Wie entstehen Planeten?

6 Antworten

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Im Prinzip, genau wie auch Sterne entstehen. Ich beschreib es mal am Beispiel unseres Sonnensystems. Bevor unsere Sonne entstand, explodierte ein Stern in einer Supernova. Die Reste die der Stern ins All entließ, ergaben eine Wolke. Nun kam die Gravitation ins Spiel. Dichtere Gebiete der Wolke zogen sich an. Im Zentrum entstand so, die Protosonne. Je größer sie wurde, um so mehr Materie zog sie an. Da die Protosonne rotierte, zog sie die Materie Wolke, mit sich. Sie rotierte und bildete durch die Zentrifugalkraft, eine Scheibe um sich. Die Wolke rotierte nun in einer Art Scheibe um die Sonne, ganz ähnlich wie die Ringe des Saturn. Dichtere Materialien wurden durch die Zentrifugalkraft mehr im Zentrum konzentriert und leichtere im äußerem Bereich.

Und wieder das selbe Spiel. Dichtere Bereiche zogen sich in der Scheibe an und bildeten immer größere Inseln. Je größer sie wurden, um so mehr zogen sie Material an sich. So entstanden die Planeten. Die zunehmend immer größer werdende Sonne schoss dabei durch die Sonnen-stürme, die leichten Gase aus dem innerem Bereich der Scheibe, weiter nach außen. So bildeten sich die Gesteinsplaneten im innerem und die Gasplaneten im äußerem Bereich. Die Strukturen dieser Planetarischen Scheibe, kannst du heute noch sehen. Alle Planeten liegen mehr oder weniger auf der Ekliptik. Und zwischen Mars und Jupiter konnte sich aufgrund der gigantischen Schwerkraft, Jupiters, keine Planeten mehr bilden. So sind die Reste der Planetarischen Scheibe immer noch als der Asteroidengürtel vorhanden. Kleine und große Brocken. Das selbe Spiel kannst du noch hinter der Neptun Bahn erkennen. Der Kuipergürtel. In Ihm haben sich aber wenigstens mehrere Kleinplaneten entwickeln können.


GegenDenStrom25 
Beitragsersteller
 09.09.2012, 05:01

Erstmal vielen Dank! Die erste ernst zu nehmende Antwort! Jetzt kann ich auch in bisschen in die Tiefe gehen, wo mein eigentliches Verständnis-Problem liegt. Also Gaswolke, Gravitation, Supernova, Sternbildung ist mir soweit verständlich. Aber in meiner Vorstellung besteht die Gaswolke zu einem überwiegenden Anteil aus Wasserstoffmolekülen? Daher erklärt sich mir, warum sich z.b. eine Sonne bildet. Ein Gesteinsplanet aber bildet sich wahrscheinlich nicht aus vielen Wasserstoffmolekülen, sondern aus schwereren Molekülen wie Eisen und Nickel würde ich laienhaft annehmen. Diese Elemente finden sich doch aber in einer Gaswolke kaum in ausreichender Menge um durch die Gravitationskraft zusammenzuklumpen oder täusche ich mich da. Ich dachte Eisen entsteht erst in ausreichender Menge für einen festen Körper, wenn erstmal eine lange Kette an Fusionen stattgefunden hat, also wenn quasi in einem Stern iwann durch Verbrauch von Wasserstoff und Helium iwann durch genügend Abkühlung ein "kalter" Kern entsteht, der nicht weiter fusioniert.

Oder kann sich in einer Gaswolke auch einfach gleich ein Gesteinsplanet bilden? Dazu kommt, dass ich nicht ganz verstehe gerade an unserem Sonnensystem sind die Gesteinsplaneten nahe an der Sonne, während die Gasplaneten in einiger Entfernung sich gebildet haben. Soweit ich gelesen habe, hat man aber widersprüchlicherweise bei anderen Sternen lauter massereiche Planeten entdeckt, die sehr nah an der jeweiligen Sonne sich befinden. Ich glaube man hat das herausgefunden, indem man sich minimale Abweichungen im Lichtspekrum von Sternen angeschaut hat und dann ausrechnen konnte, ok, da muss ein schwerer Planet in unmittelbarer Nähe, soll heißen 20-30 Lichtsekunden entfernt von der Sonne, vorhanden sein. Damit wäre unser Sonnensystem, obwohl mir "unsere" Anordnung logisch erscheint, die Ausnahme?

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GegenDenStrom25 
Beitragsersteller
 09.09.2012, 05:19
@GegenDenStrom25

Mir hilft übrigens schon jede Art von Gedankenaustausch. Ich habe Hoffnung selbst auf die Lösung zu kommen, wenn ich nur einen Gesprächspartner finde, der mehr Ahnung von der Sache hat als ich. ;)

Also auch, wenn ich mich unverständlich ausdrücke, ich würde mich über jede Antwort mit deinen Gedanken zu dem Thema freuen.

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PhoenixIR6  09.09.2012, 06:15
@GegenDenStrom25

Hallo GegenDenStrom. In einer Supernova entstehen viele Prozesse und das ist schon ein Thema für sich. Darüber hab ich auch schon ausführliche Antworten geschrieben. Gerade in Supernovas entstehen auch schwere Elemente und nicht nur leichte. Als Beispiel, Wasserstoff, Helium, Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Eisen, Gold, und eben alle möglichen schweren Elemente aus denen ja Gesteinsplaneten bestehen. Daher können sich nicht nur neue Sterne entwickeln, sondern auch Planeten. Ist der Stern erst mal geboren, stößt er mit den Sonnen-stürmen, die leichten Gase in der Nähe, weiter nach außen. So sind im Zentrum mehr Gesteinsplaneten und in den äußeren Bereichen, mehr Gasplaneten zu finden. Das heißt aber nicht das schwere Elemente nicht auch in den äußeren Regionen zu finden werden. Bedenke, alleine Jupiter hat ja schon einen 15-20 Erdmassen großen, festen Kern. Erst darüber ist die dichte Atmosphäre. In Sternen Systemen wo Gasplaneten, nahe am Stern stehen, ist es so das die Entstehung nicht so nahe statt gefunden hat. Der Planet wurde später durch gewisse Prozesse, mehr in die Nähe des Sterns verschoben. Außerdem kommt auch noch Material ins Spiel das nicht erst durch die Supernova gebildet wurde. Viel Intergalaktisches Material wird auch von außen ins System getrieben, durch verschiedene Prozesse. Als Beispiel, wenn auch an anderer Stelle eine Supernova, Material weiter schleudert.Hoffe das ich alle Punkte angesprochen habe. Wenn nicht, meld dich. Gruß...

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GegenDenStrom25 
Beitragsersteller
 09.09.2012, 06:28
@PhoenixIR6

Hallo PhoenixiR6 (am Rande mal bitte Erklärung, wo der Nickname seinen Ursprung hat) ;)

Erstmal vielen Dank so von Nachtschwärmer zu Nachtschwärmer! Deine Erklärung hat meine Neugier in dem Punkt gedeckt. Das fehlende Stückchen in meinem kosmischen Puzzle war wohl der Punkt, dass Supernovas (Supernovae wahrscheinlich lateinisch korrekt? who cares) schwere Elemente hervorbringen und diese quasi als Katalysator für die Bildung von Gesteinsplaneten in einer Gaswolke dienen. Da deine Antwort ein Kommentar ist, kann ich dir keinen Stern (astronomisch gesehen interessante Bezeichnung) verleihen, aber ich denke ich werde noch häufiger auf dein Wissen zurückgreifen bis du entnervt bei der Nasa für die nächste Marsmission vorsprichst. ;)

Sternchen gibts dann wohl für den Urheber dieser Antwortkette, der auch schon auf Supernovas angespielt hat, somit den Stern gerecht kassieren kann.

Bleibt mir Danke zu sagen, kann mein sternenwandernder, müder Geist nun Ruhe finden und schlafen. ;)

LG

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Nachtfahrer  09.09.2012, 09:02
@GegenDenStrom25

Supernovae bringen keine schwereren Elemente hervor, sie schleudern sie nur hinaus. Ausgebrütetet werden sie bereits in den Sternen selber; Fusionsreaktoren, in denen erst mal Wasserstoff zu Helium fusioniert, bei unserer Sonne ist dann Schluss. Bei massenreicheren Sternen kann sich nun Helium so sehr verdichten, dass auch hier wieder eine Fusionsreaktion einsetzt - usw. (wie das dann weitergehen kann, erinnere ich nicht mehr - nur noch: bei Eisen ist endgültig Schluss).

Bei diesen Fusionsprozessen entstehen dann auch schwerere Elemente; kann man sich so vorstellen (arg vereinfacht nach Bohrschem Atommodell): In den extremen Bedingungen (Druck, Hitze) besteht die Materie aus Atomkernen und frei umher schwirrenden Elektronen (Plasma). Hitze: Atomkerne, die sich bewegen; Druck: es wird eng. Also kollidieren die Kerne schon mal, klumpen zusammen, fallen wieder auseinander, stabile Kerne bleiben schließlich übrig und fangen sich, wenn's wieder 'kälter' wird, 'ihre' Elektronen ein - noch ein wenig 'kälter', und es können chemische Reaktionen einsetzen, sich schon mal Moleküle bilden (etwa Wasser).

Bevor die Fusionsreaktion einsetzte, dürften die Wirbel, aus denen sich später Planeten bildeten, verhältnismäßig ebenso viel Wasserstoff enthalten haben wie der Zentralwirbel (spätere Sonne). Als aber Licht ward - also die Fusion einsetze - strahlte die Sonne und drückte so die Materie nach außen, je leichter, desto schneller; je näher, desto kräftiger.

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PhoenixIR6  10.09.2012, 01:25
@GegenDenStrom25

Hallo GegenDenStrom. Das mit dem Nick erzähl ich dir mal ein anderes Mal. Aber so viel, Phoenix aus der Asche... Und ja, wenn ein Stern in einer Supernova vergeht, geht die Materie nicht flöten sondern wird umgewandelt. So entstehen auch schwere Elemente die es ohne eine Supernova gar nicht geben kann. Eine lange Kette von Prozessen die am Ende dafür sorgen, das sich aus den Resten ein neues System entwickeln kann. Über radioaktive Zerfallsprozesse, entstehen wiederum andere Zusammensetzungen und Elemente. Als Beispiel, aus dem Isotop Aluminium 26 entsteht das Magnesium 26 Isotop. Viele Elemente können nur durch Prozesse in einer Supernova entstehen. Manche auch erst nach Millionen von Jahren nach dem Zerfall anderer Isotope. Das ist auch eine Möglichkeit um das Alter einer bestimmten Region zu bestimmen. Eben über die Zerfallsprozesse. Gruß...

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Hallo GegenDenStrom25! ;)

Planeten entstehen wie die Sterne in einer riesigen Gaswolke. Diese Gaswolke entstand wahrscheinlich durch eine Supernova, einem anderen Sternentod.

Auf dieser Gaswolke lastet nun Schwerkraft die nach innen wirkt. Die Wolke möchte sich zusamenziehen, doch es gibt noch Sachen die sie daran hindern! Beispielsweise Druck. Druck ist deswegen da, weil die Gaswolke auch einfach eine Temperatur besitzt. Die wirkt schon einmal gegen diesen Kollaps, und macht ein sofortiges zusammenfallen nicht möglich! Die Wolke braucht Strahlung, denn durch Strahlung kühlt Gas und dadurch geht die Temperatur langsam in den Keller!

Doch es gibt noch etwas was die Wolke am Kollaps hindert, nämlich Zentrifugalkraft. Sie entsteht durch Masse die rotiert. Wir kennen, dass alle vom Kettenkarussel, wenn wir uns schnell drehen, werden wir nach außen geschleudert. So ist das auch mit unserer Wolke, denn auch sie rotiert! Wir haben aber Klumpen in unserer Wolke die, die gesamte Rotation der Wolke aufnehmen und so selber rotieren. Sie schlägt also 2 Fliegen mit einer Klappe! Nun kann sich die Wolke zusammenziehen!

Auf unsere Klumpen im innern der Wolke lastet erneut Schwerkraft. Ein großer Klumpen, zog sich so stark zusammen, dass seine Gravitation extrem stark anwuchs und er so systematisch Materie in dieser Wolke sammelte. Dadurch wuchs seine Masse und er wurde immer heißer! Irgendwann war er 10.000.000 °C heiß und nun war ein neuer Stern geboren. Er tritt nun in die Hauptreihe ein und verbrennt seinen Wasserstoff zu Helium!

Doch was ist mit den anderen Klumpen? Sie wurden nicht heiß genug und konnten auch nicht wirklich systematisch Materie ansammeln. Es existierte nun eine Scheibe um den Stern! Die schwereren Elemente verlagerten sich aufgrund ihrer Schwekraft und Zentrifugalkraft eher ins Zentrum. Die leichteren Elemente verlagerten sich nach außen!

Nun begannen diese Klumpen miteinander zu kollidieren und zu immer größeren Brocken zu wachsen. Mit der Zeit formten sich diese Klumpen und wurden mit der Zeit zu Planeten!

Der Jupiter wäre fast ein Stern geworden er wurde nur nicht heiß genug! Und der Asteroidengürtel bei Jupiter wäre auch fast zu Planeten verschmolzen aber daraus wurde nichts! Unser Sonnensystem ist etwas besonderes, denn sehr viele Sterne entstehen in einem Doppel oder Mehrfach-System. Das heißt es bilden sich gleich mehrere Sterne in der Wolke. Wir alle sind einfach nur aus Sternenstaub!

LG Pflanzengott! :)

Woher ich das weiß:Hobby – Langjähriger Hobbyastronom

Du weißt, Sterne entstehen durch eine frühere Supernova. Der Stern verbraucht nicht alles, sondern ein kleiner Teil bleibt übrig. Wegen der Zentrifugalkraft wird dies zu einer Scheibe aus winzigsten Bruchstücken gedrückt.

Einmal sind halt ein paar Teile zusammengestossen und es bildete sich ein Klumpen. Dieser hatte eine größere Auffangfläche und konnte mehr Bruchstücke einfangen. Als er ein paar Meter groß war, hatte er eine leichte Schwerkraft und konnte mit ihr immer mehr Material einfangen. Dank des Schneeballeffekts wurde dieser immer größer.

Am Ende gab es nach heutigen Schätzungen mindestens 11 Planeten. Einer von ihnen ist mit der Erde kollidiert und hat den Mond rausgerissen. Ein anderer ist zwischen Mars und Jupiter gekreist, doch als ein andere Planet in ihn stürzte, wurde er "pulverisiert" und es entstand der Asteroidengürtel.

Es könnten aber bestimmt viel mehr gewesen sein, nur von denen sind keine Spuren mehr da.

Hoffe ich habe geholfen, LLG MImosa1

Die Entstehung von Planeten findet vermutlich in undurchsichtigen Scheiben um junge Sterne statt. Diese Scheiben bestehen offenbar aus Gas und Staub, welche sich gravitativ gebunden um das Massenzentrum bewegen. Durch Stösse ballen sich die mikroskopischen Staubkörner, die auch Planetesimale genannt werden, zusammen. Diese Brocken verbinden sich und werden so zu den Bausteinen des Planetenkerns.

Die Gashülle eines Planeten entsteht, wenn der Kern 10 Erdmassen übersteigt. Der Planet kann das ihn umgebende Gas dann einsammeln und gravitativ festhalten.

Meist wird das Gas und der Staub der proto-stellaren Wolke in den Stern aufgenommen. Gas und Staub können aber auch vom jungen Stern ins All geblasen werden. Auch gelingt Planetenbildung nicht, wenn der Planet die kräftige heisse Strahlung in der Entstehungsphase seines jungen Zentralgestirns nicht übersteht. Denn es kann dazu kommen, dass die Strahlung des Sterns oder heller Nachbarsterne die Gase wieder zerstreuen.

Eine andere Theorie ergänzt, dass bei dem Entstehen von Planeten elektrostatische Kräfte mit wirken sollen. Dadurch würden Staubteilchen schneller verkleben und damit wäre die rasche Zusammenballung der Planetesimale erklärbar.

http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/praktikant/planetentst.html


GegenDenStrom25 
Beitragsersteller
 09.09.2012, 04:16

das hab ich per google auch gefunden, aber kann nicht glauben, dass mir das niemand besser erklären kann. Ist die Entstehung von Planeten heutzutage immernoch so ein Rätsel, dass es nur "vermutlich" und "theoretische" Beschreibungen gibt? Ich dachte diese Beiträge sind evtl. einfach veraltet und hatte Hoffnung jemand aus dem Fachbereich weiß mehr dazu zu erzählen. Trotzdem danke fürs hierher kopieren! ^^

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beemaya  09.09.2012, 04:17
@GegenDenStrom25

Alles ist Theorie was das da oben angeht. Zumindest bei den Entstehungen. So oft entsteht keiner das man das HAndfest beweisen kann

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