Wie funktioniert die Trinität?
Hallo an alle hier,
Ich bin selbst zwar nicht Christin, aber trotzdem habe ich eine Frage bezüglich der Trinität im Christentum. Erst einmal wirklich Hand aufs Herz, denn ich muss zugeben, dass ich mir nicht wirklich sicher bin, ob ich die Trinität grundlegend überhaupt verstehe.
Ich habe es so verstanden, dass Jesus, der heilige Geist und Gott eins sind und eben Jesus und der heilige Geist Formen oder Identität von Gott sind, dementsprechend ist der heilige Geist der Glaube unter den Menschen und Jesus Christus ist Gott, der sich in menschlicher Form den Menschen offenbart hat. Hoffentlich ist das so richtig 😅
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Für Christen ist ja Jesus Christus Gott, was ja aufgrund der Trinität verständlich ist, kann man also auch sagen, dass der heilige Geist Gott ist?
Ich hoffe wirklich sehr, dass meine Frage verständlich formuliert ist und Danke allen hier schon einmal im Voraus !
13 Antworten
Hm...
Das kann "deren Erfinder" (Offb.12,9)
auch nicht erklären (2.Kor.11,14; Offb.17,1-4).
Unser Gott hat Seinen Sohn (Joh.10,30)
und uns (Offb.20,4; 21,4).
Ich möchte die „Trinität“ mit meinen eigenen Worten erklären, so wie ich sie verstehe.
Gott ist eindeutig monotheistisch zu denken, als verlässliches Gegenüber zur Welt und zum Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Danach wurde und wird Gott, in der christlichen Gemeinschaft, erfahren in der Weltwirklichkeit und in der Fülle u. den Ordnungen des Lebens. Diese Erfahrungen wurden in dem Symbolbegriff „Schöpfer“ oder „Vater“ verdeutlicht. Zum anderen wurde und wird Gott erfahren in der Person Jesu von Nazaret, in seinem Wirken, Handeln und in seiner Botschaft, die in den Zeugnissen des Neuen Testaments gegenwärtig ist. Diese Erfahrung bündelte sich in dem Symbolwort „Sohn“.
Schließlich wurde und wird Gott in jenen Lebenswirklichkeiten erfahren, in denen sich mir im „alten“ Leben der Horizont eines Neuen eröffnet, das ich/wir nicht aus uns selbst haben können. Dafür stand/steht das Symbolwort „Geist“. Diese drei Bereiche der Gotteserfahrung waren/sind als Einheit göttlicher Gegenwart zu erfassen.
Wenn Sohn und Geist eines Wesens mit dem Vater sind, so sind sie auch von Ewigkeit her göttlichen Wesens und nicht irgendwelche nachgeordneten Mittlergestalten.
Das homo-usios stand/steht für die Gewissheit, dass wir in Jesus v. Nazaret und im Wirken des Geistes nicht irgendwelchen Masken u. Verhüllungen Gottes, sondern unmittelbar dem lebendigen Gott begegnen.
Der Begriff „usia“ („Wesen“ oder „Sein“) ist das übergreifend Verbindende in der Christusfrage zwischen Vater und Sohn.
Vater und Sohn und Geist wurden als drei unterschiedene Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen des einen u. gleichen göttlichen Seins erfasst. Das Sein Gottes ist nur eines, aber zugleich in drei unterschiedenen Seinsweisen gemeinsam. Das eine Gottsein ist in drei unterschiedlichen Hypostasen/Verwirklichungen/Seinsweisen konkret.
Die erste Seinsweise, der Schöpfer, ist selbst ursprungslos und ungezeugt, aber gekennzeichnet durch das Vatersein. Die zweite Seinsweise, der Sohn, ist von Ewigkeit her aus dem Vater gezeugt. Die dritte Seinsweise, der Geist, ist nicht gezeugt, sondern sie geht von Ewigkeit her vom Vater aus. Diese Dreiheit der Seinsweise ist aber nicht als ein zeitliches Nacheinander zu verstehen. Das eine göttliche Sein ist in seiner Dreiheit von seinem Ursprung her in unterscheidbarer Weise gegenwärtig.
Der dritte Artikel des Glaubensbekenntnisses (Das nicaeno-konstantinopolitanische Bekenntnis v. 381 n. Chr.) definiert den Heiligen Geist mit dem Zusatz „der da Herr ist und lebendig macht, der vom Vater ausgeht.“
Wir Christen sind aber nicht so sehr am Wesen Gottes u. an der Vergöttlichung des Menschen interessiert, sondern es ist uns wichtiger, wie der Mensch durch Gottes Handeln von der Sünde erlöst wird.
Gott als der Vater zu verstehen ist, so wie ihn auch Jesus verstanden hat. Mit dieser Metapher wird ausgedrückt, dass Christen ihren Gott nicht als abstraktes Prinzip der Weltvernunft oder als ein der Welt fernes Wesen sehen, sondern dass sie sich einem Gott gegenüber sehen, der ihnen nahe ist, der sie wie ein Vater begleitet, der ihnen aufhilft, wenn sie straucheln, der sie ermutigt, wenn sie mutlos sind, der ihnen Wege zeigt, wo alles ausweglos zu sein scheint. Die Vater-Metapher drückt ein Verhältnis des Vertrauens aus. Mit dieser Metapher bezeugen Christen einen Gott, der nicht Regeln setzt u. diese eintreibt, sondern der selbst Liebe ist, der Menschen zur Liebe stark macht u. sie auf diesem Wege Regeln des Zusammenlebens selbst finden lässt, wie die Umstände es erfordern.
Christen sehen im Einklang mit dem alttestamentlich-jüdischen Gottesverständnis Gott als Schöpfer u. damit als das Gegenüber der Welt.
Wir wissen uns als die Söhne u. Töchter des einen Schöpfers u. Vaters auch auf so etwas wie eine familiäre Gemeinschaft hin angelegt.
Die Trinitätslehre nennt Jesus v. Nazaret in metaphorischer Rede den Sohn Gottes u. sie bezeugt ihn als den Menschen, durch den das Wesen Gottes als bedingungslose Liebe offenbar u. konkret geworden ist. Sie schließt aus, dass Jesus als Scheinleib, als Maske Gottes, als Idee, als Mythos für Stärke u. Auferstehen zu verstehen ist, u. sie hält mit dem Blick auf Jesu Wirken fest, dass Gottes Wesen als die Liebe gegenwärtig ist, die durch Menschen an Menschen geschieht. In diesem Wirken Jesu zeigt sich, dass er mit dem Vater eines Wesens ist, wie es in Joh 10,30 heißt: „Ich und der Vater sind eins.“ Das Nachdenken über die Seinsweisen Gottes schon bei der Frage einsetzt, wie es zu verstehen ist, dass Menschen in der Begegnung mit Jesus v. Nazaret die Gegenwart Gottes erfuhren u. Jesus den Sohn Gottes nannten, u. dass Menschen auch nach Jesu Tod der Gegenwart Gottes darin Gewiss waren, dass sie vom Geist Jesu erfüllt wurden u. aus diesem Geist ein neues Leben führen konnten.
Mit der Bezeichnung „Heiliger Geist“ wird gesagt, dass Gott ungegenständlich gegenwärtig ist, dass Menschen bewegt u. zu einem neuen Leben gebracht werden u. dass sie dieses Geschehen nicht durch eigene Geisteskraft bewirken können, sondern als Geschenk erfahren. Gott erweist sich als ganz gegenwärtig dort, wo Menschen sich vom Geist der Liebe, wie er in Jesus als Gottes Wesen offenbar wurde, erfüllen u. zu einem Leben aus dieser geschenkten Liebe bewegen lassen.
Die Trinitätslehre ist in ihrem Kern gar keine Lehre über einen dreiteiligen Gott, sondern eher ein Bekenntnis zu dem EINEN Gott, der in unterschiedlichen Weisen den Menschen gegenwärtig ist. Diese elementaren Bekenntnisaussagen nahmen in Glaubenspraxis der Alten Kirche die Gestalt des Lobpreises an.
Gott zeigt sich den Menschen u. offenbart sich, als Schöpfer/Vater, Sohn u. Heiliger Geist, u. zwar jeweils ungeteilt und ganz.
Grundelement kirchlicher Einheit:
Ein Sein – drei Seinsweisen
Ein Wesen – drei Wesenheiten
In der Art u. Weise, in der Gott sich zeigt, drückt sich sein Sein u. Wesen aus.
Mir hat das Christsein etwas gegeben, was keine andere Religion mir geben konnte, den direkten, innigen und intimen Zugang zu dem Barmherzigen Gott.
Wirklich vielen Dank für deine ausführliche Erklärung hat mir sehr weitergeholfen :)
Ja, der Heilige Geist ist Gott...
Wichtig ist dabei das Verständnis der Trinität (Dreieinigkeit) Gottes: Gott als Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist (Gott als 3 Personen und doch eins; also Christen glauben an einen einzigen Gott).
Man kann das vielleicht ein klein wenig mit drei Kreisen vergleichen, die sich in der Mitte überschneiden.
Bereits im ersten Vers der Bibel steht: "Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde" (1. Mose 1,1). Das Wort für "Gott" ist hebräisch Elohim, das ist die Mehrzahlform von Eloah und wird von nicht wenigen Auslegern als erster Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes gedeutet bzw. darauf, dass Gott aus mehreren Personen besteht.
In Römer 8,8-9 wird der Geist Gottes mit dem Geist Jesu gleichgesetzt: "Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein."
Insgesamt geht es einfach darum, dass der Vater, Jesus und der Heilige Geist in der Bibel als Gott bezeichnet werden. Erklärt und mit vielen Bibelstellen belegt, wird das z. B. hier:
Die Dreieinigkeit Gottes findet sich schon im Alten Testament, wie der messianische Jude Dr. Arnold Fruchtenbaum erklärt:
Im Forum werden schon ca. 1 Mio Trinitätsfragen debattiert, das sollte eigentlich reichen.
Daher in äußerster Kürze: Trinität ist eine völlig unnötige Schnapsidee der frühen Kirche.
überhaupt verstehe.
sie ist rational nicht zu erklären
heilige Geist Gott ist?
Ja.
Bei der Trinität ist Gott genau 1 Wesen, das aus 3 Personen (Hypostasen) besteht:
1) Jesus 2) Gottvater und 3) Heiliger Geist.
Wobei jede Hypostase nach außen ebenfalls Gott ist.
Die Trinität lässt sich nicht rational erklären. Sie wurde aus der Not entwickelt, die betreffenden Bibelstellen zu erklären.
Das beliebte Beispiel mit Wasser, Eis und Dampf ist falsch. Das wird Modalismus genannt und ist ganz offiziell Häresie. Es ist falsch, weil die 3 Personen der Trinität nicht die Erscheinungsformen ändern und gleichzeitig existieren.
Auch das Beispiel »Mann ist gleichzeitig Bruder, Vater und Sohn« ist falsch, da es nur ein Person ist (Trinität hat aber 3 Personen).
Das Beispiel mit dem dreiblättrigen Klee ist falsch, da ein Blatt nicht gleichzeitig das andere Blatt sein kann (in der Trinität ist das aber der Fall) und ein einzelnes Blatt nicht die ganze Pflanze darstellt.
Man hat sich die Trinität ausgedacht, weil sie theologische Probleme löst. Hält man Jesus für irgendwie göttlich, dann hat man keinen Monotheismus mehr, sondern zum Beispiel einen Götterpantheon mit Jesus als Halbgott.
In Matthäus und Lukas gibt es keinen Hinweis, dass Jesus vor seiner Geburt existierte.
In Johannes (jüngste bzw neueste Evangelium) ist Jesus ein göttliches Wesen, das auf die Erde geschickt wurde und vor seiner Geburt bereits existierte (Das Wort wurde Fleisch). Jetzt stellten sich Christen damals die Frage, was das für ein göttliches Wesen sein soll. Wenn es zwei Götter sind, dann ist das Duotheismus.
Darum entwickelten manche den Doketismus: Jesus sah nur wie ein Mensch aus, war aber Gott
https://de.wikipedia.org/wiki/Doketismus
Wie kann aber Gott sterben? Ohne Tod, keine Auferstehung.
Darum entwickelten manche Christen den Modalismus. Gott kann seine Gestalt ändern, ist aber immer nur eine Person bzw ein Wesen. Das war lange Zeit die vorherrschende Meinung.
Ignatius of Antioch similarly refers to all three persons around AD 110, exhorting obedience to "Christ, and to the Father, and to the Spirit".[69] Though all of these early sources do reference the three persons of the Trinity, none articulate full divinity, equal status, or shared being as elaborated by Trinitarians in later centuries.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Trinity
Ignatius of Antioch kannte nicht die heutige Trinität
Das Wort Trinität gab es noch nicht, genauso wie das Wort Hölle.
Deshalb wurden Wörter verwendet, die dem möglichst nahe kamen und viel herum beschrieben.
Das ändert aber nichts an der Lehre. An Begriffen sollte man sich nicht aufhängen.
Für das Wort Gleis wurde mal der Begriff "Eiserne Straßen" verwendet.
wird in keiner dieser Quellen die völlige Göttlichkeit, der gleiche Status oder das gemeinsame Sein deutlich,
Warum soll das nicht so sein? Es können immer wieder neue Erkenntnisse dazukommen und vieles bleibt auch ungeklärt.
Was in der Bibel geschrieben steht, kann nicht die ganze Wirklichkeit Gottes abdecken. Es kann und wird immer wieder neue Erkenntnisse geben.
Interaktionen mit dem Jenseits haben ja nicht aufgehört.
Zeichen Gottes gibt es immer wieder. Sogar Dämonen können in Namen des dreifaltigen Gottes zur Wahrheit gezwungen werden.
https://www.gutefrage.net/diskussion/wer-war-anneliese-michel#answer-552888391
Das war schon Lehre bevor Bücher des NT alle geschrieben wurden. Erst über mehrere Jahrzehnte wurden etwa die Evangelien geschrieben.
Die Weitergabe der Lehre von Jesus über die Apostel, Apostelschüler bis heute muss immer in erster Linie durch mündlichen Unterricht erfolgen.
Leider haben da manche Eigeninterpretationen der Schrift vorgenommen, was zu Spaltung und Irrlehren führte.
Hier hat Ignatius von Antiochien (35-110), ein Apostelschüler, zusammengefasst, wer Jesus ist, und wie Irrlehrer erkannt werden:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1025/versions/die-sieben-briefe-des-ignatius-von-antiochien-bkv/divisions/9
Hier unterrichtet Aristides von Athen (50-134) den römischen Kaiser über die christliche Lehre:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1062/versions/apologie-bkv/divisions/3
Das Wirken des Hl. Geistes:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1025/versions/die-sieben-briefe-des-ignatius-von-antiochien-bkv/divisions/20
Wie nicht, was schon.
https://www.gutefrage.net/frage/glauben-christen-an-unterschiedliche-goetter#answer-528118303
Was auch immer nicht geglaubt wird, ist die tatsächliche gewöhnlich unsichtbare Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi in der Heiligen Messe.
Es ist also Sünde zu kommunzieren und sich das nicht bewusst zu machen.
Als sich daran Zweifel auch bei Priestern breit machten, zeigt sich das Ergebnis manchmal wirklich und das kann immer wieder mit neuen wissenschaftlichen Methoden untersucht werden.
https://youtu.be/iZPbuko1qsw