Todeszone hinzu, in der insbesondere ohne künstlichen Sauerstoff gewaltige zusätzliche Strapazen auf die Bergsteiger zukommen und wahrscheinlich auch im Abstieg nochmal eine Nacht jenseits von 7000 m verbracht werden muss - vier Nächte also versus zwei. Hillary und Norgay hatten 1953 noch ein weiteres Hochlager auf 8400 m, also mindestens eine zusätzliche Nacht im Vergleich zu heute, hatten jedoch auch künstlichen Sauerstoff dabei. Ich vermute also, dass man mit künstlichem Sauerstoff durchaus auf 10 km Höhe kommen kann - die Verbringung der Vorräte ist eine Frage der Logistik, d.h. die Hochträger benötigen mehr Runden, um die Lager mit Vorräten zu füllen.

Die Speedrekorde, die es am Everest inzwischen gibt, zeigen aber auch, dass Spitzenbergsteiger wie z.B. Kilian Jornet durchaus auch noch krassere Sachen machen können als einer kommerziellen Expedition bis auf die hypothetischen 9500 m Höhe nachzudackeln.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

BergMarkus 
Beitragsersteller
 31.05.2024, 17:16

Vielen Dank für deine Antwort. Also ab ca. 9400-9500m ohne Sauerstoff nicht mehr möglich. Die zusätzliche Nacht in der Todeszone würde man wahrscheinlich nicht überleben.

Mit Sauerstoff dann auch 10000m möglich. Wenn also unser theoretischer Berg 9900m hätte, müssten Träger bzw. Sherpas zuerst einmal Sauerstoffflaschen auf das letzte Camp, sagen wir in ca. 8900 m schleppen. Dies würde noch theoretisch gehen (Everest Höhe). Die Bergsteiger die dann zum Gipfel aufbrechen, könnten dann dort übernachten und den Sauerstoff nutzen. Die 1000m zum Gipfel könnten sie dann theoretisch schaffen.

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Nicht mehr viel, auch für Profis selbst mit Sauerstoff. Ich meine, wur reden ja auch davon, dass er lebend zurückkommt.Der Mount Everest ist schon fast an der Grenze. Der Luftdruckabfall ginge noch weiter, duw Temperatur würde noch weiter fallen. Du bräuchtest für 10000m nochmal 1-2 Basislager, wo du dich nochmal aufhalten und erholen müsstest, sagen wir auf Everesthöhe. Due leute dort oben bleiben aber nur einen kurzen Moment, vollkommen ausgelaugt. Auf dieser Höhe kannst du dich nicht mehr erholen und aklimatisieren. Es ist wie mit nem 100m Lauf. Due Weltrekorde halten länger, weil die Grenze eigentlich erreicht ist. Vielleicht würde es ein Sherpa auf 10000 m schaffen, weil er Zeit seines Lebens in der Höhe zugebracht hat und auch genetisch bedingt Vorteile hat, oder ein Bergsteiger aus den Andenhochländern, der schon in 4000m Höhe geboren wurde. Vielleicht! Aber 12000 oder gar 15000m, unmöglich.


BergMarkus 
Beitragsersteller
 31.05.2024, 11:37

Vielen Dank für deine Antwort. Es sieht also so aus, dass bei ca. 10000m bzw. einem hohen 9000er die Grenze wäre. Gutes Argument mit den Lagern, habe ich nicht bedacht. Sobald eins tiefer in der Todeszone errichtet werden müsste, wäre der Gipfel wohl unerreichbar, allenfalls mit vielen Sauerstoffflaschen.

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Marsreisender  31.05.2024, 12:01
@BergMarkus

Also ich bin kein Bergsteiger oder medizinischer Experte für Höhenkrankheiten. Aber Fakt ist, dass du pro gewonnenen Höhenmeter immer mehr Energie aufwenden müsstest, obwohl du energiemässig massiv abbaust und die medizinischen Probleme immer mehr werden. Der starke Luftdruckabfall ist fatal, weil den kannst du nicht umgehen, ausser vielleicht mit nem Raumanzug.

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Es gibt ja schon leute die ohne Sauerstoff auf 8800m waren Also denke ich man müsste weitaus höher gehen

Den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen ist ehrlich gesagt keine große Seltenheit. Ich denke wir bräuchten noch mal ein bisschen mehr, vielleicht zehn oder 11.000 hier kenne ich die ganze nicht


Lucasdercool342  31.05.2024, 10:07

Wollte sagen wir gucken chantal im Märchen land Irgendwer hat meine frage gelöscht bro

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