Wie bin ich Krankenversichert, wenn ich zum Studieren nach Österreich ziehe?

2 Antworten

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In der Regel kannst du weiter in Deutschland familienversichert bleiben, sofern dein "Lebensmittelpunkt" in Deutschland bleibt. Sprich, du bleibst bei den Eltern gemeldet. Beispiel: https://www.dak.de/dak/ihr-anliegen/mitgliedschaft-und-beitraege/studierende/krankenversicherung-studium-im-ausland_7324

In Österreich kannst du dich prinzipiell auch nur als Nebenwohnsitz melden, falls man dich nach einer entsprechenden Bestätigung fragt. (Melderechtlich wäre es egal - Österreich interessiert sich nicht, ob du in DE gemeldet bist, und umgekehrt.)


DerKaterkatz  19.08.2024, 15:56

Der Bub möchte es aber auf die harte Tour machen - ich habe ihm auch vorgeschlagen, es gut sein zu lassen.

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Du hast zwei Möglichkeiten: Du kannst es fucking kompliziert machen und dich aus Deutschland ab- und in Österreich anmelden, sowie die Krankenkassen wechseln und sie dann in Österreich selbst zahlen (sind glaube ich für Studis 70 Euro im Monat oder so). Wenn du fertig mit studieren bist, machst du dass nochmal umgekehrt.

oder:

Du lässt alles wie es ist, meldest keinen Wohnsitz an oder um und bleibst einfach bei deinen Eltern für lau mitversichert. Wenn du krank bist, kannst du auch mit deiner deutschen Karte zum Arzt.


jo135  19.08.2024, 15:48
meldest keinen Wohnsitz an

Das ist nicht nur illegal, sondern auch äußerst unpraktisch. Für viele Zwecke wird ein gemeldeter Wohnsitz im Land nötig oder wenigstens hilfreich sein.

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DerKaterkatz  19.08.2024, 15:55
@jo135

Dann Go for it Bub, macht dann knapp 5000 Euro an Krankenkassengebühren für ein ganzes Studium ohne irgendeinen Unterschied zu spüren.

Hier der Fahrplan: Du kennst zum Bürgerbüro und meldest deinen Wohnsitz ab. Mit dem Zettel kannste aber noch nicht viel machen. Bei deiner Krankenkasse kündigst du an auswandern zu wollen (so heißt das), woraufhin die sagen werden, dass sie das Formular E107 (oder so ähnlich) von dir von deiner neuen Kasse benötigen. Das bekommst du erst, wenn du dort versichert bist. In Österreich wird man dir dann aber sagen, dass sie dich nicht versichern können, weil du schon versichert bist. Dann hast du zwei Möglichkeiten: Du suchst dir einen sozialversicherungspflichtigen Job (keinen Minijob), in dem du für kurze Zeit arbeitest, auch nur, um ins System zu kommen. Mit dem Formular kannst du dich dann aus dem deutschen System abmelden. Achtung; Studieren darfst du dann noch nicht, als solcher bist du immer freiwillig versichert (aber wir erinnern uns: Du kannst dich in Ö nicht freiwillig versichern lassen, solange du in D versichert bist). Du wirst also ein semester später anfangen müssen. Wenn du dann aber alles geschafft hast, kannst du stolz deinen Monatsbeitrag in Österreich zahlen. Viel Spaß beim offiziellen Weg!

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jo135  19.08.2024, 15:58
@DerKaterkatz
Dann Go for it Bub, macht dann knapp 5000 Euro an Krankenkassengebühren für ein ganzes Studium ohne irgendeinen Unterschied zu spüren.

Das ganze Theater ist völlig unnötig, wenn man einfach in Österreich seiner Meldepflicht nachkommt und in Deutschland trotzdem ganz normal weiter gemeldet bleibt.

Man darf natürlich mehrere Wohnsitze haben, auch in mehreren Ländern - melderechtlich sogar mit beliebiger Eigenschaft, steuer- und sozialversicherungsrechtlich muss halt einer der deklarierte "Lebensmittelpunkt" sein. Wer mag, kann sich aber in Österreich aber auch nur als Nebenwohnsitz melden (Deutschland schafft sowas nicht, da ist der erste Wohnsitz immer Hauptwohnsitz).

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DerKaterkatz  19.08.2024, 16:07
@jo135

Meine Rede. Gut, ich hätte mir auch das melden in erster Linie erspart, weil jeder vermeidbarer Papierkram auch vermieden werden sollte in meinen Augen, aber das ganze TamTam ist einfach viel zu viel des guten. Da sollte sich die EU längerfristig mal was praktikableres überlegen.

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jo135  19.08.2024, 16:13
@DerKaterkatz

Gerade in Österreich ist der "Papierkram" minimal (und wenn man sich 1x die sehr sinnvolle ID Austria besorgt, 100% online zu erledigen wie viele andere Amtswege). Dafür hat man dann eine richtige Meldeadresse. Hier geht's ja nicht nur um ein Semester, sondern um einige Jahre.

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DerKaterkatz  19.08.2024, 17:18
@jo135

Ich habe was ich schrieb auch aus Erfahrung gesagt. War öfter für mehrere Jahre aus Deutschland weg und kenne auch den Zick-Zack mit der Krankenkasse innerhalb der EU. Wenn man sich das sparen kann, dann sollte man das auf alle Fälle tun und nicht aus einem jugendlichen Ideal heraus auf dem Rechtsweg beharren. Wie ich den Fragesteller einschätze, zählt er auch die Tage ab, um dann ja 181 Tage in D zu sein, da ansonsten ja der Lebensmittelpunkt anderswo läge. Ach ja.

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