Werden Tiere NICHT durch Instinkte geschützt?
Zum Beispiel Rhododendron soll giftig für Bienen sein. Sollten das die Bienen denn nicht durch ihre Instinkte wissen und einen großen Bogen drum herum machen?
3 Antworten
Instinkte können Tiere nur vor Gefahren schützen, denen auch ihre Vorfahren ausgesetzt waren.
Instinkte entwickeln sich weil bestimmte Verhaltensweisen das Überleben sichern während andere zum Tod führen.
Wenn zwei Rehe im Wald auf einen Wolf treffen, eines weg rennt und eines nicht, wird das das nicht weg rennt gefressen, das das weg gerannt ist lebt weiter und kann seine Gene mit etwas Glück an die nächste Generation weiter geben.
Nach genügend Generation in denen die Rehe die nicht fliehen gefressen werden während die die fliehen überleben, haben die Rehe dann Instinktiv Angst vor Wölfen.
Wenn eine Population nie mit einer Gefahr konfrontiert wurde, konnte sie auch nie entsprechende Instinkte entwickeln. So haben Tiere auf abgelegen Inseln zum Beispiel oft keine Angst vor Raubtieren, einfach weil es über Jahrmillionen dort keine gab und sich entsprechend auch kein Instinkte entwickeln konnte.
Wenn jetzt zum Beispiel eine giftige Pflanze in einen neuen Erdteil gebracht wird, haben die Insekten erstmal keine Instinkte die sie davor schützen. Es müssen erstmal über Generation alle Individuen sterben, die die Pflanzen fressen und die überleben die das nicht tun, eh sich ein Instinkt entwickeln kann.
Rhododendron ist nicht für die Bienen giftig, sondern der daraus gewonnene Honig ist für den Menschen giftig (Pontischer Honig; überwiegend in der nördlichen Türkei an der Schwarzmeerküste).
...der Nektar ist giftig für Bienen und wirkt bei Menschen toxisch
Der Nektar ist für die Bienen nicht giftig, sonst gäbe es diesen Honig gar nicht.
Etwas ausführlicher hier:
Aus einem anderen Kommentar:
Sie können bei Menschen und Tieren je nach Dosis leichte bis schwere Vergiftungserscheinungen auslösen, die glücklicherweise jedoch selten tödlich sind.
Auch das ist nicht ganz richtig. Nicht rechtzeitig behandelt und zuviel davon gegessen, reicht schon zum Dransterben. Besser sein lassen. Ist aus gutem Grund in Deutschland verboten, zumindest der Handel damit.
"Ist aus gutem Grund in Deutschland verboten"
Die Bienen gehen doch an alles im Umkreis ran. Wenn die Nachbarn viel Rhododendron haben, kann der Imker das ja auch nicht kontrollieren ...?
"Der Rhododendron ponticum wächst beinahe ausschließlich in den Wäldern der türkischen Schwarzmeerküste."
Aber er ist doch auf der Liste der invasiven Neophyten. Also gibt es ja scheinbar bei uns zuviele davon???
" Und auch beim nächsten Urlaub an der türkischen Schwarzmeerküste sollte man besser zweimal hingucken, ehe man sich das Honigbrot schmecken lässt. Er könnte tatsächlich von den lila Blüten des Rhododendron gewonnen worden sein und zu einer Vergiftung führen. "
Sollten die Einheimischen das dort etwa nicht wissen? Oder wie kommen die dazu, solchen Honig zu verkaufen? Sorry für die vielen Fragen.
Sollten die Einheimischen das dort etwa nicht wissen?
Doch, die wissen das schon. Ich denke, die nehmen das nicht so genau, wie häufig in diesen Ländern. Daher passieren auch immer wieder Dinge, wo wir uns nur wundern und den Kopf schütteln. Aber grundsätzlich denke ich, dass das eher selten vorkommt.
Oder wie kommen die dazu, solchen Honig zu verkaufen?
Versehen vielleicht. Und nicht zu vernachlässigen: Geld stinkt nicht.
Gute Imker werden dort genauso wie hierzulande nur gute Qualität anbieten wollen. Und Qualität hat immer seinen Preis. Wenn man immer nur das Billigste kauft, steigt halt das Risiko, richtigen Müll zu bekommen. Das ist bei allem so. Also lieben einen oder zwei Euro mehr fürs Pfund Honig. Hat man mehr davon.
Seit wann sind Rhododendren giftig für Bienen? Sie kommen halt nicht an alles ran, mehr aber auch nicht.
"Und diese giftigen Substanzen sind nicht zu unterschätzen! Sie können bei Menschen und Tieren je nach Dosis leichte bis schwere Vergiftungserscheinungen auslösen, die glücklicherweise jedoch selten tödlich sind. Über den Nektar des Rhododendrons, können die Giftstoffe durch fleißige Bienen sogar in den Honig gelangen, der unter dem Namen „Pontischer Honig“ in manchen Regionen der türkischen Schwarzmeerküste verkauft wird. Nachdem es in einem Fall zu einer Vergiftung durch „Pontischen Honig“ kam, wurde er sogar vom Bundesinstitut für Risikobewertung untersucht.
Arnos Insider Wissen: Dass Rhododendron giftig ist, wussten schon die alten Griechen! Laut der Geschichtsschreibung sorgte der „Pontische Honig“ dafür, dass Schlachten gewonnen werden konnten, weil die gegnerischen Soldaten durch den Genuss außer Gefecht gesetzt wurden."https://rhododendron-arno.de/pages/rhododendron-giftig
Den Bienen ist's aber herzlich egal, dass das für uns giftig ist.
26 Handbuch invasiver Neophyten26
Rhododendron ponticum (Pontischer Rhododendron)
• Invasivität: invasiv
• Vorkommen: Im Winter gemäßigte Gebiete, offene Bereiche, eher saurer Boden, schattig
• Blüte: V-VI, rosa-lila-purpur
• Größe: 450-800 cm
• Habitus: Kompakter Strauch mit dunkelgrünen, lanzettlichen Blättern
• Bekämpfung: Herausreißen der Wurzeln, Samen halten drei Jahre, der Nektar ist giftig für Bienen und wirkt bei Menschen toxisch