Wie haben die orientalischen Länder Armenien, Georgien und Äthiopien sowie teilweise Libanon und Eritrea geschafft christlich zu bleiben?

4 Antworten

In Eritrea gibt es traditionell christliche Gebiete (Hochland) und muslimische Gebiete (Küste, Tiefland). Die Ethnien, die traditionell christlich sind/waren wie z.B. die Tigrinya leben auf dem Hochlandplateau, das während der muslimischen Eroberungsfeldzüge gut verteidigt werden konnte. Das ist eine Theorie. Die andere von einigen muslimischen Gelehrten vertretene These besagt, dass das damalige Abessinien (heutiges Eritrea und Äthiopien) bewusst nicht von Muslimen erobert wurde. Warum? Weil der abessinische bzw. axumitische König einer kleinen Gruppe von muslimischen Geflüchteten aus Mekka (u.a. der Frau des Propheten Muhammad) Schutz vor Verfolgung gewährte (stark verkürzt). Der König gehörte zu dieser Zeit bereits dem christlichen Glauben an, das Christentum wurde in Äthiopien/Eritrea im 4.Jh. Staatsreligion (2. christliches Land der Welt, nach Armenien). Heute ist die Christentum nicht nur Religion sondern auch Teil der kulturellen Identität (s. z.B. traditionelle Gewänder der Tigrinya mit eingestickten Kreuzen, Schmuck, Orientierung am Kirchenjahr etc.). Selbstredend gibt es auch innerhalb der christlich dominierten Ethnien Muslim:innen oder nicht praktizierende Christ:innen. Insgesamt scheint das Verhältnis zwischen Christ:innen und Muslim:innen in Eritrea ausgewogen. Die traditionellen Siedlubgsgebiete sind heute durchmischt. Man findet Moscheen im Hochland wie auch Kirchen im Tiefland und das Zusammenleben gestaltet sich gut. Gott sei dank!

die Eritreerin

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Armenien ist das erste christliche Land überhaupt und es ist so geblieben.

Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören gemäß dem letzten Zensus von 2011 etwa 92,64 % der Bevölkerung an.[26] Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, immerhin erhob Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion. Zwar ist die Religionsfreiheit in der Verfassung garantiert, aber faktisch ist die Armenische Apostolische Kirche nach wie vor eine Art Staatskirche, der gewisse Sonderrechte eingeräumt werden.

Woher ich das weiß:Recherche

Diese, heutigen, Länder waren bereits vor dem entstehen des Islam christlich.

Das haben sie sich, immer an der Peripherie zwischen Christentum und Islam gelegen, bewahrt.

Auch spielt das byzantinische Reich eine elementare Rolle bei der Bewahrung des Christentums auf dem Gebiet des Libanon, Armenien und Georgien.

Wobei die Gebiete rund um das heutige Äthiopien und Eritrea eher unter dem Einfluß der koptischen Kirche in Ägypten stand.

Das sind sie nicht, es gibt nur christliche Anteile.