Liebe(r) keineideekeinei,
ich hoffe auch, ich kann Dir weiterhelfen. :)
Warum glauben Leute an einen Gott? - Ich glaube an Gott, weil ich erstens schon immer, also schon als kleines Kind, die Vorstellung davon hatte, dass es da irgendwo einen Gott gibt, der alles geschaffen hat. Weil ich zweitens mit etwa zehn Jahren, als ich ernsthaft zu fragen und zu zweifeln begann, ein Erlebnis mit Gott hatte. Weil ich drittens mein Leben, würde ich nicht an Gott glauben, als sinnlos empfinden würde. Weil ich viertens das Bedürfnis habe, mein Leben im Schutz und mit der Hilfe einer höheren Macht zu führen. Weil ich in meinem Glauben an Gott Halt finde, wenn die Menschen in meiner Umgebung mir keinen Halt geben, sondern mich stattt dessen verunsichern und traurig machen.
Arbeiten Christen und Muslime darauf hin, in das schönste Paradies zu kommen oder der schlimmsten Hölle zu entfliehen? - Von Muslimen hört man das oft. Aber als Christin glaube ich, dass ich nicht darauf hinarbeiten muss, weil mir die Erlösung bereits von Jesus geschenkt ist. Mein Christsein beinhaltet, dass ich dieses Geschenk voller Freude und Dankbarkeit angenommen habe. Das Gute, das ich tue, tue ich nicht, um nach dem Tod besser gestellt zu sein, sondern, weil ich Gott liebe.
Wie kommt es, dass jeder etwas anderes glaubt? - Hier kann ich nur als Christin antworten: Das Wort der Bibel ist auslegungsbedürftig. Es erklärt sich nicht selbst. Zur rechten Auslegung braucht es die Hilfe des Heiligen Geistes. Doch der "weht, wo er will", sagt das Sprichwort ganz zutreffend. Die Menschen, die das Wort für sich und andere auslegen, tun das also manchmal ohne den Heiligen Geist und verstehen es daher falsch. Nicht immer ist es ihnen selber klar, ob sie es nur kraft ihrer eigenen Gedanken und damit möglicherweise falsch oder wirklich kraft des Heiligen Geistes und damit richtig verstanden haben. Leider gibt es immer wieder auch Menschen, die wissen oder zumindest stark vermuten, dass ihre Auslegung falsch ist, und diese dann trotzdem unter die Leute bringen, weil sie sich selbst davon einen Vorteil erhoffen (z.B. Geld in der Kirchenkasse oder einen höheren Rang in der Versammlung).
Warum rredet man sich selber ein "ich muss dies oder das, sonst komme ich in die Hölle"? - Das weiß ich auch nicht. Als Christin, die sich vom HERRN geliebt weiß, muss ich gar nichts, sondern ich darf zu Ihm kommen, wie ich bin.
Ich bemühe mich, in allen Dingen so zu leben, dass es meinem Gott gefällt. Ich tue das aber nicht aus Angst vor der Hölle oder aus dem Stolz heraus, mir damit eine Eintrittskarte in den Himmel zu verdienen. Ich tue das, weil ich Gott gut finde und seine Weisheit schätze und weil es mir dann besser geht und weil ich denke, dass Er sonst traurig ist - und das will ich nicht, dass Er wegen mir traurig ist!
Jedenfalls gehöre ich nicht zu den Leuten, die sagen: "Nuja, ich glaub schon an Gott, aber das stört mich auch nicht weiter."
Eher schon ist der Glaube wie ein therapeutisches Mittel für mich, also in dem Sinne, dass ich den Glauben brauche, dass er heilsam ist für mich. Aber so richtig trifft es das nicht. Eher ist mein Glaube wie eine Beziehung zu jemandem ganz Wichtigen, der mir Vater, Freund und Bruder zugleich ist, immer für mich da ist, mich tröstet, mich aufrichtet, mir Geborgenheit schenkt und vieles mehr - das können nur Menschen verstehen, die ebenfalls wiedergeborene Christen sind. Alle anderen müssen darüber zwangsläufig den Kopf schütteln.