Wie entschuldige ich mich?
Mein bester Freund hat mehr oder weniger den Kontakt zu mir abgebrochen, nachdem ich sein Vertrauen gebrochen habe.
Er hat Suizidgedanken, schwere Depressionen und ist ein Transjunge, schon seit Jahren. Er weiß auch, das er Therapie braucht, vor einem Jahr sind wir gemeinsam zum schulpsychologischen Dienst gegangen. Auch dort, war seine Einsicht, das er Therapie braucht voll da, aber da er mit seinen Eltern hätte reden müssen, ist er nie den nächsten Schritt gegangen.
Zusätzlich kam im letzten halben Jahr eine Essstörung zurück und er hat teils tagelang nichts gegessen. Ich habe mich dann im Verlauf des Schuljahres mehrmals ohne sein Wissen an die Vertrauenslehrerin gewandt, mit der er auch schon gesprochen hat. Diese hat ihn ein paar Wochen vor den Ferien (ohne mich darüber zu informieren) ein Ultimatum von einer Woche gestellt, binnen derer er mit seinen Eltern sprechen muss, sonst würde sie es tun. Außerdem hat sie ihm gesagt, dass ich mit ihr gesprochen habe.
Das Gespräch mit seinen Eltern lief wohl ziemlich gut, aber seitdem er weiß, dass ich ohne sein Wissen mit der Vertrauenslehrerin gesprochen habe, meidet er mich.
Ich möchte ihn noch in den Sommerferien um ein Gespräch bitten. Wie entschuldige ich mich dafür, sein Vertrauen gebrochen zu haben?
Ich würde immer wieder tun, was ich getan habe, denn der Gedanke er würde sich suizidieren und ich hätte nichts getan, lässt mich nachts schweißgebadet aufwachen, aber es tut mir unfassbar leid, ihn verletzt zu haben.
6 Antworten
Du hast Dich an die Vertrauenslehrerin gewandt, weil Du Dir echte Sorgen um Deinen besten Freund machst. Dafür mußt Du Dich nicht entschuldigen, denn dafür sind Freunde da! Zu viele Menschen schauen nur tatenlos zu - gut daß Du nicht zu diesen gehörst. Echte Freunde sagen nicht nur "Ja" und "Amen" zu allem - sie helfen einfach, wenn Not am Mann ist!
Natürlich ist Dein Freund ob des "Vertrauensbruchs" erstmal gekränkt, aber im Laufe der Zeit wird er sicher einsehen, daß Du richtig gehandelt hast.
Ich würde immer wieder tun, was ich getan habe
Und das ist auch gut so!
Ich würde mich erklären und es ihm genau so sagen: Der Gedanke meinen besten Freund (dich) zu verlieren ist unerträglich, deswegen musste ich handeln. Ich will mir nicht vorwerfen mit Schuld zu sein, wenn dir was zustößt.
Wenn er dich wirklich mag, wird er die Motive verstehen und irgendwann wird er die dafür dankbar sein.
Ich finde, du hast alles richtig gemacht.
Du entschuldigst dich für GAR NICHTS. Du hast getan was getan werden musste.
Wenn er erstmal soweit ist, dass er die Hilfe die er durch dich bekommen konnte auch angenommen hat, wird ihm schon ein Licht aufgehen und dann sollte er sich bei DIR entschudligen!
Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Ich verstehe das Bedürfnis, dich zu erklären und zu entschuldigen.
Ich möchte ich dir unbedingt sagen, dass du sehr große Verantwortung übernommen hast! Man lässt seine Freunde nicht im Stich, auch wenn das heißt, sich denen in den Weg zu stellen. Das macht einen wahren Freund aus.
Du hast sein Vertrauen gebrochen, was dir leid tut. Er ist dir sehr wichtig, weshalb du nicht einfach nur zusehen kannst, wie er sich zerstört.
...so würde ich deinen Text interpretieren. Vielleicht ist es das, was du ihm sagen möchtest!?
Ich kann dir nicht sagen, dass ihr so wieder zusammenfindet. Aber du hast in meinem Augen richtig gehandelt.
Alles Liebe!
Ich würde immer wieder tun, was ich getan habe, denn der Gedanke er würde sich suizidieren und ich hätte nichts getan, lässt mich nachts schweißgebadet aufwachen, aber es tut mir unfassbar leid, ihn verletzt zu haben.
Würde die Reihenfolge vertauschen aber im Prinzip so. Es war auch für dich eine schwere Zeit und auch Angehörige brauchen manchmal Unterstützung.