Wie findet ihr leute die Wehrpflicht wollen aber nie beim Militär waren?
Ich kenne so einen Typen der hat früher wo die Wehrpflicht galt dafür gesorgt ,dass er nicht ins Militär muss weil er hat so eine Armverletzung die er hatte übertrieben dargestellt und er meinte sogar dass er schmerzen usw vorgetäuscht hat damit er als nicht wehrfähig gilt und er musste am Ende nicht zur Bundeswehr obwohl er mal meinte er könnte das locker aber er wollte damals nicht.
Dieser Typ aber sagt heute er will dass es wieder eine Wehrpflicht gibt und er steht voll dahinter und sagt das muss heutzutage sein und dass es die heutige Jugend brauchen würde und er fühlt sich beleidigt wenn man dagegen ist.
Wie findet ihr so eine Einstellung ist das nicht eine richtige Doppelmoral?
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
4 Antworten
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Ich denke mir da: Wer selbst nicht dort war braucht nicht mitreden.
Was anderes ist es natürlich bei Männern die hin wollten aber untauglich waren, oder bei Frauen die zu einer Zeit wo das Militär noch nicht für Frauen geöffnet war jung waren, und zu dem Zeitpunkt wo das Militär für Frauen geöffnet wurde zB schon familiär gebunden waren. Hier kann ich zumindest keine Doppelmoral unterstellen.
Aber im Wesentlichen - vor allem bei Männern die es geradezu darauf angelegt haben untauglich zu sein bzw. bei Frauen die obwohl sie die Möglichkeit für freiwilligen Militärdienst hatten sich dagegen entschieden haben - halte ich so eine Haltung für extrem scheinheilig und doppelmoralisch.
Wer andere zu etwas zwingen will der sollte das selbst auch gemacht haben. Ich bin aber generell gegen Wehrpflicht. Mir fällt dazu der Spruch ein: "Wer eine Wehrpflicht fordert von der er betroffen wäre darf gerne freiwillig Militärdienst leisten. Wer eine Wehrpflicht fordert von der er nicht betroffen wäre darf gerne die F###se halten"
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Natürlich kann man diese Meinung auch haben und vertreten, wenn man selbst keinen Wehrdienst geleistet hat. Das kann man ja durchaus sachlich begründen und es gibt sicherlich Argumente, die dafür sprechen.
Aber als Argument zu bringen, "die Jugend heutzutage braucht das", ist wenig sachlich und geht eigentlich am Thema völlig vorbei. Kein Staat macht eine Wehrpflicht, weil die Jugend das vermeintlich braucht.
Ich sehe darin eher unqualifiziertes Dummgeschwätz und keine Doppelmoral.
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Dass die Jugend das braucht ist so eine typische Stammtischparole die meistens von Leuten die sehr einfach gestrickt sind geschwungen wird.
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Gewaltaffinität und Bequemlichkeit in Kombination ist eine gefährliche Mischung.
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Was man so in jungen Jahren gemacht hat muss nicht immer mit der Einstellung im fortgeschritten Alter zusammenpassen. Viele Ansichten und Meinungen ändern sich im Laufe der gemachten Lebenserfahrung erheblich. Es gibt aus meiner Erfahrung viele, die in jungen Jahren gesoffen, gekifft und mit diversen Partnern sexuelle Erfahrungen genossen haben. Älter und meist dann mit eigenen Kinder dies jedoch alles total ablehnen. Da ist dann ein Perspektivenwechsel schuld.
So kann das natürlich auch mit der Wehrpflicht laufen. Auch aus anderen Gründen.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass diese Menschen doppelzüngig sind. Aber das wäre zu kurz gegriffen. Manchmal sieht man Sachen nach einer Weile einfach ganz anders. Das ist normal.
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Ich sage nicht das er im Recht ist, ich sage nur das er durch den Perspektivwechsel die ganze Geschichte ganz anders sieht und ganz anders dazu steht. Aus seiner Sicht ist das keineswegs doppelzüngig.
Wenn ich das gesagt hätte, wüsste ich vielleicht durch meine Bundeswehrzeit besser was auf die Jugend denn da so zukommen würde. Aber das macht es auch nicht richtiger, da ich auf der anderen Seite natürlich auch nicht weiß was der Jugend denn gerade „gut tut“. Das muss die Jugend selber wissen.
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Auf jeden Fall ist es eine extrem unreflektierte Meinung von ihm.
Aber selbst wenn er wüsste wie es dort so ist, dann wäre es eine höchst fragwürdige Haltung deswegen darauf zu schließen dass das für andere auch eine spannende und bereichernde Erfahrung ist.
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Wenn er erzählt er hat bei der Musterung ein bisschen gejammert und er hat es dadurch geschafft die Bundeswehr mal schnell zu umgehen, so ist das doch schon dummes Geschwätzt. So etwas ging nicht so einfach. Also was erwartest du von ihm. Er meint das gesagte bestimmt nicht böse. Aber er ist halt eher einfach gestrickt. Denke ich zumindest wenn er bei Gegenwind dann auch noch beleidigt wirkt. Da muss man ihm gegenüber die Erwartungen bei der Argumentation halt etwas runterschrauben oder einfach weggehen.
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Jain, es gibt viele Burschen die leichte körperliche Probleme haben die sie im Alltag nicht merken aber die sie untauglich machen.
Und ja, vermutlich sehr einfach gestrickt und eben sehr unreflektierte Haltung generell dürfte der Typ haben, so wie ich das der Frage entnehme.
Ja aber wenn man selbst keine Ahnung von etwas hat und dennoch andere dazu zwingen will dann spricht das schon für sich.
Wer nie beim Militär war kann 0% beurteilen wie es dort ist und kann daher auch nicht beuteilen ob das "der Jugend gut tut"