Weshalb sollte man Sterbehilfe für Menschen mit psychischen Krankheiten nicht legalisieren?

AnnaSkol  30.01.2023, 07:56

Schau mal, wie du hier gleich auf Konfrontation gehst, da mag man Sinn gar nicht antworten.

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 07:59

Nö, manche wollen die Wahrheit einfach nicht ertragen.

AnnaSkol  30.01.2023, 08:01

Das hat mit der Wahrheit nichts zu tun. Psychisch kranke Menschen sind nicht dem Tode geweiht, es kann ihnen geholfen werden. Das braucht aber Zeit und Geduld.

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 08:08
Psychisch kranke Menschen sind nicht dem Tode geweiht, es kann ihnen geholfen werden.

Und wenn nicht? Klingt so, als würde man in NL Menschen zum Spaß umbringen. Ehrlich.

AnnaSkol  30.01.2023, 08:12

von Spass hat niemand geredet. Es geht um den mangelnden Schutz der Person.

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 08:24

Man schützt eine unheilbar chronisch leidende Person indem man ihr Leid komplett beendet. Es klingt einfach so, als hätte man in NL einen geraucht und gesagt:Jo, wir töten Menschen

7 Antworten

Weshalb sollte man Sterbehilfe für Menschen mit psychischen Krankheiten nicht legalisieren?

Interessante Frage, deren Beantwortung erst einmal erfordert, darüber nachzudenken, was Sterbehilfe eigentlich ist. Im Mindesten ist diese ein unnatürlicher Lebensabbruch, also ein entsprechend nicht notwendiger, von der biologischen Funktion des betreffenden Organismus her gesehen.

Dies erfordert, über die näheren Umstände nachzudenken. Ist eine Gefahr für andere in der unmittelbaren Situation dadurch verhindert worden? Vermutlich eher nicht, also kann man die Sterbehilfe weder mit Notwehr noch mit Nothilfe rechtfertigen.

Musste man etwas dafür vorbereiten, also beispielsweise Medikamente oder irgendetwas vorbereiten, so ist eine Absicht vor der Tat erkennbar und eine Beabsichtigte Tötung wird gewöhnlich als Mord gewertet. Selbst wenn es eine Handlung war, die an sich nicht geplant war, aber dennoch durchgeführt wurde, so zum Beispiel aus einem Affekt heraus, so ist das immer noch Totschlag oder zumindest Körperverletzung mit Todesfolge. Dumm daran ist allerdings, dass allein Nothilfe und Notwehr keine Straftaten wären, aber eben diese scheiden für gewöhnlich bei Sterbehilfe von vornherein aus.


outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 08:20
Dies erfordert, über die näheren Umstände nachzudenken. Ist eine Gefahr für andere in der unmittelbaren Situation dadurch verhindert worden? Vermutlich eher nicht, also kann man die Sterbehilfe weder mit Notwehr noch mit Nothilfe rechtfertigen.

Wie jetzt? Das soll der Hauptgrund für legale Sterbehilfe sein? Das unheilbare Leid des Menschen soll dadurch beendet werden.

JTKirk2000  30.01.2023, 08:25
@outlookde

Notwehr und Nothilfe richten sich gegen den Täter, um eine Gefahr von diesen für andere zu verhindern. Daher gelten Notwehr und Nothilfe für gewöhnlich nicht bei Sterbehilfe.

Es mag Ausnahmesituationen geben, wo jemand zumindest dem Anschein nach andere gefährdet und dann in Folge einer Notwehr oder Nothilfe die Person stirbt, die andere offenbar in Gefahr gebracht hat, aber das ist dann eigentlich keine Sterbehilfe mehr - zumindest aber keine beabsichtigte oder eine auf klar erkennbaren Wunsch der betreffenden Person.

Weil es noch immer Menschen gibt die das schönreden man kan die ja therapien mit Medikamente vollpumpen hobsache am Leben halten.Das die Menschen leiden interissiert die nicht.Ich finde auch das alles was mit seelischen zu tun hat endlich als krankheit angesehen werden sollte.Sterbehilfe sollte für jeden möglich sein der sich dafür entscheidet.

Weil es bei psychischen Erkrankungen schwerer ist den " natürlichen Willen" einer Person zu identifizieren. Eine psychische Erkrankung äußert sich ja gerade durch eine Veränderung des Denken Fühlen und Handelns; und den Menschen erscheint das Leben und die Zukunft aussichtslos. Häufig wird auch unterschätzt wie viel eine Behandlung bringen kann. Da man hier schlecht trennen kann zwischen dem Willen des Patienten und dem Einfluss der Krankheit ist das sehr schwierig. Das es Fallen gibt in denen es keine wirklichen Behandlunachancen gibt und wo der Leidensdruck extrem hoch ist; möchte ich dabei gar nicht leugnen; dies objektiv festzustellen ist halt nur sehr schwer

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

verreisterNutzer  29.01.2024, 03:48

Ja genau. Ich hatte während meiner substanzinduzierten Psychose dieselben Gedanken wie der Fragesteller. Ich flehte die Krankenpfleger in der Psychiatrie an, mich zu töten. Versuchte, einen tödlichen Verkehrsunfall herbeizuführen. Desweiteren stellte ich mich öfters vor fahrende Züge, wich dann aber immer im letzten Moment aus. Nach Beendigung der Einnahme der verursachenden Substanzen (legale Medikamente, keine Drogen) änderte sich das innerhalb weniger Tage und ich war wieder normal im Kopf. Was wäre passiert, wenn ich in den Niederlanden gelebt hätte?

Ich finde es schwierig, sich immer mit anderen Ländern zu vergleichen. In anderen Ländern ist Steinigung erlaubt. Sollen wir es deswegen einführen?


outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 07:58
Ich finde es schwierig, sich immer mit anderen Ländern zu vergleichen. In anderen Ländern ist Steinigung erlaubt. Sollen wir es deswegen einführen?

Das eine ist Humanität, das andere Brutalität. Was ist das für eine Argumentation?

Suboptimierer  30.01.2023, 07:59
@outlookde

Du drehst den Spieß einfach um. Damit machst du es dir zu einfach.

In den Niederlanden ist das legal und kann vom betroffenen selbst beantragt werden. Wurde auch schon einige Male durchgeführt.

Was ist das für eine Argumentation?
Es bezweifelt niemand, dass wenn das in Deutschland eingeführt werden würde, es auch klappen würde.

AnnaSkol  30.01.2023, 07:59
@outlookde

Dann schau mal deine Argumentation an. Die ist auch nicht besser. Vielleicht versuchst du es nochmals mit einer neutraleren Formulierung.

Suboptimierer  30.01.2023, 08:01
@AnnaSkol

Mein Beispiel sollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass deine Aussage kein Argument ist. Mein Beispiel ist natürlich genauso wenig ein Argument (für Steinigung), nur halt eines dafür, dass es kein Argument sein kann, einfach zu schauen, bei wem etwas legal ist.

Wenn man sich die Holländer als Vorbild nimmt und kein echtes Argument anbringt, ist es einfach Würfelglück, dass man sich das beste Vorbild ausgesucht hat.

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 08:05
@Suboptimierer
Es bezweifelt niemand, dass wenn das in Deutschland eingeführt werden würde, es auch klappen würde.

Wird seine Gründe haben, aber egoistische. Wie ich bereits sagte, werden in den Niederlanden vorher so gut wie alle Hilfsmöglichkeiten für solche Personen ausgereizt bis es zu diesem Punkt kommt weil nichts geholfen hat. Also sind die unheilbaren manchen einfach nur egal. Eine Steinigung beendet das Leid wenigstens.

JTKirk2000  30.01.2023, 08:07
@Suboptimierer
Mein Beispiel sollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass deine Aussage kein Argument ist.

Wessen Aussage? Die von AnnaSkol oder die von outlookde? Oder vielleicht jetzt auch noch meine?

AnnaSkol  30.01.2023, 08:11
@Suboptimierer

Ich rede mit outlookde und nicht mit dir. Also lass mich aus diesem Mist raus. Ich argumentiere ja für und nicht gegen dich.

Suboptimierer  30.01.2023, 08:12
@JTKirk2000

Habe erst später gemerkt, dass ich mit zwei Personen diskutiert habe. War für mich aber eigentlich nicht wichtig genug, dazu eine nachträgliche Bemerkung zu schreiben.

Okey, jetzt habe ich es gemacht und konnte es hoffentlich klarstellen, wieso ich kommentiert habe, als würde ich mit dem Fragesteller reden.

Anastasia65  30.01.2023, 11:32
@outlookde

Den letzten Satz hast du hoffentlich nur unbedacht geschrieben und meinst ihn nicht so.

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 15:39
@Anastasia65

Gefühlslösigkeit durch das Medikament. Außerdem würde meine Aussage falsch verstanden.

Ich wollte damit zeigen dass das Argument: "In Saudi Arabien steinigen sie Menschen, sollen wir das jetzt auch übernehmen?" nichts mit Sterbehilfe zu tun hat und wer so einen Vergleich zieht, dem antworte ich eben genauso sinnlos mit "wenn's vorbei ist sind sie ihr Leid los (Steinigung)".

Suboptimierer  30.01.2023, 16:14
@outlookde

Du hast mich anscheinend auch nicht richtig verstanden. Du willst verdeutlicht bekommen, dass es sinnlos ist, einen Vergleich mit einem anderen Land zu ziehen und dabei beim Thema Sterbehilfe bleiben?

In Frankreich ist Sterbehilfe verboten.
So. Wer ist nun cooler? Die Franzosen oder die Holländer? Ich geh mal die Würfel holen...

Nora700  09.01.2024, 09:59

Das ist töten und brutal.Sterbehilfe ist eine Selbstentscheidung mit einen sanften Tod verbunden.

Suboptimierer  09.01.2024, 10:07
@Nora700

Dann wäre das Argument, dass es sanft ist, nicht weil es andere machen.

Weil es Missbrauch gibt. Ich weiß von einem Fall in den Niederlanden, wo die ganze Familie die kranke Mutter festhalten musste, weil sie sich mit aller Kraft gegen die Spritze gewehrt hat. Für mich war das Mord, für die Behörden war es Sterbehilfe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – "Meine Universität": Lebenserfahrung

outlookde 
Beitragsersteller
 30.01.2023, 12:04

Wirklich? Konnte das nicht gefilmt und angezeigt werden?

Hmm, vielleicht hat sie gelitten, aber zu große Angst vor dem Tod gehabt. Tod ist wohl einer der größten Ängste, aber ich kenne die Geschichte ja bei diesem Fall nicht.

AnnaSkol  30.01.2023, 12:19
@outlookde

Schau nur mal wie du diese Geschichte abtust. Schrecklich und alarmierend muss ich sagen.

Anastasia65  30.01.2023, 12:21
@outlookde

Die Mutter war dement und von daher nicht mehr zu freibestimmten Entscheidungen fähig - daran leidet man aber nicht unbedingt!