Wie entsteht krankhafter Neid bei einem Menschen? Was kann man dagegen tun?
Hatte gerade eine Diskussion mit einem Freund. Wir rätselten wie Menschen so neidisch werden können, dass sie nicht einmal ihren Freunden, Geschwistern und Partnern Glück und Erfolg gönnen. Einig waren wir uns noch, dass das Problem wohl in der Kindheit entsteht. Aber wie? Bitte schreibt Eure Meinung dazu auf und vielleicht sogar wie man einem solchen Menschen helfen kann. Anbei ein paar mögliche Antworten.
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
15 Antworten
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Ich denke, das liegt an vielen Faktoren. Dass Neid angeboren ist, glaube ich nicht, aber alle anderen aufgeführten Gründe können neidische Menschen entstehen lassen - aber sie müssen es m. E. nicht zwangsläufig. Mein Eindruck ist, wenn Menschen die Defizite aus ihrer Kindheit später nicht ausgleichen können und ein überwiegend fremdbestimmtes Leben führen - sie erfüllen die Erwartungen ihrer Eltern, ihres Chefs, hören auf die Meinung der Nachbarn, ziehen nur das an, was Mode ist und richten auch ihre Wohnung entsprechend ein usw. - dann werden sie auf alles und jeden neidisch sein. Denn für so viele Entbehrungen erwarten sie unbewusst eine hohe Belohnung vom Leben - Ansehen, Geld, Bewunderung oder alles zusammen - die sie jedoch nicht bekommen. Das Tragische bei solchen Menschen ist, dass sie sich meist auch für etwas Besseres halten als andere, glücklichere Menschen, auf diese verächtlich herabblicken und es weit von sich weisen würden, würde man ihnen empfehlen, so zu werden wie diese.
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Ich denke, wenn Kinder überfordert wurden, es den Eltern nie recht machen konnten oder sehr gebraucht wurden und das plötzlich aufhört, ist eher Eifersucht als Neid im Spiel - Menschen teilen zu müssen, die einst auf irgendeine Art von dem Kind abhängig schienen oder mit dem Kind PingPong spielen (wenn du artig bist, bist du gut - wenn du unartig bist, mag ich die anderen lieber) - solche Situationen rufen eher Verlustängste hervor. Ebenso sehe ich das bei jüngeren Geschwistern, wenn diese mehr Zuwendung benötigen, und dass bis dahin allein umsorgte Wesen zurückstecken muß. Ich finde nicht, dass Verlustangst mit Neid gleichzusetzen ist - Neid schleicht sich eher ein, wenn andere etwas haben, was man selbst gern hätte, wohingegen Eifersucht die Angst davor ist, etwas bereits vorhandenes verlieren zu können. Neid, so denke ich, wird eher hervorgherufen davon, dass Kindern zu viel vorenthalten und zu wenig geboten wurde und es ihnen von daher an Dingen mangelte, die andere widerum hatten. Dass es in den Genen steckt, weitervererbt werden kann, angeboren ist, halte ich eher für ein Gerücht. Sollte sich ein Kind neidisch wie ein Elternteil verhalten, wird es eher daran liegen, dass es ihm so vorgelebt wurde. Liebe Grüße
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Neid ist ein äußeres Anzeichen dafür, dass ein Mensch unbewusst glaubt,
- nicht genug zu haben (von was auch immer)
- es nicht verdient zu haben
- im Mangel zu sein
- es nicht wert zu sein
- usw.
... und er projiziert es auf andere, nach dem Motto "Verdammt, wenn ich ES nicht haben kann, soll er/sie das auch nicht haben!"
Dieser unbewusste Glaube "entsteht" nicht in der Kindheit, sondern damit wird dieser Mensch schon geboren und die Erlebnisse der Kindheit spiegeln es wieder.
Dies lässt sich nur durch Selbsterkenntnis verändern. Wird so jemandem bewusst, wie er unbewusst denkt, dass er selbst es ist, der sich im Mangel festhält, werden diese unguten Gefühle von Neid und Eifersucht von alleine verschwinden...
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Ja, das dachte ich auch immer...
Ich bildete mir auch ein, dass ich doch jedem alles gönnen würde, nur eben selbst auch den Wunsch danach hätte...
Wenn ich aber ganz ehrlich zu mir selbst bin, ist zwischen Neid und Missgunst kaum ein Unterschied...
Nur dass ich es für mich selbst besser darstellen möchte, um nicht auch noch mit den Schuldgefühlen konfrontiert zu sein. Weil... ich möchte es den anderen ja gönnen, aber im Grunde meines Herzens kann ich es nicht, weil ich doch endlich auch mal wichtig genug sein möchte... auch endlich mal "belohnt" werden möchte... doch eigentlich so ein guter Mensch bin, der es auch verdient hat...
Im Grunde und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, ist die Unterscheidung zwischen Neid und Missgunst doch nur ein Versuch, sich selbst die Schuldgefühle zu nehmen...
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Ja ich denke du triffst den Nagel auf den Kopf. Eine klare Trennung zwischen Neid und Missgunst gibt es nicht, man ist sich der Missgunst nur eher bewusst und überspielt sie mit : ich gönne es dem andern ja, aber... Ich denke auch das der Mensch so geboren ist, aber nicht im Sinne der Gene sondern eher im Sinn von Karma. Sehr schöner, weiser Beitrag, Angel84
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Von allem etwas. Neid entsteht, wenn der Mensch sich ungerecht gehandelt fühlt. Wenn jemand anderes merh bekommt, obwohl "er es verdient hätte" Wenn Jemand liebt. Zuviel ist krankhaft aber etwas ist gnaz gesund. Es bringt bewegung ins Leben. Gar keine Neid= desintresse, Gleichgültigkeit, ist auch nicht normal
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Dagegen tun: Sich fragen warum es so ist, auf die sprurensuche gehen. Manchmal ist es ok offen zu zeigen, dass man neidisch ist. Aber manchmal ist es ein nachteil.
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Es ist nicht nur der Neid, viel ärger ist die krankhafte Eifersucht.
"Verdammt, wenn ich ES nicht haben kann, soll er/sie das auch nicht haben!"
Du verwechselst da Neid mit Missgunst. Neid bedeutet einfach nur, dass man etwas AUCH haben möchte, heißt aber nicht, dass man es dem andern nicht gönnt. Man kann jemandem durchaus etwas gönnen UND gleichzeitig neidisch sein.
Was du da beschreibst, ist Missgunst, also jemandem etwas zu missgönnen.