Wie findet ihr es, dass die Ex-Sprecherin von Extinction Rebellion für Atomkraft kämpft?

Ist mir völlig egal 47%
Gut - Ich war schon vorher ihrer Meinung 23%
Schlecht - Sie ist eine Verräterin an der Sache 10%
Schlecht - Aber ich respektiere ihre Meinungsänderung 10%
Gut - Ihre Argumentation hat mich auch überzeugt 10%

30 Stimmen

12 Antworten

Schlecht - Aber ich respektiere ihre Meinungsänderung

Sie hat recht, wenn sie nur für ihre Generation denkt. Wenn sie der Meinung ist, im Moment müsste man AKWs noch länger laufen lassen.

Längerfristig sind ihre Ansichten aber fatal. Weshalb?

  • Neue AKWs sind viel zu teuer.
  • Schon jetzt gibt es Atommüll, der auch noch unzählige Generationen nach uns belasten wird.
  • Wenn heute eines beschlossen wird, dann haben wir es in 10 - 20 Jahren. Um den Klimawandel zu stoppen, bräuchte man die Energie jetzt und nicht dann.
  • Auf AKWs zu setzen heisst auch, viel wenig in sehr gute Alternativen wie Solarenergie, Wasserkraft, Biotreibstoff.... zu investieren.
  • Was es in erster Linie braucht, dass sind keine neuen AKWs, sondern energievermindernde Massnahmen. Da gäbe es ein riesiges Potential.

Da ich grundlegend gegen jede Form von Extremismus bin, nehme ich das Verhalten mal als Beweis, dass diese Bäumchen-Wechsel-Dich-Mentalität vor nichts und niemandem Halt macht 😁

Ist mir völlig egal

Jeder hat das Recht seine Meinung frei zu äußern. Aber jeder muss auch akzeptieren, dass es eben nur seine Meinung ist.

Man sollte die Meinung einer Person nicht höher werten, nur weil sie Aktivist ist oder war oder sein will.

Schlecht - Sie ist eine Verräterin an der Sache

War aber zu erwarten, Greta ist ja auch für Vattenfall, pardon, Atomkraft. Und welchen Twist die Grünen hingelegt haben, die ich Anfang der Achtziger, als ich jung war und idealistisch, doch noch unterstützt habe, ist ja atemberaubend.


Bodesurry  16.09.2022, 14:14

Die Schülerin begründet dies mit Verweis auf den Weltklimarat IPCC, wonach Kernenergie dabei helfen könne, eine kohlenstofffreie Energielösung zu erarbeiten. Dies betreffe insbesondere Länder und Regionen, die keinen oder nur erschwerten Zugang zu erneuerbaren Energien hätten. Thunbergs Grundaussage hatte, trotz ihrer anschließenden persönlichen Einschätzung, dass sie Kernenergie für „viel zu gefährlich, zu teuer sowie zu zeitaufwendig halte“, zu großem Aufruhr geführt. Unter anderem wurde Thunberg „Atomlobbyismus“ vorgeworfen.

„Ich persönlich bin gegen Atomkraft“

Aufgrund der zahlreichen Reaktionen auf den Beitrag überarbeitete Thunberg ihren Text noch einmal und ergänzte dabei den entscheidenden Satz. „Ich persönlich bin gegen Atomkraft, aber nach dem IPCC (Weltklimarat, d. Red.) könne sie tatsächlich ein kleiner Teil einer großen, neuen Co2-freien Energielösung sein“, schrieb sie. Nämlich dann, so Thunberg weiter, wenn Länder keinen Zugang zu erneuerbaren Energien hätten. Ihre Ergänzung, so rechtfertigte sie sich anschließend, sei aufgrund der „Rosinenpickerei“ mancher Menschen und Zeitungen notwendig gewesen. Zudem sei ihre Argumentation oft verkürzt dargestellt worden.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/warum-greta-thunberg-sich-fuer-atomenergie-ausspricht-16099744.html

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Ist mir völlig egal
Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich schon seit Jahren mit dem Thema

Oppulus 
Beitragsersteller
 22.10.2021, 08:41

Klar. Weil niemand seine Meinung ändern kann ohne Geld?

Vielleicht gibt es einfach verschiedene Ansichten über Dinge.

Übrigens gibt es eine große und wachsende Anzahl Grüner im Ausland die sich der Kernenergie zuwenden um den Klimawandel zu verhindern. In Deutschland tun sie es lieber nicht öffentlich. Aber ich weiß selbst von hochrangigen Grünen die heimlich für Kernenergie sind.

Das Prominenteste internationale Beispiel ist James Lovelock. Er ist für die grüne Bewegung sowas wie Karl Marx für den Kommunismus war. Ich habe hier selten ein Argument gegen die Kernenergie gelesen, das James Lovelock nicht vor 50 Jahren bereits besser vorgetragen hätte. In der grünen Bewegung ist er ein bekannter, ja sogar verehrter Mann. Lovelock sagte 2012:

I am James Lovelock, scientist and author, known as the originator of Gaia theory, a view of the Earth that sees it as a self-regulating entity that keeps the surface environment always fit for life… I am an environmentalist and founder member of the Greens but I bow my head in shame at the thought that our original good intentions should have been so misunderstood and misapplied. We never intended a fundamentalist Green movement that rejected all energy sources other than renewable, nor did we expect the Greens to cast aside our priceless ecological heritage because of their failure to understand that the needs of the Earth are not separable from human needs. We need take care that the spinning windmills do not become like the statues on Easter Island, monuments of a failed civilisation. 

(Ich kann bei Bedarf gern eine Übersetzung liefern)

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Bodesurry  16.09.2022, 14:17
@Oppulus
Anzahl Grüner im Ausland die sich der Kernenergie zuwenden um den Klimawandel zu verhindern.

Das bedeutet nicht, dass die Grünen für die Kernenergie sind. Sie halten sie für besser als weiter bei auf die Kohle zu setzen.

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Oppulus 
Beitragsersteller
 12.04.2023, 15:01
@Bodesurry

Natürlich. Am besten wäre es wenn wir Strom aus Liebe und Freundschaft ziehen könnten, dann könnte ich allein genug Strom für ganz Deutschland erzeugen.

So lange wir uns aber an die Gesetze der Physik halten müssen, geht es darum verschiedene Übel gegeneinander abzuwägen. Und die große Mehrheit der Grünen weltweit sind inzwischen der Ansicht, dass ein gesunder Mix aus Erneuerbaren Energien und Kernenergien der Königsweg zu einer CO2-armen Zukunft sind.

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