Wie habt ihr euren Zweithund und Ersthund zusammengeführt?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

die Hunde treffen sich draußen auf neutralen Gelände. dann sieht man schon ob die sich wenigstens sympathisch sind oder ob sie gleich ablehnend reagieren. Es ist auch okay wenn sie nicht gleich miteinander „spielen“ sondern sich erst mal ignorieren

Dann geht man ein paarmal mit ihnen Gassi - irgendwann werden sie Kontakt miteinander aufnehmen.

ZuHause bekommt jederHund einen eigenen Platz, anfangs möglichst weit von dem anderen entfernt in einer anderen Zimmer Ecke.

Es liegt kein Spielzeug herum und auch keine Kauknochen

Der ältere Hund behält seine Privilegien - die Gassizeiten werden eingehalten die Fütterungszeiten werden eingehalten, für den Ersthund Hund ändert sich nichts. Der Zweithund muss sich anpassen.

Und dann ist es Sache der Menschen ein genaues Auge darauf zu haben wo und warum es Streit geben könnte, es wird auch nicht gleich Panik geschoben wenn der Ersthund Mal knurrt - dann muss der Mensch eben schlichten. du als Mensch musst klarmachen dass jetzt alle zum Rudel gehören und dass du keine Streitereien duldest. den Rest bringt dann die Zeit manche Hunde vertragen sich von Anfang an super, andere brauchen halt einfach eine Zeit.

Versuche möglichst viel mit den Hunden gemeinsam rauszugehen, gemeinsame Spaziergänge und Erlebnisse schweißen zusammen.


littledarkwolf 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 16:03

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Das machen wir mit unseren Hunden immer so:

Wenn wir den Welpen abholen, dürfen alle Hunde mit, wenn wir nach Hause fahren, halten wir dann immer auf einem schönen Parkplatz (kein Rastplatz, sondern irgendwo, wo es ruhig ist), da setzen wir dann den Welpen hin und lassen die Hunde nacheinander raus, nicht das gleich alle auf den Welpen stürmen. Wir lassen den Hunden dann etwas Zeit sich kennenzulernen, sobald niemand mehr an den Welpen interessiert ist und der Welpe und die anderen Hunde alle entspannt sind, fahren wir voll nach Hause. Zu Hause lassen wir dann alle rein, wenn das erste Treffen gut gelaufen ist (ist es bisher zum Glück immer), zuerst immer die jetzigen Hunde und dann den Welpen. Die älteren Hunde legen sich dann meistens hin und der Welpe erkundet sein neues Zuhause.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe selbst eine Hündin

littledarkwolf 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 16:04

Sehr interessant. Danke für die Antwort!

Vor 4 Monaten hab ich meinen Basset Hound geholt und wir haben ihn mit unserem eher schwierigen Rottweiler vergesellschaftet. Wir sind im Dorf zu einem kleinen abgelegenen "Park" gefahren, wo unser Rotti noch nicht war.

Ich hatte den Kleinen auf dem Arm und stand 5-6 Meter von unserem Kofferraum entfernt. Unser reaktiver Rottweiler konnte ihn sich aus der Autobox aus anschauen. Er hat wie erwartet gebellt und fand es erstmal nicht so cool. Als er sich beruhigt hat, haben wir ihn rausgeholt und sind mit ihm gegangen, während ich den Kleinen auf dem Arm hatte. Als der Rotti dann Interesse gezeigt hat, hab ich ihn runtergelassen und sie haben sich beschnuppert. Der Rotti war etwas überdreht und gestresst, aber respektvoll. Die haben sich nach einer Zeit ignoriert und wir sind dann nach Hause gefahren.

Zuhause angekommen ging es dann schwerer zu. Unser Rotti war anfangs sehr verschlossen und fand es nicht toll, dass er bei uns war und anscheinend auch bleibt. Laut Züchter ist das normal, da Rüden Welpen ziemlich doof finden können. Er hat ihn oft angegrummelt und wollte auch nicht, dass er meinem Freund zu nah kommt. Sehr wichtig ist es, das zu respektieren. Da wir zu Zweit waren, konnte sich jeder ums seinen Hund kümmern. Er darf bloß keine Eifersucht verspüren bzw. meinen Freund, als seine Ressource verteidigen. Wir haben uns daher jeden Tag für 10-20 Minuten in den Flur gesetzt und uns jeweils mit unseren Hunden beschäftigt, damit sie sich passiv kennenlernen können. Es hat gedauert, bis sie eine Sprache gesprochen haben, da der Rotti viel über Knurren kommuniziert und der Kleine das noch nicht wirklich verstanden hat, ob das Knurren spielerisch oder bedrohend gemeint ist.

Wichtig ist, dass der Ersthund nicht zu kurz kommt und auch er genauso viel Aufmerksamkeit bekommt, wie der Welpe. Man muss auch aufpassen, dass am Anfang keine Ressourcen vom Ersthund rumliegen. Kein Spielzeug, kein Futter, keine Kausnacks. Das erzeugt nur Streit, da der Welpe es einfach noch nicht besser weiß. Zusammen kleine Runden spazieren zu gehen, hat auch viel geholfen.

Nach 2-3 Wochen sind sie aufgetaut, haben angefangen miteinander zu spielen und auch zu schlafen. Heute sind sie beste Freunde.

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Woher ich das weiß:Hobby – Haltung von Hunden seit 7 Jahren mit Hundetrainer
 - (Tierhaltung, Welpen, Tierschutz)

littledarkwolf 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 16:08

Ich freue mich für euch, dass ihr das mit euren reaktiven Rotti so gut hinbekommen habt! Danke für das teilen deiner Erfahrung.

Wir machen das immer so, dass wir mit unseren Hunden gassi gehen, da kommt der neue Hund dazu.. so merkt man ob sie sich verstehen..

nach einigen gassirunden kommt dann der neue Hund mit nach Hause.. dabei geht der neue Hund vor dem alten


littledarkwolf 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 16:10

Verteilt ihr da die Gassirunden über mehrere Tage? Das würde dann nur mit TH Hunden funktionieren oder TS Hunden die schon Deutschland sind. Aber eigentlich eine super Lösung für TS/TH Hunde.

Also, du Musst in einem Gebiet beginnen, zB mit Spazieren gehen, was beide Hunde nicht gut kennen. Da geht ihr dann mehrmals spazieren, am Anfang trefft ihr den anderen Hund nur, später geht ihr den ganzen Weg mit ihm! Wenn das gut klappt und die beiden sich respektieren kannst du in bekannten Gassiwegen weitermachen, dabei genauso fortfahren. Das macht man immer solange, bis die Hunde sich gegenseitig voll respektieren! Die nächste Stufe wäre dann nähe des Hauses (vor der Eingangstür) erst wenn das super klappt kann vorsichtig mit Garten begonnen werden und dann in der Wohnung, wobei zwei Körbchen in unterschiedlichen Räumen und genug Rückzug sein sollte!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zwei Pflegehunde, viel Training in verschiedene Richtungen

littledarkwolf 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 16:12

Eine gute Idee für TH/TS Hunde, falls es wieder so einer sein wird.

Würdest du das auch mit Welpen vom Züchter so machen?

Hanniball49  29.01.2024, 07:28
@littledarkwolf

Jein, die dürften sich an sich natürlich noch nicht so lange Spaziergänge machen. Da sollte der Welpe im Garten direkt kennengelernt werden, weil das Konkurrenz denken dann oft auch nicht so groß ist, zum Thema was soll ein Welpe schon wegnehmen....