Wie geht ihr mit einer Enttäuschung durch euren Partner um?

11 Antworten

Zunächst mal ganz allgemein, deine Überschrift ist ja auch allgemein gehalten, man hatte eine Erwartung an deinen Partner die dieser nicht erfüllen konnte oder wollte, dann sollte man zunächst mal diese Erwartung auf den Prüfstand stellen und - ganz entscheidend - wirklich kritisch prüfen ob er wirklich nur nicht wollte oder nicht konnte. Nicht ganz unwichtig ist natürlich auch die Frage ob du überhaupt darauf verzichten kannst oder willst. Kein Mensch ist vollkommen, jeder hat so seine Schwächen und Grenzen aber die sollten natürlich nicht unbedingt in Bereichen liegen die dir extrem wichtig sind auch das fällt unter die Kategorie ''zusammenpassen''.

Die eigenen Erwartungen haben es aber auch manchmal in sich, vor allem die ''ich hab das für dich doch schließlich auch getan''-Erwartung. Er ist nicht du und man kann nicht einfach von sich auf andere schließen. Du weißt weder ob dein ''für ihn da sein'' für ihn den Wert hatte den es für dich hat (haben würde, wenn er es denn täte), noch weißt du wie viel Überwindung/Mühe es ihn kosten würde im Vergleich zu der die es dich gekostet hat. Die Rechnung geht so nicht auf.

Was den konkreten ''Vorfall'' angeht habe ich nun ein Problem, denn ich kann deinen Freund entgegen dem Trend der anderen Antworten verstehen, gerade weil er vor kurzer Zeit selbst schon da durch musste. Du wünscht dir jemanden der dir zuhört und dich tröstet, hast du ihm das denn wenigstens gesagt? Das muss man wissen? Nein, muss man nicht! Als mein Vater gestorben ist, war jeder der ''zuhören'' wollte eine schwere Prüfung für mich. Was gibt es denn zu sagen, gibt es irgendwelche Worte die den Verlust rückgängig machen könnten? Mir waren die am liebsten die mir ein klein wenig die Illusion von Normalität geben konnten. Meine Mutter war auch eine ganze Weile danach auf keiner Beerdigung, obwohl die Vestorbenen ihr durchaus wichtig waren, sie konnte einfach nicht. Wenn es nach den Maßstäben hier ginge müsste sie geradezu ein Monster sein aber ich kann sie verstehen.

wenn er eine zweite chance auch verpatzt, paßt ihr nicht zusammen.

Oje, erstmal mein aufrichtiges Mitgefühl für den Verlust in deinem Leben durch den Tod deines Angehörigen. Männer haben manchmal einfach keine Antennen, was wir Frauen gerade brauchen. Ich würde es an deiner Stelle trotzdem nicht überbewerten, wenn eure Beziehung ansonsten stimmig ist. Vielleicht hat dein Verlobter auch ein Problem mit dem Thema Tod und Trauer, auch das kommt des öfteren vor. Man geht dann den Gespächen lieber aus dem Weg anstatt sie zu führen und dem Partner beizustehen. Versuche, deinen Freund darauf hinzuweisen, dass du dir ein anderes Verhalten gewünscht hättest und versuche, seine Motive zu ergründen, warum er nicht zu dir kam. Ich denke, er ist einfach gedankenlos.......und ich wünsche dir, dass er noch lernfähig ist.

Hast Du ihm das so klar gesagt?

Das einzige, was ich mir vorstellen kann und was ihn ein wenig entschuldigen würde, ist, dass er sich durch die Situation überfordert fühlt. Ansonsten würde ich wohl auch mehr Unterstützung erwarten...

Mein Beileid!

Ich wäre mindestens so sauer wie Du. Es ist sehr unsensibel und egoistisch. Zudem misst er mit zweierlei Maß. Kann es sein, dass er den Verstorbenen nicht geschätzt hat?

Vielleicht gehört er zu der Sorte Mitmenschen, denen man immer eine Bedienungsanleitung mit geben muss: "Deine Aufgabe ist es jetzt mich zu drücken." So in der Art ...

Du kannst Dich jetzt zurückziehen und alles alleine mit Dir ausmachen oder mit ihm zanken. Doch damit kann der vermutlich auch nichts anfangen. Also ruhig bleiben und es mit ihm besprechenl.

Für Eure gemeinsame Zukunft ist es besser sich die Zeit zu nehmen und ihm das nötige Feingefühl beizubringen und ihn mit der Nase drauf zu stoßen. Wenn seine Mutti dies vergessen hat, dann muss er es eben jetzt lernen. Sonst seit ihr bei dem nächsten Trauerfall wieder an dem gleichen Punkt und zankt um die gleichen Dinge.