Wie betet man richtig?keine Erfahrungen.?

11 Antworten

Such Dir einen ruhigen Moment, falte Deine Hände, schließe Deine Augen und sprich. In Dich hinein oder laut. Egal. 
Du könntest vielleicht noch bitten, das er Dir die Einsicht und Fähigkeit verleiht, Deine Probleme selber zu lösen. Am Schluss setze einen Punkt. In Form eines Amens. 

Ich bete sehr gerne und häufig. Wer beten möchte, kann sein Gebet einfach selbst formulieren, die Worte dabei ganz frei wählen und mit Gott sprechen, wie man mit einem Vater oder Freund reden würde.

Gott sieht auf das Herz und die Einstellung, die Worte selbst sind nicht ganz so wichtig, da Gott sowieso weiß, was wir ihm mitteilen wollen. Auf jeden Fall freut sich Gott darüber, wenn wir mit ihm sprechen und Ihn in unser Leben einbeziehen. Gott möchte Gemeinschaft mit uns und dass wir an ihn glauben und ihm vertrauen.

Gebet ist natürlich keine Wunscherfüllungsmaschine, zumal Gott auch in anderen Zeiträumen arbeiten kann, als wir uns das wünschen und vorstellen. Ich bin aber davon überzeugt, dass Gebet sehr wichtig ist und dass auf jeden Fall Segen darauf liegen wird. Deshalb können wir einfach unsere Gedanken Gott mitteilen und am Ende "Amen" sagen (Amen bedeutet übersetzt "So sei es" oder "So soll es geschehen").

Der König David betete in Psalm 55, 1-9 folgende Verse zum nachdenken (Hoffnung für alle): ''Beachte mein Gebet, o Gott, und wende dich nicht ab von meinem Flehen! Höre doch und gib mir Antwort! Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe mehr. Stöhnend irre ich umher und höre, wie die Feinde mich anpöbeln. Sie bedrängen mich und wollen mir schaden, voller Hass feinden sie mich an. Mein Herz krampft sich zusammen, Todesangst überfällt mich. Furcht und Zittern haben mich erfasst, und vor Schreck bin ich wie gelähmt. Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich an einen sicheren Ort fliegen! Weit weg würde ich fliehen - bis in die Wüste. Schnell fände ich eine Zuflucht vor dem Unwetter und dem wütenden Sturm''.

Eindringliche Worte, die wir vielleicht in manchen gefühlten Momenten unseres Lebens ein wenig nachvollziehen können? Wirhaben auch mal große Lust, einfach davon zu fliegen, und allen Druck,  alle Sorgen und alle Last abzuwerfen, nichts mehr zu tun haben wollen, mit Menschen, die einem auf die Nerven gehen, und einfach zur Ruhe kommen. Man müht sich ab und nichts scheint wirklich zu gelingen. Man investiert sich und seine Zeit, gibt sein Bestes und es kommt nichts dabei heraus - nicht wirklich ermutigend. Dann ist man tatsächlich mitunter wie gelähmt und will sich nur noch die Decke über den Kopf ziehen und abtauchen - den Meeresboden abtasten und Muscheln sammeln.

Was machte David? Er bittet Gott darum seine Gebete zu beachten - das war nicht selbstverständlich. Der Heilige Geist war im Alten Testament nur immer zeitlich beschränkt für bestimmte Menschen und besondere Aufgaben die Kraftquelle. Darum suchte David den Gott an den er von Herzen glaubte und kommt am Ende des Psalms in Vers 23 zu der wunderbaren Aussage: ''Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht''. Und die Treue ist in erster Linie der Verbündete unseres HERRN wie wir in Psalm 33,4 lesen: ''Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, und all sein Tun ist Treue''. Gott ist treu, auch wenn wir es damit nicht immer so genau nehmen oder zu schwach sind (2. Timotheus 2,13).

So manche Enttäuschung tut weh und gerade wenn wir mit unserem Latein am Ende sind, dürfen wir uns an Menschen wie David erinnern, die trotz aller Nöte und schwierigen Umstände sich an den treuen Vater im Himmel erinnern lassen und IHM seine Anliegen bringen. Wir sollen das, was uns belastet und was uns ein Anliegen ist, nicht sammeln und beobachten, oder in den Keller unserer Seele verfrachten und es archivieren, sondern es auf den HERRN werfen. Gott sorgt sich um dich, denn du bist teuer erkauft (1. Korinther 7,23) und du sollst dich um nichts (!) sorgen (Philipper 4,6). Das zählt heute und auch morgen für dich und für mich.

Voraussetzung daß Gott zu dir wie zu David und allen anderen Gläubigen steht ist, daß du an die Vergebung deiner Sünden glaubst durch Jesus Christus (Johannes 3,16). Das Gebet um Vergebung und Erlösung ist im Grunde das allerwichtigste Gebet. Solange die Sünde zwischen dir und Gott steht, wird dein Gebet nicht ankommen. Darum ist Jesus die Tür und die Brücke zu Gott - und damit gleichzeitig der Überbringer deiner Gebete! Alles Gute!

Am wichtigsten ist, dass Du mit dem Herzen bei der Sache bist, wenn Du betest. Wenn es Dir hilft, mit dem Herzen bei der Sache zu sein, wenn Du eine bestimmte Gebetshaltung einnimmst, dann kannst Du das tun. Wenn vorformulierte Gebete oder lautes Sprechen Dir helfen, nicht mit den Gedanken abzuschweifen, dann solltest Du das so machen. Aber Gott hört natürlich auch Deine geheimsten, unausgesprochenen Gedanken, und er weiß auch immer, was Du meinst, egal, wie Du es formulierst.

Richte Dein Gebet an Gott, den liebenden Vater.

Bitte ihn um nichts, wovon Du weißt, dass es Seinem göttlichen Plan entgegen ist. Da wir das aber meistens nicht wissen, was Gottes Plan ist, sage ansonsten immer dazu: "Aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe."

Sage ihm einfach alles, was Du auf dem Herzen hast, so wie es Dir gerade in den Sinn kommt. Höre nicht auf zu beten, weil Du meinst, Du könntest ihm auf die Nerven gehen, wenn Du Dich wiederholst - diese Befürchtung las ich heute in einer Antwort hier auf gutefrage.net - Gott mag es, wenn wir in Verbindung mit ihm bleiben.

Du kannst ihn auch um Rat fragen oder um ein Zeichen bitten, was Du tun sollst. Natürlich besteht keine Garantie, dass danach etwas besonderes passiert, aber es kann trotzdem sein, dass Du daraufhin erstaunliches erlebst.

Höre nicht auf zu beten, wenn sich nicht gleich etwas tut. Du kannst sicher sein, Gott hat Seine wohlweislichen Gründe, wenn er sich noch verborgen hält.

Ob Du getauft bist oder nicht, ist übrigens zum Beten völlig wurscht. Gott liebt Dich ungetauft ganz genauso wie getauft.


Meatwad  30.05.2016, 18:28

Und wenn da oben nun ein ganz anderer Gott sitzt. Der wird womöglich sauer werden, wenn man den "liebenden Vater" anbetet. Ziemlich riskante angelegenheit...

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Fürs beten gibt es keine Vorschriften. Am besten du suchst dir einen ruhigen Ort und dann kannst du einfach alles aussprechen was dir auf der seele liegt :) ob du laut oder leise betest ist egal, aber danach geht es dir bestimmt besser. 

Du kannst auch im Internet schauen ob du ein Gebet findest das zu deiner derzeitigen Lage passt oder dir gefällt.

 Probier es einfach aus, viel Spaß dabei!