Werden heutzutage wirklich viele Fachkräfte per Leihfirma an Unternehmen geliehen?

5 Antworten

In meinem Job setzen wir Leiharbeit in den Kitas ein, wenn dort Erzieher*innen wegen Krankheit oder auch Beschäftigungsverbot und Elternzeit länger ausfallen. Durch den Fachkräftemangel kann man hier nämlich befristete Verträge für Vertretungen komplett vergessen! Warum sollte sich auch eine derart gefragte Fachkraft für den befristeten Vertrag entscheiden, wenn sie eine Tür weiter mit Kusshand den unbefristeten bekommt?

Bei Leiharbeitsunternehmen verdienen genau diese gefragten Fachkräfte übrigens auch oft mehr als in Festanstellungen. Im Pflegebereich, wo dieses Prinzip ebenfalls greift, kommt dann auch noch hinzu, dass über Leiharbeit wesentlich mehr Planbarkeit sowie die Möglichkeit von Wunschschichten besteht, weil hier niemand ankommt und fragt, ob man nicht vielleicht doch mal eben schnell für die kranke Kollegin einspringen könnte...

Und ja, in manchen Branchen geht's auch schlichtweg darum, dass Auftragsspitzen dadurch aufgefangen werden, ohne sich festes Personal mit allen arbeitsrechtlichen Folgen ans Bein zu binden. Da finde ich übrigens Leiharbeit wesentlich fairer und transparenter als das, was manche Arbeitgeber da vor wenigen Jahren noch gemacht haben - Leute einstellen und dann in der Probezeit wieder kündigen, bevor das Kündigungsschutzgesetz greift...

Ja werden die..

weil Unternehmen hauptsächlich je nach auftragslage Produktionsspitzen in der Uhrlaubszeit kompensieren müssen, um eben eigene Mitarbeiter zu entlasten, diese in den Urlaub schicken können, somit schafft man Puffer in einer bestimmten Zeit.

Wie bereits auch erwähnt wurde, ist es halt bequem Leiharbeiter zu holen, damit man eben diese auch jederzeit abbestellen kann ohne fristen oder Urlaubsgeld zahlen zu müssen, wenn bestimmte Aufträge zu ende neigen..

Der Einsatz von Leiharbeitern ist vergleichsweise bequem: Man zahlt nur die geleisteten Stunden und kann die Kräfte im Einsatz recht schnell wieder loswerden ohne große Sorgen rund um Kündigung etc.

Allerdings kostet diese Flexibilität auch einen ordentlichen Batzen Geld im Gegensatz zu direkt Angestellten.


EpicBot 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 22:09

Deswegen ja. Es kostet ja ein Haufen anstatt eine feste Anstellung...

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LisaAusPisa  07.08.2024, 22:10
@EpicBot

Wenn man irgendwelche arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen mit in die Berechnung einbezieht, wird das unterm Strich wohl ein Nullsummenspiel werden.

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EpicBot 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 22:11
@LisaAusPisa

Gibt es wirklich so viele arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen? Kann ich mir gar nicht vorstellen

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LisaAusPisa  07.08.2024, 22:14
@EpicBot

Kommt wohl auf das Klientel an, das man beschäftigt.

Bei meinem letzten und auch bei meinem aktuellen Arbeitgeber war es so, dass es zwar nicht viele, aber dafür langwierige und damit unterm Strich auch teure (Anwalt, Zahlung bei einem Vergleich / Urteil, etc.) Angelegenheiten.

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Bei uns im Bauhauptgewerbe gibt es das nicht, das ist tariflich untersagt. Und da der Tarif allgemeinverbindlich ist, gilt das für alle Baufirmen.

Weil Firmen so die eigene Arbeitsvermittlung out-sourcen können und so Leute als Arbeitsvermittler arbeiten können...:)