Wie gut muss ich in Mathe sein, um Kampfpilot zu werden?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Um den Offizierseignungstest herausragend zu bestehen, sind fundierte Kenntnisse in Mathe wichtig.

Die Frage kann Dir keiner wirklich beantworten, da die Zahl der aktiven Kampfjetpiloten hier bei GF doch eher gegen Null geht. Und der Rest sind Vermutungen oder stammt vom Hörensagen über einen Vetter, der einen Nachbarn hat, der schon mal von einem gehört hat, dass ... 

Wenn man die zivilen Ansprüche anlegt, sind die geforderten mathematischen Kenntnisse gar nicht so hoch. Was gerne verwechselt wird, sind die Kenntnisse, die ein Pilot zum Fliegen benötigt (Dreisatz, Prozentrechnung, Aerodynamik) und die, die in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Studium vermittelt werden und vielleicht für Entwicklungsingenieure und Testpiloten von Belang sind. 

Das sind aber zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, auch wenn die Truppenoffiziere der Bw fast alle studieren (müssen). Schaust Du aber in die Bw-Broschüre, gibt es auch die Möglichkeit, Truppenoffizier ohne Studium zu werden; steht jedenfalls so in der Berufsbeschreibung. 

Ein Kampfjetpilot hat die Aufgabe, ein Ziel unter schwierigen Bedingungen zu erreichen - und zu berechnen, wo er einen einfliegenden Gegner in einem dreidimensionalen Raum bezüglich Kurs, Höhe und Geschwindigkeit antrifft, kann er während des Fliegens gar nicht machen; dafür gab und gibt es Computer. 

Und die Grundlagen des Fliegens werden ja auch einem Flugzeugmechaniker beigebracht - ohne Studium - und sind immer gleich, egal, ob Segelflugzeug, Airliner oder Kampfjet. 

Die Aufgabe eines Militärpiloten ist es also, zu fliegen, das Ziel zu identifizieren und zu bekämpfen, also das Handling des Flugzeugs. Dafür wird ein Pilot ja auch vom Boden geführt und er ist "nur" ausführendes Organ für den letzten Akt. 

Das alles bedeutet nicht, dass man keinerlei Verständnis braucht; den Fehler darf man auch nicht machen. Wichtig ist aber, logisches und räumliches Denken zu entwickeln, Dinge gedanklich zu durchdringen und ein Verständnis dafür zu bekommen, warum ein Problem so und nicht anders gelöst wurde. 


19Sunny96  21.12.2016, 21:28

Teilweise zu oberflächlich betrachtet ...

Truppenoffizier - vielleicht. Kampfjetpilot - nie im Leben.

Fakt ist auch, dass im AC besonders auf naturwissenschaftliche Fächer geschaut wird. Nicht zuletzt auch die Mathematik. Was das am Ende mit der Verwertbarkeit im Beruf zu tun hat spielt keine Rolle. Darum geht es auch nicht - dafür gibt es besagte Computer.

0
ramay1418  21.12.2016, 22:56
@19Sunny96

Hi, danke für die Info, aber ich betrachte Dinge nie als „zu oberflächlich“. Nur bin ich kein Berufsberater, deshalb kann - und werde - ich also hier nicht in epischer Breite, sondern immer nur atmosphärisch dicht (oberflächlich?) antworten.

„Truppenoffizier - vielleicht. Kampfjetpilot - nie im Leben.“ Kann sein, muss aber nicht, denn ich habe genau deshalb auf die Bw-Broschüre verwiesen: 

„In der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes stehen im Fliegerischen Dienst folgende Verwendungen offen: 

- Kampfflugzeugführer 

(und der ganze Rest der fliegenden Truppe: Transporter, Hubi, WSO etc.)

Weiter:

"Bildungsvoraussetzungen für die Einstellung in die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes:
- allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand oder
- Realschulabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand (nicht für das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin mit Studium bzw. eines Berufssoldaten mit Studium).“

Daraus schließe ich, dass Kampfjets nur von Truppenoffizieren geflogen werden dürfen - und die gibt es mit und ohne Studium. Die Bw sagt nicht, dass ohne Studium nicht geht, im Gegenteil:

„Für die als Soldatinnen auf Zeit / Soldaten auf Zeit (also die 16 Jahre) vorgesehenen Offizieranwärterinnen / Offizieranwärter des Fliegerischen Dienstes, die Offiziere des militärfachlichen Dienstes und einen Teil der Berufsoffizieranwärter / Berufsoffizieranwärterinnen der Luftwaffe ist kein Studium vorgesehen. Für diesen Personenkreis beginnt die fliegerische Ausbildung unmittelbar im Anschluss an die militärische Laufbahnausbildung.“

Was ist daran nicht zu verstehen? Sollte es anders laufen oder gemeint sein, wird man es dem Bewerber ja schon sagen, aber in den meisten Fällen verflüchtigen sich die Jungmännchenträume sowieso. 

Und der Fragesteller hat ja noch ein paar Jahre Zeit; bis dahin können sich die Bedingungen noch grundlegend ändern.

Jedenfalls vertraue ich der Bw mehr als den GF-Hobby-Berufsberatern, daher verweise ich immer nur auf die zugänglichen Infos und denke mir die Antworten nicht selbst aus. 

0

Mann mann mann....nur ideologische Manifeste hier, statt Antworten auf die Frage:

Ja, du musst sehr gut in Mathe sein. Kampfpiloten bekommen schon zum Einstellungstest hunderte Seiten Handbücher zugesandt, die sehr Technisch sind. Du musst dich ja mit Avionik etc. auskennen. Darüber hinaus studieren Kampfpiloten der Bundeswehr.


Descript22 
Beitragsersteller
 21.12.2016, 18:22

Endlich mal jemand, der mich nicht Kritisiert. Danke sehr!

0

Mathe an sich ist nicht so wichtig. Die kommt aber über die Physik doch wieder ins Spiel. Ein Kampfpilot muss die gesamte Physik, die mit dem Fliegen zu tun hat, beherrschen. Da kommt dann viel physikalische Mathe ins Spiel. Idealerweise hat er sogar Luft- und Raumfahrtechnik an der BW-Uni in München studiert. Was da von morgens bis abends vorkommt, sind auf jeden Fall Differentialrechnung, Funktionen, Lösen von Gleichungssystemen und Vektorrechnung.


Descript22 
Beitragsersteller
 21.12.2016, 19:19

Danke sehr! :)

1