Wie fühlst du dich bei erotischen Szenen in Filmen?
Was geht dir durch den Kopf, wenn es in einem Film auf die eine Sache herausläuft? Kannst du dich danach immer noch mit den Charakteren identifizieren und ihre Gefühle nachvollziehen? Oder ist es für dich seltsam, dass sie ein körperliches Verlangen haben?
Wie ist es in Büchern? Blätterst du einfach ein paar Seiten vor, wenn eine intime Begegnung der Charaktere genau beschrieben wird oder findest du es eher interessant?
Würdest du dir mehr Bücher, Filme und Serien wünschen, in denen Asexualität thematisiert wird? Kannst du vielleicht welche empfehlen, die es möglichst realistisch darstellen?
8 Antworten
Hi Lizzy,
die meisten Filme sind zum Glück so diskret, das nur anzudeuten – zumindest die, die ich schaue - finde ich sehr angenehm. Ansonsten mag ich Eleganz – und manche solche Szenen sind ähnlich elegant wie ein Tanz – aber meistens ist das im Kopf dann nur ein: … na toll, könnten wir den Kram bitte überspringen und endlich wieder zum interessanten Teil kommen! (Bei Netflixserien ist das soooo öde.)
Kannst du dich danach immer noch mit den Charakteren identifizieren
Da es meistens ja nicht vorwiegend darum geht: Joa, das blende ich einfach aus und nehme mir die wichtigen Charaktereigenschaften raus.
Ich lese gerne mal Liebesromane, da überspringe ich sowas dann tatsächlich einfach und hoffe, dass nicht doch irgendein wichtiger Hinweis auf Gefühle, oder Fortgang der Geschichte in einem Nebensatz stand, den ich verpasse, darum lese ich die erste solche Szene meistens überfliegend und wenn nix drin vorkam, gehe ich davon aus, dass auch die nächsten keinen relevanten Inhalt haben und überblättere sie…
findest du es eher interessant?
Ganz selten, werden irgendwelche Techniken beschrieben, wo ich nicht dahinter komme, wie das rein körperlich/physisch überhaupt gehen soll – dann denke ich da vielleicht sogar mal drüber nach, aber nein, eigentlich ist das uninteressant.
Würdest du dir mehr Bücher, Filme und Serien wünschen, in denen Asexualität thematisiert wird
Ich finde, Bücher sollten da halbwegs realistisch bleiben, sprich wenn es nur 1% der Menschen gibt, die asexuell sind, sollte das nicht übertrieben werden.
Auf der anderen Seite, trägt es ja zur Sichtbarkeit bei, wenn ein paar Charaktere gibt, die so dargestellt sind – aber dann bitte trotzdem normal und nicht so, keine Ahnung Sheldon-Cooper-Like, so ist kaum ein normaler Mensch – und auch kaum ein Asexueller.
Kannst du vielleicht welche empfehlen, die es möglichst realistisch darstellen?
Ich habe ehrlich gesagt noch nie ein Buch mit einem explizit asexuellen Charakter gelesen. Von daher, leider nicht wirklich. Ich weiß allerdings, dass Camilla DeWinter, eine Asexuelle, mindestens eine Geschichte mit asexuellem Charakter geschrieben hat: Die A-Karte. Da sie selber asexuell ist, gehe ich davon aus, dass sie das schon realistisch hinbekommen hat – aber wie gesagt, selber gelesen habe ich es nicht. Asexuelle sind auch sehr sehr unterschiedlich in ihren Charakteren – halt genau wie alle anderen auch. Da gibt es introvertierte, da gibt es extrovertierte, da gibt es Leute, die gerne Party machen und Tanzen und solche, die gerne Fußball schauen und solche die viel lesen, Leute die alles gerne machen. Leute, die sich „sexy“ kleiden, Leute, die es bewusst nicht tun…
Bei mir habe ich gemerkt, dass es interessanterweise darauf ankommt, wie viel Haut dabei gezeigt wird. Küssen ist ok, aber sobald Genitalien gezeigt werden, ist das für mich unangenehm und dann schaue ich einfach weg.
Bei Bücher stört mich das nicht so, denn da sieht man ja nichts. Aber anregend finde ich solche Szenen auch nicht. Ob ich eine Buch oder einen Film oder auch nur einen Charakter interessant finde, hat nichts damit zu tun, ob er Sex hat oder nicht im Buch oder Film. Ich akzeptiere, das es bei manchen Charakteren dazugehört, aber es definiert ihn meiner Meinung nach nicht. Mich interessieren Charaktere, die Tiefe haben. Die zwar irgendwie außergewöhnlich sind, aber trotzdem ein ganz normales Leben haben oder darum kämpfen eins zu haben.
Geschlechtsverkehr gehört halt irgendwie oft dazu, auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum. Körper finde ich nicht sonderlich anregend und ich verstehe auch nicht, was andere daran finden. Auch nicht in Filmen oder Büchern. Die Gefühle dahinter kann ich nicht nachempfinden, aber ich akzeptiere, dass es Leute gibt, welche das anregt. Flirte können in Filmen auch ganz lustig sein, aber für mich brauche ich keine Sexszenen in einem Film, die kann man gerne auslassen
Ich finde erotische Szenen in Filmen meist nicht erotisch. Bin also gelangweilt.
Hey, hoffe es stört dich nicht, dass ich hier auch antworte, obwohl die Frage nicht an mich ging ^^
Was geht dir durch den Kopf, wenn es in einem Film auf die eine Sache herausläuft?
Mir persönlich sind solche Szenen meistens ziemlich egal. Je nach Szene verdrehe ich mal die Augen oder belächel es, aber es ist mir im seltensten Fall wirklich unangenehm. Wenn, dann liegt es daran dass es wirklich langgezogen und viel zu detailliert wird.
Kannst du dich danach immer noch mit den Charakteren identifizieren und ihre Gefühle nachvollziehen?
Natürlich, die meisten Charaktere zeichnen sich ja nicht nur durch Sexszenen aus und auch in den Szenen selbst gibt es ja meistens mehr als ein bisschen rein und raus. Du kannst ja trotzdem nachvollziehen wenn es Nähe zwischen den Charakteren gibt, oder wenn es nicht freiwillig ist, dass man sich ekelt usw.
Oder ist es für dich seltsam, dass sie ein körperliches Verlangen haben?
Als Asexueller kann man ja trotzdem eine Libido, Fantasien und Fetische haben. "Asexuell" ist ein Spektrum bei dem die einen wirklich gar nichts sexuelles wollen und andere eben trotzdem eine hohe Libido haben. Ich kann da nur für mich reden, aber für mich ist diese körperliche Verlangen nichts ungewöhnliches, da ich es selbst habe. Der Sprung von "selbst machen" zu "es mit anderen machen" ist da nicht allzu schwer.
Wie ist es in Büchern? Blätterst du einfach ein paar Seiten vor, wenn eine intime Begegnung der Charaktere genau beschrieben wird oder findest du es eher interessant?
Ich persönlich habe selten etwas mit expliziten Szenen gelesen, aber im Normalfall lese ich es trotzdem, wenn auch etwas schneller. Es gehört halt zur Geschichte und, wie in Filmen, kann es ja trotzdem Gefühle zwischen den Charakteren vermitteln.
Würdest du dir mehr Bücher, Filme und Serien wünschen, in denen Asexualität thematisiert wird?
Ist für mich wie bei vielen anderen Sachen auch: Ich beschwere mich absolut nicht wenn jemand Asexualität thematisiert, mir fehlt aber absolut nichts wenn es nicht getan wird. Wobei es dann aber auch richtig gemacht werden muss.
Ich bin halt generell kein Freund von "forced diversity" (ich weiß, dass dieser Begriff nicht gerne gesehen wird XD) ala "Hey schaut mal, unser Hauptcharackter ist Asexuell! Schaut mal wie toll und Fortschrittlich wir sind!". Und ich sehe halt irgendwo die Gefahr, dass man dann eben auch auf bestimmte Stereotypen zurückgreift oder (unbeabsichtigt) ein falsches Bild vermittelt. Wenn dein Asexueller von Sex völlig angeekelt ist oder kein Interesse an erotischem Material hat, dann fühle ich mich auch weiterhin nicht repräsentiert und du verbreitest halt das Bild weiter, dass Asexuelle alles ablehnen was auch nur im entferntesten Sexuell ist.
Geil, also wenn ich alleine bin. Wenn ich mit Freunden n Film gucke und da ne Szene kommt, finde ich es weird, aber mit meiner nesten Freundin machen wir den Ton aus und imitieren sie. HAHAHAH
Hört sich sicherlich weird an, aber is so n insider.