Wie geht man vor wenn das Kind in der Pubertät außer Kontrolle gerät?

11 Antworten

Ich habe mir Deine bisherigen Fragen mal angesehen. Deshalb möchte ich Dir dringend ans Herz legen Dich mit folgenden Stellen in Verbindung zu setzen und Deine Situation ausführlich zu besprechen:

1. Suche den Hausarzt auf und bespreche mit ihm den Themenkomplex. Danach gehe zur Krankenkasse und bitte um Beratung und Begleitung. Hier frage nach einer Klinik für Essstörungen die im Anschluss an eine stationäre Behandlung betreute Wohngemeinschaft anbieten. Wir haben davon einige sehr gute in unserem Staat. - Es mag Dich erstaunen dass ich von einer Essstörung ausgehe nachdem ich Deine bisherigen Fragen gelesen habe. Sei versichert dass ich aus jahrzehntelanger praktischer Erfahrung heraus darauf komme. 

2. Bespreche Dich hier ausführlich anstatt auf einer Seite wie dieser hier immer mehr in Details zu gehen die uns hier wirklich nicht mal ein Staubkorn angehen https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php Die dort erreichbaren Ehrenamtlichen sind sehr kompetent. Ob es dann Sinn macht das Jugendamt mit ins Boot zu holen oder nicht und wenn ja in welcher Form wirst Du da besprechen können. 

3. Fange jetzt an täglich eine halbe Stunde von Hand auf Papier Tagebuch zu schreiben. Bestenfalls bevor Du ins Bett gehst. 

Noch mal zur Klinik und der anschließenden WG: Da werden alle Themen mit Dir gemeinsam abgearbeitet. Dort arbeiten Fachmenschen die darauf spezialisiert sind Heranwachsende wie Dich und Deine Schwester in ein zufriedenstellendes selbständiges Leben zu begleiten. Deshalb sei froh dass wir hier keine Bootcamps haben wie in USA. In solchen Camps wird ausschließlich mit Disziplin gearbeitet. Tote als Folge der Unmöglichkeit diese Disziplin von Nu auf Sofort leisten zu können werden billigend inkauf genommen. Wir hier in D zahlen Krankenkassenbeiträge und manche anderen Beiträge jeden Monat damit der Wert der einzelnen Person angemessen berücksichtigt werden kann. Was in so einem Camp nicht Sinn der Sache ist. In so einem Camp geht es schlimmer zu als in deutschen Gefängnissen. Glaube mir: Das brauchst Du nicht. 

Hallo Samshmash,

ich möchte dir eine Antwort auf deine Frage geben, ohne dich hier direkt zu kritisieren. Sicherlich denkst du über solch "harte Methoden " nach, weil du verzweifelt bist.

Das kann ich mir in der Pubertät äußerst gut vorstellen, denn es ist eine harte Zeit sowohl für Eltern, als den Pubertierenden;)

Ganz häufig lerne ich Eltern kennen (beruflich) die überfordert sind und die wirklich verzweifelt sind.

Wichtig ist in erster Linie, dass du erst einmal verstehst was die Pubertät überhaupt für dein Kind bedeutet und was sich in dieser Zeit entwickelt....dein Kind wird erwachsen, ist es aber noch nicht und es ist hormonell stark gesteuert. Erinnere dich mal an deine Jugend zurück, warst du immer so einfach?Es ist eine Zeit voller Revolution und Abgrenzung.

In dieser Zeit hilft es wenn man seine Kinder versteht und ihnen auch etwas zutraut und sie unterstützt. Natürlich kann man nicht alles durchgehen lassen, das ist klar und selbstverständlich, aber manchmal helfen liebevolle Gespräche mit ich-Botschaften (ich mache mir sorgen, weil...., ich wünsche mir für unsere Beziehung, etc) anstatt immer Du_botschafen zu senden (du sollst dich benehmen, du machst alles kaputt, du nervst etc)

die Nachrichten mit Ich-Botschaften werden immer besser angenommen und regen eher dazu an über etwas nachzudenken.

ich weiß jetzt nicht was für dich heißt ausser Kontrolle raten, ABER genau das ist es doch: Dein Kind wird erwachsen, es wird selbstständiger. Es geht darum auch eigene Grenzen kennenzulernen und für sich wahrzunehmen.

Habe doch einfach mal vertrauen in dein Kind, denn wenn du es mit Liebe und Konsequenz erzogen hast, dann wirst du sehr wahrscheinlich kaum enttäuscht werden. Wenn nicht, dann kannst du das Jugendamt kontaktieren um dir Hilfe zu holen, dort kannst du dich auch beraten lassen. Meiner Meinung nach hat das auch nichts mit schlechter Mutter zu tun, vielmehr ist es ein sinnvoller Schritt der im besten Fall eure Beziehung zueinander retten kann.

Viel Erfolg und alles Liebe, Nina

Das wird sich alles geben. Bin 17 und war auch ziemlich schwierig. Irgendwann kommt die Vernunft. Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr für euer Kind da seid und es das auch spürt. :)

Das sind die Auswüchse eine schlechten Erziehung. Darum ist auch allen Eltern zur raten, dass sie ihre Kinder nicht erst erziehen wollen, wenn die Kinder Schwierigkeiten machen. Meist ist es dann zu spät.

Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, möchtet ihr sie abschieben. Schade, dass man manche Eltern nicht in eine Erziehungsanstalt schicken kann :-( Sucht die Fehler bei euch. Holt euch Hilfe beim Jugendamt - Die müssen ja schon regelrecht überlaufen sein, wenn man hier so liest...

Kinder lassen sich nur bis zur Pubertät erziehen, aber leider glauben immer noch viele Eltern, dass sie ihren Heranwachsenden einen Gefallen tun, wenn sie alles erlauben und keine Regeln aufstellen.

Geht es dann schief, heißt es meist "schwer erziehbar".

Wendet euch ans Jugendamt oder an eine Kinder- und Jugendtherapeuten, aber vermittelt eurem Kind: was auch immer Du machst, wir lieben Dich trotzdem und wir sind immer für Dich da.


kiniro  11.10.2014, 18:58

Kinder sollten gar nicht erzogen werden.

Sie sollten einen liebe- und respektvollen Umgang ihrer Eltern erfahren dürfen, die sich nicht um die Ratschläge à lá "Grenzen setzen" scheren. Eltern die aber zeigen, wo ihre eigenen Grenzen sind und sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie auf Machtpositionen verzichten.

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