Wie haben die Abiturienten (der letzten 7 Jahre) eigentlich ihr Abitur geschafft?

HarmonyZ  24.12.2022, 22:09

Darf man fragen in welchem Bundesland?

mrinteresting 
Beitragsersteller
 24.12.2022, 22:10

Hauptsächlich NRW, jedoch bezieht sich die Frage generell auf alle Bundesländer. Sehe da grundsätzlich wenig Unterschiede.

4 Antworten

Ganz im Ernst... Fast alle, die ich kennengelernt habe - mal hier, mal da - konnten weder richtig lesen, noch schreiben.

Dann kennst du halt eben die falschen Leute. Bei mir im Jahrgang konnten ALLE Lesen und Schreiben. Ob das deine Definition von 'Richtig' nun erfüllt oder nicht, lasse ich mal dahingestellt, doch geschafft haben sie es alle.

Es gab hhalt eben Anforderungen und die hat man erfüllt. Das war letztes Jahr so, vor sieben Jahren und auch vor 50 Jahren. Da musst du kein Mitleid haben...

Auch habe ich mit Studenten schon zu tun gehabt... Die konnten nicht eine einzige Stunde ruhig sitzen und sich auf ein Thema fokussieren. Und nicht nur das. Jegliche Debatten, bei denen ich zugegen war, liefen auf erbärmlich niedrigem Niveau ab.

Auch hier umgibst du dich wohl mit den falschen Leuten. Ich kenne AUCH verpeilte Studenten aber die Mehrheit der Studenten, die mir bekannt sind, sind halt eben meine Kommilitonen und die haben sich das bestehen des letzten Jahres in dem dualen Studium knallhart über 11 schriftliche Prüfungen erkämpft, bei denen man eben auch was leisten musste. Ohne sich da eine Stunde auf ein bestimmtes (rechtliches) Sujet zu konzentrieren hätten die das eben NICHT geschafft.

Und auch mein Freundeskreis, mein Freund, mein Ex-Freund... alles Studenten, alle mit entsprechendem Umfeld von Studenten, einige sind verpeilt, aber niemand ist so wie du ihn beschrieben hast... zumindest nicht in JEDEM Bereich, auch wenn ich mit dem Physik-Studenten und selbsternannten Physik Nerd vielleicht nicht über französische Lyrik des 19. Jahrhunderts diskutieren und große Ergebnisse erwarten würde, wnen ich für das Thema brenne und er daran eben kein Interesse hat.

Ich habe festgestellt, dass kaum Fähigkeiten vorhanden sind, zu argumentieren.

Du kennst eine Handvoll Leute und schließt auf die Masse. Das ist halt eben falsch. Das ist so, als würde ich dich als Vertreter für alle sehen, die kein Abitur haben und dann entsprechhend schließen. Doch genau das ist nunmal falsch. Menschen sind individuell, haben individuelle Talente und Fähigkeiten und können entsprechend NICHT alle über einen Kamm geschoren werden. Und erst Recht nicht pauschal abgeurteilt werden, weil sie in EINEM Teilgebiet, in dem du sie ggf. grademal kennen gelernt hast gut oder weniger gut waren.

Ich kann mit diesen Leuten nichts anfangen.

Die Problematik, die dahinter steckt haben wir, mit Verlaub, aber schon SEHR oft diskutiert.


mrinteresting 
Beitragsersteller
 24.12.2022, 22:15

Ich kenne verdammt viele Studenten und Abiturienten. Verdammt viele...

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BeviBaby  24.12.2022, 22:36
@mrinteresting

Gut, vielleicht kenne ich halt einfach auch nur die einzigen 500 Studenten und Abiturienten in Deutschland, die wirklich gut sind und sowas wie lesen und schreiben beherrschen. Wage ich aber zu bezweifeln.

Woher kennst du die denn? Du schreibst da oben 'Hauptsächlich NRW', heißt das du schaust dir die Leute in NRW an und pauschalisierst dann für alle anderen Bundesländer?

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mrinteresting 
Beitragsersteller
 24.12.2022, 23:23
@BeviBaby

Ich habe in einem anderen Bundesland schon gewohnt und dort alleine aus lokalen Gründen, weil dort besonders viele Studenten wohnten, überwiegend mit Studenten zu tun gehabt. Und ich bin auch in anderen Bundesländern unterwegs gewesen. Überall schon habe ich diverse Studenten und Abiturienten persönlich kennengelernt und bei Manchen auch den weiteren Werdegang verfolgt und Gelegenheiten genutzt, um persönliche Gespräche zu führen.

Ich kann wirklich nicht sagen, dass da viele Leute dabei gewesen wären, die mich mit irgendeinem Fachwissen hätten beeindrucken können. Selbst die simpelsten und oberflächlichsten Fragen konnten die nicht beantworten. Und mit manchen von denen hatte ich auch Berührungspunkte in der Vereinsarbeit bzw. der vereinsübergreifenden Verbandsarbeit. Und was ich da für Sitzungen und Delegiertentreffen miterleben durfte... auf was für einem Niveau dort die Themen besprochen wurden und wie dumm dort argumentiert wurde zum Teil, was für haarsträubende Ideen verbalisiert wurden und wie kindisch sich zum Teil 24-jährige aufgeführt haben... das ist der Hammer! Das ist der absolute Hammer! Und die Themen, um die es ging, waren keine Raketenwissenschaften! Da musste man nicht das Rad neu erfinden!

Glücklicherweise musste ich solche Erfahrungen nicht (oder nicht immer) alleine machen! Ich weiß noch wie bei solchen Veranstaltungen speziell eine Person auch oft zugegen war (als Delegierter). Und diese Person war nicht einfach nur irgendeine Person! Sondern eine Persönlichkeit! Das war mein Vorbild! Ein Selbständiger, der damals schon kurz vor der Rente war und sich immer um den Sport gekümmert hat! Ein Mensch, der wirklich den Sport gelebt hat und den Verein gefördert hat wie den Sport an sich! Das war ein wahres Vorbild! Und als Unternehmer wusste er viel über Unternehmen. Er war ein disziplinierter und fairer Ladeninhaber, den ich niemals vergessen werde! Er hatte eine klare Haltung! Und er hatte ein überdurchschnittliches Fachwissen zu verschiedenen Themen, insbesondere aber auch zu organisatorischen Fragen und Vereinsthemen im Allgemeinen.

Der wie ich kamen manchmal aus dem Staunen nicht heraus!

Da saßen wir in mitten einer Gesellschaft von dutzenden Studenten, von denen allen man annehmen musste, dass sie ja so blöd eigentlich nicht sein können! Aber nein, sie waren so blöd... Mein alter Freund und ich haben dort gesessen und diese ganze Versammlung mitverfolgt. Und es war ein regelrechter Wettbewerb. Diese Leute haben sich überboten mit dummen und hirnrissigen Beiträgen! Und am Ende ist auch meistens nicht viel dabei heraus gekommen.

Und das meine ich einfach...

Und ich will nicht alle über einen Kamm scheren. Aber ich habe doch schon extrem viele Abiturienten und Studenten reden gehört und sie zu ihren Fachgebieten befragt... Da gab' es eher selten angemessene Auskünfte. Und im Regelfall wurde bei mir der Eindruck hinterlassen, als der oder diejenige einfach nur verblödet. Wenn auch auf einem höheren Niveau. Das ist ja logisch. Ein Abiturient wird auf einem anderen Niveau verblödet sein als der Hauptschüler. Und ich habe bis auf die Sonderschule praktisch alle Schulformen mal von innen kennengelernt (!) und kann daher alleine schon aus eigener Erfahrung über die Unterschiede berichten.

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Das Abitur ist meiner Meinung nach ein Selbstläufer, wenn man erst einmal bis dahin gekommen ist. Es besteht praktisch jeder.

Mache im Studium auch die Erfahrung, dass viele nicht in der Lage sind, ordentliche Text zu schreiben. Dazu kommt eine sehr geringe Arbeitsmoral.

Wenn man sich mit den Professoren unterhält, sind diese der Meinung, dass die Qualität der Lehre auch immer mehr abnimmt. Es wird vieles vereinfacht und abgeflacht.

Keine Ahnung, was das werden soll.

Ich studiere Informatik und erlebe gerade aktiv mit, wie viele wesentliche Elemente eines Informatikstudiums bei den nächsten Jahrgängen gestrichen werden, weil das Personal fehlt.


mrinteresting 
Beitragsersteller
 24.12.2022, 22:33

Aha. Verstehe. Bestätigt alles, was ich weiß, denke und vermutet habe.

Ich habe eben weiter unten oder so kommentiert, dass ich einige Informatik-Studenten kenne. Und ich unterhalte mich mit denen, stelle Fragen. Und sehr häufig konnten die meine Fragen nicht beantworten bzw. haben stattdessen ungeheuren Schwachsinn erzählt! Obwohl sie es besser hätten wissen müssen!

Denn ich habe kein Studium darin.

Genauso wie ich kein Studium zu anderen Themen habe. Oder Ausbildung.

Aber ich suche immer nach den Besten!

Ich versuche immer von den Besten zu lernen und aus den besten Fachbüchern!

Will ich etwas wissen, dann will ich es wirklich genau wissen! Dann will ich alles wissen! Dann gibt es keine Kompromisse! Dann will ich bis ins kleinste Detail einfach alles wissen!

Ich liebe es über alles, wenn ich mit Menschen reden kann, die z.B. einen Meistertitel in ihrem Beruf haben. Mit solchen Menschen könnte ich stundenlang reden!

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BeviBaby  24.12.2022, 22:39
@mrinteresting
Und sehr häufig konnten die meine Fragen nicht beantworten bzw. haben stattdessen ungeheuren Schwachsinn erzählt! Obwohl sie es besser hätten wissen müssen!

Auch jemand, der professionell in einem Gebiet tätig ist kann sich irren oder etwas nicht wissen. Dafür hat jedes Fachgebiet einfach auch viel zu viele Teilbereiche, zu viele Grundlagen aber auch zu viele Ausnahmen.

So wie mit dem Grundbuchauszug zum Eigentümernachweis bei Erbfolge, von dem wir es erst kürzlich hatten...

Ich versuche immer von den Besten zu lernen und aus den besten Fachbüchern!

Das ist an sich auch löblich... wenn die Fachbücher gut sind und du auch das Basiswissen hast, um zu verstehen, was sich dahinter verbirgt. Und das haben die Leute, die in dem Bereich arbeiten in der Regel durchaus, sodass sie nach entsprechender Lektüre vermutlich weniger Probleme im verstehen und anwenden hätten als Laien.

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Vielleicht hast du ja nur ein falschen Eindruck von diesen Abiturienten und sie waren eben auf ihrem Gebiet gut genug, um ihr Ziel zu erreichen.

mach doch mal Abi und ein Studium, dann weißt du, was sie geleistet haben und kannst dich besser in sie rein verdenken.


mrinteresting 
Beitragsersteller
 28.07.2022, 22:09

Nein, danke. Das hätte ich theoretisch gerne gemacht.

Will ich aber nicht (nicht mehr).

Denn ich will mich nicht anpassen. Ich denke selbst.

Mir ist klar, dass da etwas geleistet wurde. Aber... Worin besteht die große Leistung?

Was ist denn wirklich die große Leistung?

Es ist bloß ein Mitmachen im Wettbewerb um die besten Noten. Durchsetzen gegen die Konkurrenz. (-> Ellenbogengesellschaft)

Ich kann dem nichts abgewinnen.

Man ist als Schüler zu sehr davon abhängig den Lehrern das hin zu schreiben und das zu erzählen was sie hören wollen - unabhängig davon, ob es die Wahrheit ist oder nicht.

Außerdem kommt hinzu, dass man fast nur für die Prüfungen lernt. (Bulimie-Lernen).

Man lernt etwas, um eine Prüfung gut bestehen zu können. Und dann kann man wieder alles vergessen und tut dies auch.

Was hat das für einen Sinn?

Noch beschränkter geht es ja wohl nicht!

Ich könnte x-beliebige Prüfungen aus den Archiven raus holen... Niemand, der vor 2 Jahren Abitur gemacht hat, könnte auf Anhieb diese Aufgaben lösen, die er vor 2 Jahren hat lösen müssen, nur um ein verdammtes Papier zu bekommen, wo von Menschen willkürlich festgelegte Zahlen drauf stehen. Und wo drauf steht "Abitur" oder eben das andere Synonym. Nur, um das "Ticket" zu haben, um studieren zu dürfen, obwohl genau das (!) - studieren (!) - theoretisch Jeder könnte!

Und selbst da.... Universitäten.. Selbst da ist man auch nicht sooo frei wie es immer behauptet wird.

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CliffBaxter  29.07.2022, 00:17
@mrinteresting

Du reduzierst Schule und verkennst dabei, was sie leistet. Der Staat hat ein Interesse daran, dass Kinder und Jugendliche neben der Familie sozialisiert werden und in den Genuss von Bildung kommen.

Dahinter steht der Gedanke der Aufklärung und das Anliegen, als Erwachsener nicht Opfer von Verschwörungstheorien oder von Bevormundung werden zu müssen. Gerade der Erwerb von Allgemeinbildung, garantiert Freiheit - im Geist und Freiheit sich zu entfalten, in welche Richtung man auch immer gehen möchte.

Die Schüler mögen seit den Prüfungen einiges vergessen haben, aber darum geht es doch gar nicht. Über die vielen Jahre ihrer Schullaufbahn haben sie doch etwas gelernt. Da geht es nicht unbedingt um jedes Detail oder darum, eine Art wandelndes Lexikon zu werden.

Es geht darum, dass sie durch Schule zig Inhalte von Fächern sichtbar und verstehbar gemacht bekommen haben. Einen Einblick bekommen haben. Auch wenn sie nicht alles davon mitnehmen, haben sie doch Einblick in allgemeine Prinzipien, Probleme, Verhältnisse, Gesetze, Normen, Werte oder Methoden bekommen, die exemplarisch für die jeweiligen Fächer sind.

Sie haben Grundlagenwissen erworben. Gelernt selbständig zu lernen und zu arbeiten, sie haben gelernt, kritisch zu sein und eine ganze Reihe von Kompetenzen erworben. Sie können durchaus ansatzweise problembezogen reflektieren und haben eine Urteilsfähigkeit entwickelt. Sie sind auf Verfahrens- und Erkenntnisweisen der Wissenschaft vorbereitet worden. Die schulische Bildung und Erziehung gibt ihnen Selbstbewusstsein und macht sie studierfähig. Du kannst doch keinen Ungebildeten auf eine Uni loslassen. Er braucht eine gewisse Reife. Deswegen nennt sich das Abi ja auch Hochschulreife. Sonst verzweifeln die da und sagen, auf welche Schule seid ihr eigentlich gegangen, auf eine Baumschule? :)

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mrinteresting 
Beitragsersteller
 29.07.2022, 00:40
@CliffBaxter

Du schreibst: "Auch wenn sie nicht alles davon mitnehmen, haben sie doch Einblick in allgemeine Prinzipien, Probleme, Verhältnisse, Gesetze, Normen, Werte oder Methoden bekommen, die exemplarisch für die jeweiligen Fächer sind."

Das bezweifle ich stark und könnte dir leicht das Gegenteil beweisen.

Du schreibst "Gelernt selbstständig zu lernen und zu arbeiten, sie haben gelernt, kritisch zu sein"... usw. Genau das haben sie dort in der Regel nicht. Ich kenne kaum jemanden, der wirklich selbstständig lernt und arbeitet. Und erst Recht kenne ich kaum jemanden, der auch nur irgendwie kritisch wäre. Das sind ganz, ganz wenige Menschen, die ich persönlich kenne, die so sind. Jedenfalls von denen, die unter 30 sind. Bei den über 60-jährigen habe ich deutlich mehr kritischere Persönlichkeiten kennengelernt und mir auch zum Vorbild genommen.

Du schreibst sogar, die schulische Bildung und "Erziehung" gäbe ihnen Selbstbewusstsein. Das ist wirklich falsch.

Mal davon abgesehen, dass es nicht ganz normal ist, dass eine Schule mittlerweile einen "Erziehungsauftrag" zu erfüllen hat... Und allein darüber könnte man stundenlang denkbar tiefsinnig diskutieren und philosophieren. Aber generell gibt es zu den Themen Erziehung, aber vor allem eben auch zum Thema Bildung und Bildung im Rahmen des deutschen Bildungssystems wirklich mehr als genug Erkenntnisse. Nicht nur von Richard David Precht, sondern auch von äußerst namhaften Hirnforschern. Und diversen Ärzten, Psychologen und zahlreichen anderen Experten, die sich alle im Grunde darin einig sind, dass dieses Bildungssystem mehr Schaden anrichtet als dass es etwas bringt.

Also... Ich möchte nur mal auf mich hinweisen. Ich bin nur ein Beispiel von vielen. Also, ich habe kein großartiges Selbstbewusstsein. Und sowohl während der Schulzeit als auch unmittelbar danach hätte ich am liebsten mein Leben beenden wollen.

Hätte ich keine Freunde gehabt und wäre ich nicht so gestrickt gewesen wie ich gestrickt gewesen bin und hätte ich nicht gewisse Freiheiten gehabt, dann verlass' dich drauf, hätte ich mindestens mich selbst erschossen. Betonung liegt auf "mindestens". Denkbar wären ganz andere Dinge gewesen. Denkbar (?!) - nur nicht für Leute wie dich und diejenigen, die sich sowohl damals als auch heute, also bis heute, an diesem Schulsystem festklammern und es scheinbar ganz toll, sinnvoll und konstruktiv finden.

Wenn die allermeisten 14- bis 24-jährigen im Jahre 2022 nur noch googeln und dort bloß die ersten 3 Suchergebnisse anklicken, wenn überhaupt und von dort dann ein paar Sätze heraus picken, ohne wirklich alles mal zu lesen und genau das dann "recherchieren" genannt wird, dann kann man nicht ernsthaft davon reden, dass diese Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erworben haben. Dann kann man nicht davon reden, dass sie irgendwie eine nennenswerte Urteilskraft hätten.

Wenn recherchieren nur noch bedeutet, dass man maximal noch das 4. Suchergebnis bei "google" mal anguckt, in der Regel aber bei einem Wikipedia-Artikel hängen bleibt, dann ist das ein Armutszeugnis.

Und wenn ich höre, dass Lesen an sich für viele in diesem Alter praktisch undenkbar ist, dann ist auch das kein Zeichen für ein hohes Bildungsniveau. Denn Bildung heißt auch Lesen. Ganz ohne Lesen geht es nicht.

Viele von denen können nicht mal einem Film ganz folgen.

Die Freiheit von der du schreibst, ist doch keine Freiheit. Und ich kann es auch nicht nachvollziehen, dass du das Ganze, was du da so hin schwadronierst, als etwas ansiehst, was quasi wie ein "Bollwerk" gegen "Verschwörungstheorien" wirken würde.

Aber genau mit solchen Kampfbegriffen fängt es doch schon an.

Was ist denn überhaupt eine "Verschwörungstheorie"? Wer legt das denn fest? Wer hat denn welche Interessen?

Wenn man im Geschichtsunterricht (Frontalunterricht) von der Lehrerin erzählt bekommt, dass es am 11. September 2001 Terrorangriffe in New York gegeben hat, die von Osama Bin Laden und seinen 19 Räubern ausgeführt worden sein sollen - was bitte schön ist denn das eigentlich für eine irre Verschwörungstheorie?

Das ist nämlich zum Beispiel eine echte Verschwörungstheorie. Eine Verschwörungstheorie der US-Administration! Und natürlich wieder ein Grund, um Krieg zu führen. Um den "totalen Krieg gegen den Terrorismus" gar erst richtig einzuleuten.

Das ist Wahnsinn!

Wo ist die Debatte darüber? Wo sind die Fakten?

Es gibt keine.

Es gibt nur eine Erzählung aus einer Perspektive. Und das ist die amerikanische Perspektive. USA - an deren Seite Deutschland eh' und je steht. Und aus "Solidarität" sind eben diese und jene Maßnahmen (Gesetze, die die Demokratie und Freiheitsrechte einschränken) oder auch Kriege mal wieder "notwendig", natürlich alles zur "Verteidigung" unserer Werte.

Das ist ganz einfach nur billig, armselig, ungebildet, unvollständig und verlogen.

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mrinteresting 
Beitragsersteller
 29.07.2022, 00:49
@CliffBaxter

Warum wird in den Schulen nicht mal ein Buch gelesen wie "Reden gegen den Krieg" von Eugen Drewermann?

Das wäre ein Buch, welches man mal durcharbeiten und in aller Ernsthaftigkeit diskutieren sollte, bevor man dann beispielsweise einen Ausflug in eine KZ Gedenkstätte macht.

Also, die Schulen, die ich besucht habe, haben nicht viel geleistet. Sie haben zu einer Ellenbogengesellschaft beigetragen und zu mehr Hass und mehr Gewalt. Und zu mehr Mobbing. Zu mehr Spaltung. Mehr Krankheit.

Aber, dass der Staat ein Interesse daran hat fleißige Marionetten aus den Schülern zu machen, die später brav ihren Job machen, Steuern zahlen und Klappe halten - das ist mir klar. Dessen sind sich auch viele kluge Leute bewusst.

Hätte der Staat ein Interesse daran aus den Menschen mündige Bürger zu machen, dann würden die Verhältnisse ganz anders aussehen in Deutschland und dann wäre eine echte Demokratie vielleicht wirklich möglich!

Aber was haben wir denn?

Die Leute dürfen alle paar Jahre zur Wahlurne dackeln und dort einen Zettel rein werfen, auf dem sie ein Kreuzchen für eine Partei gemalt haben, von der sie glauben, dass sie sie würdig vertreten und etwas verbessern wird.

Der Bürger gibt in dem Moment die Verantwortung für alles Weitere an der Wahlurne ab. Und das an diejenigen, die immer mehr und mehr selbst auch überhaupt keine Kompetenzen haben für das, was sie da tun.

Siehe die Damen und Herren, die sich jetzt im Amt befinden!

Da kannst du doch nicht ernsthaft meinen, dass diese Leute sonderlich gebildet oder geeignet für ihren Posten wären.

Die schicken Waffen in ein Kriegsgebiet! Und ausgerechnet die Grünen sind ganz vorne mit dabei!

In Brandenburg wird eine ganze Region - also deren Trinkwasserversorgung - aufs Spiel gesetzt! Nur weil irgendein Superblender wie Elon Musk daher kommt und seine Giga-Factory da hin zimmert! Und von den Landespolitikern vor Ort wird er hofiert bis zum Geht nicht mehr! Macht große Versprechungen und fordert, fordert, fordert... Und wer macht das ganze mit? Ein Umweltminister von den Bündnis90/Die Grünen.

Fällt mir nichts mehr zu ein...

Also welche Beweise braucht es noch, dass das deutsche Schulsystem vollends versagt hat?

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CliffBaxter  29.07.2022, 01:35
@mrinteresting

Du versuchst einen Generalrundumschlag. Gegen alles, ws dir nicht passt. Was hat das deutsche Bildungssystem mit Elon Musk zu tun? Selbst Schüler haben bereits gelernt "Geld regiert die Welt".

Du schreibst sogar, die schulische Bildung und "Erziehung" gäbe ihnen Selbstbewusstsein. Das ist wirklich falsch. Ich bin nur ein Beispiel von vielen. Also, ich habe kein großartiges Selbstbewusstsein. Und sowohl während der Schulzeit als auch unmittelbar danach hätte ich am liebsten mein Leben beenden wollen.

Du bist kein Absolvent. Daher warst du auch nicht selbstbewusst.

Ich weiß doch, wie es sich anfühlt, das Abi geschafft zu haben und auch wie meine Freunde sich gefühlt haben. Oder wie man sich als Erstsemester nach der Immatrikulation fühlt, wenn man zum ersten Mal in einem Hörsaal sitzt.

Für dich wird es den Rest deines Lebens darum gehen, gegen das System zu wettern. Zu hetzen und es zu verschreien. Die Ingenieure, Ärzte, Architekten etc. die jedes Jahr die Unis abschließen und in mannigfaltiger Weise gesellschaftliche Aufgaben und Funktionen wahrnehmen und das alles am Laufen halten, entwickeln und gestalten, scheinen für dich gar nicht zu existieren. Sie sind zu dem geworden, weil und indem sie die Schullaufbahn und ihr Studium erfolgreich durchlaufen haben. Deswegen sind sie zu diesen selbstbewussten und für ihr Schaffen hoch qualifizierten Leute geworden. Die sich ihren beruflichen Lebenstraum erfüllen. Schule und Uni haben sie dazu qualifiziert. Sonst wären sie das nie geworden und wären vielleicht heute Zeitungsboten oder sonst irgendwas, Holzfäller vielleicht.

Wo ist die Debatte darüber (9/11)? Wo sind die Fakten?
Es gibt keine.

Eben deswegen ranken sich ja auch Verschwörungstheorien darum. Verschwörunsgstheorie ist alles, wozu es keine belegbaren Fakten gibt. Auch das beste Schulsystem kann Leute nicht davon abhalten, Gaunereien zu machen, Verbrechen zu begehen oder Leute zu belügen. Jeder, der das Nebengebäude WTC7 im freien Fall einstürzen sieht, ohne dass ein Flugzeug hinein geflogen wäre, wo nur ein paar Büros gebrannt haben, die nie alle notwendigen tragenden Punkte des Gebäudes gleichzeitig hätten instabil machen können, weiß, aufgrund seines gesunden Menschenverstandes und weil in der Schule ihn angehalten hat, diesen auch zu benutzen, dass das nicht ganz koscher sein kann. Trotzdem bleiben es Spekulationen.

Mal davon abgesehen, dass es nicht ganz normal ist, dass eine Schule mittlerweile einen "Erziehungsauftrag" zu erfüllen hat

selbstverständlich, das haben Schulen immer schon. Bildung und Erziehung.

Also, die Schulen, die ich besucht habe, haben nicht viel geleistet. Sie haben zu einer Ellenbogengesellschaft beigetragen und zu mehr Hass und mehr Gewalt. Und zu mehr Mobbing. Zu mehr Spaltung. Mehr Krankheit.

Also das haben die Schulen, die ich besucht habe nicht getan. Ihr Anliegen war es eher, die Kinder und Jugendlichen zur Mündigkeit zu bilden und zu erziehen, bevor sie sie in die Gesellschaft entlassen. Bildung ist ein Schlüssel, um am gesellschaftlichen Leben mündig partizipieren zu können, sich selbst entfalten zu können, in sozialer Verantwortung. Schulen die ich besucht habe, haben keine Gewalt oder Hass vermittelt, sondern eher dazu angehalten Konflikte zu lösen und Solidarität zu üben, in Denken und Handeln.

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mrinteresting 
Beitragsersteller
 29.07.2022, 02:22
@CliffBaxter

"in sozialer Verantwortung".... Welche soziale Verantwortung denn?

Auch die Studenten sind in großer Masse nichts weiter als Konsumenten. Konsumopfer. Markenfetischisten und Fressroboter, die bei den großen Ketten Fastfood holen oder sich beliefern lassen von denen, die gesellschaftlich unter ihnen stehen.

So wie du schreibst klingt es so, als sei jeder komplett selbst an seiner persönlichen Lebenssituation schuld.

Als Architekt lehnt man sich womöglich zurück, in seinem gemütlichen, warmen zu Hause, bestellt regelmäßig bei Amazon und lässt sich das Essen liefern von "lieferando", anstatt selbst die paar Schritte zu gehen oder sich mal in ein Restaurant zu setzen, um Gastronomen vor Ort zu unterstützen. Und wie der "lieferando"-Radfahr-Bote von seinem Arbeitgeber abgezockt wird - darüber macht sich niemand Gedanken. Hauptsache das Essen kommt möglichst schnell. Wer dahinter steckt und was diese Menschen alles leisten - das ist ja egal, ist ja weniger wert und sind sie ja selbst dran schuld. Denn sie haben ja womöglich kein Abitur.

Dass Schulen schon immer einen Erziehungsauftrag gehabt hätten, das belege mir mal. Vor 10 Jahren schon habe ich Reportagen gesehen über Probleme an deutschen Schulen. Und die Lehrer in der Reportage haben selbst gesagt, dass sie früher keinen Erziehungsauftrag hatten, sondern dass das mit der Zeit hinzu gekommen sei und dass das nur schwer realisierbar ist angesichts der zum Teil heftigen Realitäten - die ja ebenfalls von vielen Leuten ausgeblendet werden, weil sie ja selbst auch nicht betroffen sind.

Und nein, "Verschwörungstheorie" ist eben nicht alles, wozu es keine Fakten gibt. Damit machst du es dir way much too simple! Der Begriff "Verschwörungstheorie" ist ein völlig inflationär verwendeter Kampfbegriff aus den Massenmedien, um wichtige Diskussionen zu unterdrücken und um Menschen zu diskreditieren. Das hat auch der ehem. Bundesminister Hermann Scheer (SPD) erkannt und in Interviews anschaulich erklärt.

Man merkt an deiner Schreibe, dass du selbst auch so ein "Eliten-"Bewusstsein verinnerlicht hast. Du hältst dich für etwas Besseres als Andere. Nur du und deine Abi-Freunde stehen ganz oben in der Gesellschaft. Dafür wurdet ihr schließlich ausgezeichnet. Dafür habt ihr in eurer Schullaufbahn mehr geleistet als Andere. So oder so ähnlich würdest du dich jetzt auch rechtfertigen in deiner Logik und es wieder schön darstellen.

Daran ist aber nicht viel schön. Es ist eher traurig, dass auch im 21. Jahrhundert noch immer eine Klassengesellschaft vorherrscht.

Die von dir genannten Berufsgruppen... Ingenieure, Ärzte und Architekten... die existieren sehr wohl auch für mich. Aber das sind doch nicht die, die "das alles" am Laufen halten. Du kannst mir ja gerne mal vordeklinieren wer von den welche Steuern und in welcher Höhe bezahlt. Und wie das in Relation zum Rest der Bevölkerung zu bewerten ist; Stichwort: Steuergerechtigkeit.

Ingenieure, Ärzte und Architekten haben halt das Glück den Luxus leben zu dürfen einen schönen Beruf ausüben zu können und damit sich selbst entfalten zu können und dabei noch viel Geld verdienen zu können.

Aber was hat das damit zu tun, dass die "alles am Laufen" halten?

Oder was hat das gar mit "entwickeln" und "gestalten" zu tun?

Das "entwickeln" und "gestalten" beschränkt sich lediglich auf ihr berufliches Wirken!

Viele Ingenieure, Ärzte und Architekten sind weder in einer politischen Partei aktiv, noch haben sie je eine Petition gestartet oder irgendetwas Anderes gemacht, was von Belang wäre. Sie machen ihren Job - und das war's im Großen und Ganzen.

Andere machen eben nicht nur ihren Job. Sie sind auch politisch aktiv und gestalten tatsächlich etwas mit und partizipieren tatsächlich an demokratischen Prozessen. Beispielsweise gibt es auch Bürgerinitiativen und gute Vereine, wo anderen Menschen geholfen wird.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Tafel.

Wenn die Studenten, die also alles absolviert haben, so toll sind wie du es darstellst... Wenn die also gestalten, am Laufen halten und partizipieren und was auch immer... Warum gibt es dann immer noch so viel Armut? Warum sind immer mehr Menschen arm trotz Arbeit und von Altersarmut bedroht?

Warum müssen Menschen überhaupt Hilfsangebote von Vereinen wie der Tafel annehmen, die insbesondere von Ehrenamtlichen getragen werden?

Wo sind denn die Ingenieure, Ärzte und Architekten bei der Tafel, um Lebensmittel zu verteilen?

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mrinteresting 
Beitragsersteller
 29.07.2022, 02:51
@CliffBaxter

Sich selbst alle Wünsche zu erfüllen bedeutet noch lange nicht, dass man auch in sozialer Verantwortung mit Anderen lebt oder gar etwas in der Gesellschaft verbessert.

Guck' dir doch unsere Gesellschaft mal an und sei mal ehrlich.

Im Volksmund heißt es häufig "Jeder ist sich selbst der Nächste" oder auch "Man wird nur noch verarscht, belogen und betrogen." Und genau so ist es doch auch.

Du brauchst nur den Fernseher anzuschalten und 10 Minuten gucken. In den 10 Minuten wurdest du dann schon mindestens 10 x belogen.

Ich finde nicht, dass es da etwas schön zu reden gäbe! Zum Lachen finde ich es auch nicht!

In ärmeren Ländern dieser Erde werden Menschen auf abartigste Weise ausgebeutet für unseren Wohlstand, für unsere Luxusgüter, die wir fast alle so bereitwillig in den großen Modeläden kaufen, ohne die geringsten Skrupel.

Und wer wird denn wohl bei den besonders teuren Modemarken kaufen?

Coco Chanel und wie sie alle heißen...

Das werden wohl eher weniger die Altenpflegerinnen, Bäckereifachverkäuferinnen und Arbeiterinnen sein. Sondern wohl eher die von dir genannten und hoch gelobten Berufsgruppen, die zumindest so viel Geld übrig haben, sodass sie sich gar nicht vorstellen können wie das ist mit Hartz-4 zu leben beispielsweise oder mit geringem Ausbildungsgehalt.

Also was bitte redest du da?

Ihr seid doch nicht der Mittelpunkt der Welt, nur weil ihr Abitur habt. Das ist doch nicht gleichbedeutend mit hoher Bildung oder besonderer Intelligenz. Eher bedeutet es noch, dass ihr euch verdammt gut anpassen konntet.

Aber dennoch existieren all' diese Menschen auch für mich. Selbstverständlich. Nur sehe ich das Ganze weitaus differenzierter als du und füge hinzu, dass selbst unter den Ärzten inzwischen genug kluge Köpfe sind, die eben auch sagen, dass das ganze System für die Tonne ist. Und auch ihr "eigenes System", in welchem sie von Berufswegen her nun mal arbeiten, im "Gesundheitssystem", da läuft so dermaßen viel schief... es kostet so unfassbar viel Geld (!!) und bringt so unfassbar viel Leid anstatt wirkliche Heilung bei den Patienten...!

Also, ich bitte dich!

Nimm' doch einfach mal die Realitäten zu Kenntnis und erkenne an, dass hier verdammt viel schief läuft!

Und wer ist denn dafür verantwortlich?

In erster Linie doch wohl Menschen, die nach dem Abitur studiert haben!

Guck' doch mal in den Bundestag rein! Da sitzen mehr Juristen als Handwerker oder irgendetwas Anderes!

Da sitzen Leute, man könnte auch sagen, inzwischen immer mehr "Milchgesichter", die haben vom wahren Leben noch nie was mit bekommen! Die haben ihr Leben lang in Schulen rum gesessen, haben in ihrem Leben noch nie richtig gearbeitet, sitzen dann aber mit 27 im Deutschen Bundestag und sollen dort über wichtigste Fragen entscheiden, die ein ganzes Volk betreffen (!), über 82 Millionen Menschen, deren Lebenswirklichkeiten vor Ort sie gar nicht kennen, aber trotzdem aus der Ferne bewerten!

Guck' dir diese Typen doch an. Ob von der CDU, SPD, FDP oder den Grünen. Guck' dir das zerstörerische Verhalten der Bundesaußenministerin an. Dieses trotzige Klein-Kindverhalten in einem der wichtigsten und höchsten Ämter der Bundesrepublik Deutschland! Guck' dir Scholz an, über den schon ganze Bücher voll geschrieben worden sind von hervorragenden Investigativ-Journalisten, die herausgefunden haben - durch Monate lang harte Arbeit - was für verrückte Finanz-Deals der Mann zu Lasten der Steuerzahler gemacht hat. Was für ein unglaublicher Banken-Freund dieser Typ in Wirklichkeit ist.

Guck' dir den Oppositionsführer der CDU an, der sein Maul nicht halten kann und die Kriegstrommeln trommelt. Hör' ihn dir an! 86.000 € monatliches Einkommen und dieser Typ zählt sich zum Mittelstand!

Wo hat er gearbeitet vor seiner Rückkehr in die Politik?

Bei BlackRock?

Und was ist das für ein Unternehmen? Wer kennt die? Was machen die?

Genau... Pustekuchen...

Gibt eine hervorragende Arte Doku über diesen Finanzkonzern.

Da arbeiten auch ein Haufen von studierten Leuten.

Ändert aber doch nichts daran, dass das asoziale Psychopathen sind!

Jetzt kannst du nochmal Stellung dazu nehmen.

Aber lass' dir dieses Mal etwas mehr und was Besseres einfallen!

Und zum Abschluss zitiere ich dich nochmal mit den Worten:

"Ich weiß doch, wie es sich anfühlt, das Abi geschafft zu haben und auch wie meine Freunde sich gefühlt haben. Oder wie man sich als Erstsemester nach der Immatrikulation fühlt, wenn man zum ersten Mal in einem Hörsaal sitzt."

Und ich antworte dir darauf: Und ich weiß wie es sich anfühlt das zu lesen.

Das ist gruselig.

Und dass du auch so gar kein Gefühl für hast, dass es da gewisse historische Parallelen gibt zu dem, was du da an so tollem Gefühl beschreibst... Auch das finde ich zumindest "denkwürdig"...

Aber dieser Satz ist gleichzeitig auch sehr offenbarend und macht' es mir wiederum besonders leicht dich einzuschätzen.

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CliffBaxter  29.07.2022, 15:38
@mrinteresting

so, die Schulzeit ist ja jetzt auch vorbei. Musste halt schaun, wie du das Beste draus machst.

Man merkt an deiner Schreibe, dass du selbst auch so ein "Eliten-"Bewusstsein verinnerlicht hast. Du hältst dich für etwas Besseres als Andere. Nur du und deine Abi-Freunde stehen ganz oben in der Gesellschaft. Dafür wurdet ihr schließlich ausgezeichnet. Dafür habt ihr in eurer Schullaufbahn mehr geleistet als Andere. So oder so ähnlich würdest du dich jetzt auch rechtfertigen in deiner Logik und es wieder schön darstellen.

Du weißt doch, dass es diese Schichtung in der Gesellschaft gibt. In Bezug auf berufliche Stellung, Einkommen, Prestige, Macht. Damit müssen wir leben. Du hattest die Chance, nach oben zu kommen, über den Schlüssel Bildung (Abi). Aber vielen ist das in der Schule noch nicht bewusst, was sie damit ausschlagen, wenn sie sagen, ich hab keinen Bock, leckt mich mal alle am... Später jammern sie. Und dafür ist noch viel Zeit, ein ganzes Leben lang.

Es hängt viel von der Familie ab, nicht nur von einem persönlich. Ich habe Abi gemacht, weil mein Vater das unbedingt wollte. Ihm hatte es im beruflichen Werdegang genutzt und er wollte für seine Söhne natürlich auch das Beste. Nur, als ich damit anfing (Oberstufe), war mein Vater schon tot. Ich habe es in Gedenken an ihn gemacht, um es ihm zu beweisen, dass seine Mühen nicht umsonst waren, mich bis dahin zu fördern.

Heute brauch ich das nicht mehr. Für das was ich heute mache, Börse, hätte ich auch nach der 9 oder 10 abgehen können. Aber das weiß man ja vorher nicht so genau.

Hardere nicht so mit der Gesellschaft und dem Umstand, dass du den Abschluss ausgeschlagen hast. Das Leben geht so oder so weiter. Ich kannte einen, der hat auch unendliche Reden über Gott und die Welt gehalten, um zu rechtfertigen, weshalb er kein Abi gemacht hat. Der sollte die Apotheke vom Vater übernehmen, aber dafür braucht man ja das Abi, um Pharmazie zu studieren. Kannz ja keinen Ungebildeten inne Apotheke stellen. Der ist Klinkenputzer geworden, Staubsaugervertreter. Der redede 2 Strunden auf dich ein, um unterschwellig zu legitimieren, dass man das Abi nicht brauche :D

Das ist fürs Ego, um selbst damit klarzukommen und sich einzureden, es sei gut so. Wie so eine Art Ventil, man prangert die Schlechtigkeiten und Ungerechtigkeiten der Welt an, über die Tafel und was weiß ich nicht alles und am Ende steht aber trotzdem, nach wie vor, dass man dieses Angebot nicht angenommen hat, für eine persönliche Berufslaufbahn. All das reden hat es nicht weggemacht. Und das lastet auf einem, egal ob es jetzt Tafeln gibt, böse Politiker oder arme Menschen, denen es schlechter geht, das geht nicht weg, die Belastung. Man muss nach vorne schauen, das Leben geht nicht rückwärts und heute interessiert es keinen mehr, dass du die Schule nicht zu Ende gemacht hast. Das wird auch nie wieder jemanden interessieren. Es gibt Punkte im Leben, da biegt man nur einmal ab. Dann muss man schauen, dass man das beste daraus macht. LG

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