Werden Nicht-Akademiker als dümmer angesehen?

30 Antworten

Hey 346R6,

nein, bist du nicht. Alle Menschen sind gleich. Falls du Leute kennenlernst, die dich mit einer Ausbildung in der Tasche als minderwertig betrachten, sind das oberflächliche und dumme Menschen.

Es gibt allerdings irgendwann in der Mehrheit der Fälle (außer du hast Connections) eine gewisse Aufstiegsgrenze, die du nur mit einer (akademischen) Fortbildung/Weiterbildung durchbrechen können wirst.

Da spreche ich dann von Führungspositionen wie Abteilungsleiter im Einkauf oder so. Aber da gehört ja noch mehr dazu. Wie Berufserfahrung, etc. pp.

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Wenn ich dir einen Tipp geben dürfte, den dir vielleicht schon deine Eltern gegeben haben oder so:

  • Folge deinen Interessen, probier dich aus
  • Schülerpraktikas können dir bei der Beantwortung der Frage helfen, ob das Erlernen eines bestimmten Berufes für dich infrage kommt, oder nicht
  • ein Beruf, der dich interessiert
  • für die Ausbildung musst du dich frühzeitig bewerben (quasi im November für den Ausbildungsbeginn ab August des darauffolgenden Jahres)
  • was nicht üblich ist, aber durchaus möglich, wäre z.B. bei Unternehmen anzurufen oder vorbeizugehen und zu fragen, ob du mal vorbeikommen könntest, da dich ein gewisser Beruf interessiert
  • ein Beruf, der im Unternehmen ausgeübt wird
  • ein Beruf, zu dem du gern mehr Wissen hättest. (ggf. bekommste dann schon n Praktikum angeboten, oder kannst mal zu einem Interview vorbeikommen und dann stellste deine Fragen zu Abläufen und sowas)

KidCaprisonne  31.03.2021, 16:08

ach, und falls dir jemand sagt, dass du das doch alles im Internet finden kannst, kannste dann sowas sagen "das stimmt zwar, aber man liest so vieles und du möchtest die Dinge gern praxisnah kennen- und erlernen.

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Mach die Ausbildung aber schau dass du ein Handwerker wirst da alle möglichen Leute sich für den nächsten Elon Musk halten und Akademiker werden. Deswegen gibt es weniger Handwerker und Pfleger. Es gibt Wartelisten von 8 Wochen bei Handwerkern ( wenn sie gut sind) dementsprechend verdienen sie auch. Überleg es dir gut.

Woher ich das weiß:Recherche

Nein, definitiv nicht.

Ich arbeite im Messebereich und dort sind einige studierte unterwegs, die irgendwas umsetzen wollen, was jedoch überhaupt nicht umsetzbar ist. Das muss denen dann der Handwerker erklären.

Ja, es gibt leider Menschen, die auf einen herabsehen. Aber es geht auch anders.

Der Chef von einer großen bekannten Firme (Japaner) wollte uns in gebrochenem Englisch erklären wie er gern das Logo geklebt haben möchte. Er hat sich sogar dafür auf den dreckigen Messeboden (war ja noch im Aufbau) gesetzt und es aufgemalt. Das macht definitiv nicht jeder Chef von so großen Unternehmen und das macht ihn sehr sympathisch.

Werde ich dann von manchen Akademiker wie ein Mensch, zweiter Klasse oder ähnliches behandelt?

Von manchen sicher. Aber das sollte dir egal sein. Zu studieren heißt nicht gleich intelligent zu sein, nicht zu studieren heißt auch nicht dumm zu sein.

Es ist vollkommener Schwachsinn, studieren zu müssen, um ein "geregeltes und erfolgreiches" Leben führen zu können.

Ich habe bis zur 10. Klasse die Realschule besucht und einige der Klassenkameraden hatten, als ich noch in einer studentischen Party-WG gelebt und mich regelmäßig zum Monatsende von Nudeln mit Ketchup ernährt hatte, schon Familie und Pläne für ein Haus. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals ein "geregelteres und erfolgreicheres Leben" als die hinzubekommen. Hinzu kommt, dass ich als relativ erfolgreicher Student noch zu denen gehört habe, die zügig durchgekommen sind. Es gibt zahlreiche Studenten, die einfach nicht fertig werden. Eine Bekannte von mir ist nun über 30 und schlägt sich noch immer in dem Bachelorstudium herum, das sie ein Jahr nach dem Abi begonnen hat. Mein ehemaliger Mitbewohner schreibt seit drei Jahren an seiner Abschlussarbeit herum und will nicht fertig werden...

Meine Eltern haben beide nicht studiert und mein Vater ist sogar Geschäftsführer mehrerer Tochterfirmen eines großen Bauunternehmens. Das geht schon in den entsprechenden Branchen. Natürlich hat er sich auch durch Weiterbildungen nach der Ausbildung in diese Position gebracht. Spätestens als Verkaufsleiter ist es vorteilhaft, etwas auf der Visitenkarte stehen zu haben. Aber es gibt viele Branchen, da zählt das Netzwerk mehr als die Titel.

Ich find's cool, dass du dich so bewusst mit der Entscheidung befasst und eine Ausbildung in Betracht ziehst, wenn dich das wirklich reizt. Ich wünsche dir, dass du gut von dieser Ausbildung leben können wirst und Arbeitgeber und Förderer findest, die dich gerne weiterbilden und dir bei deiner Entwicklung helfen. Mit so einer Konstellation wirst du eine erfüllte Karriere haben, egal, in welcher Hierarchiestufe du letztendlich landest.