Wie finden Analphabeten Jobs?

7 Antworten

Man kann das recht lange verbergen. Ich habe/hatte sehr schwere Legasthenie.

Wirklich aufgefallen ist das erst in der 5. Klasse, ich sollte etwas vorlesen und meiner Lehrerin ist aufgefallen, dass ich auf der falschen Seite im Buch war. Ich war es gewohnt alles auswendig zu lernen, mit Seite und Absatz, um richtig einsteigen zu können. Dazu immer gut aufpassen, um nie zu verpassen wo man ist. Das lesen klang dann auch nicht auswendig, sondern mit kleinen Lesepausen, sollte ja ganz natürlich sein, damit es keiner merkt.

Selbst meine Eltern wussten bis dahin nur, dass ich eben Probleme mit der Rechtschreibung hatte, wie weit die Probleme gingen wussten selbst sie nicht. 

Ich konnte es eben gut verbergen und Leute (Geschwister, Freunde,...) dazu bringen mir Sachen vorzulesen.

Dazu konnte ich minimal lesen, für leichte Aufgabenstellungen reichte es gerade so.

Man findet Mittel und Wege es zu vertuschen, bei Fremden geht oft der "Brille vergessen"-Trick.

Ich bin heute froh, dass es raus kam, auch wenn es mir sehr unangenehm war. So konnte mir geholfen werden und heute kann ich es sehr gut, wenn ich mich konzentriere. Man muss sich so auch nicht jede Kleinigkeit merken, das war schon sehr anstrengend aber ich kannte es nicht anders. 

Ansonsten muss man eben sehr einfache Jobs machen, wo einem andere helfen können. So kann man beispielsweise einer Putzfrau den Plan und sagen statt ihr eine Aufgabenliste in die Hand zu drücken.


Das ist natürlich schwierig aber diese Leute legten sich schon in der Schule viele Taktiken zu, wie sie das verbergen können.

Aber es ist natürlich schwierig mit diesem Manko eine Arbeit zu finden...eventuell im Reinigungsdienst, als Küchenhilfe oder für Landwirtschaftliche Handlangertätigkten, also eher Knochenjobs halt.

Es ist schade, verhindert offenbar ihre Scham, sich dies nicht im nachhinein anzueignen.


Hasag111 
Beitragsersteller
 23.04.2018, 13:32

aber in vielen hilfsjobs musst du auch lesen können.

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Prinzessle  23.04.2018, 13:35
@Hasag111

Das ist so, allerdings nicht sonderlich komplexe Texte und eben diese Leute sind erfinderisch, wie sie es umgehen können....wie gesagt die Brille ist gerade nicht zur Hand oder sie delegieren es einem Kollegen...etc

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Ich habe mehrfach Erfahrungsberichte von Analphabeten gelesen. Sie entwickeln mit den Jahren eine große Geschicklichkeit, diesen zu verbergen. Sie schieben vergessene Brillen usw. vor und lassen sich vorlesen. Prinzipiell ist der Alltag aber mühsam. Niemand soll ja von dieser Schwäche wissen. Sie manövrieren sich durch die unterschiedlichsten Lebensbereiche. Vor Jahren gab es mal eine große Werbekampagne im Fernsehen,diese richtete sich an betroffene Menschen. Es wurde für Alphabetisierungslehrgaenge geworben und gegen die Scheu davor. Mittlerweile gibt es im Internet, vor allem auf den Seiten von Behörden, spezielle Links. Hier wird alles in "leichter Sprache" erklärt. Dies ist unter anderem auch für Menschen mit geringen Kenntnissen im Lesen hilfreich.

1 Analphabeten sind nicht dumm und nutzen oft einiges um das zu verstecken!

2 Bei mir war es so das es erst in der 3ten klasse rauskam das ich nicht lesen konnte da ich immer nur das vorgelesen wiederholt habe, bis die eher genug hatten! Aber danach habe ich es gelernt und bin noch heute eine lese Ratte! Heute in noch überfüllten Klassen fällt das weniger auf leider!

3 Nicht immer Mus man lesen auf der Arbeit!

4 Sie lassen sich zb Die bewerbung schreiben !

sie sind oft sehr schlau, und entwickeln andere Fähigkeiten, haben gute Imitationsfähigkeiten, merken sich gebildet klingende Sprüche und Fremdwörter, und können sich mit faulsten Ausreden vorm Lesen drücken - haben entweder grade ihre Brille nicht dabei, oder, in letzter Not, sagen sie, sie seien Legastheniker.