Wer war der Vater von Josef, dem Ehemann von Maria?

4 Antworten

Das Lukasevangelium enthält Jesu Stammbaum, indem die Linie der Mutter, Maria, verfolgt wird.

Das Matthäusevangelium enthält die Linie Josefs. Josefs Vater war Jakob.

Beide Linien enthalten David. Nur ein Nachkomme Davids konnte der Messias sein!

Lukas' Erzählung zeigt Jesu biologische Abstammung. Seine Mutter hat ihn tatsächlich geboren. Er ist von daher (biologische Abstammung von David) berechtigter Anwärter auf den Thron und er kann daher der Messias sein.

Dass er Messias ist, zeigt sich auch in vielen anderen Prophetien, die Jesus erfüllt.

Matthäus zeigt dagegen, dass Jesus nicht der leibliche Sohn von Josef ist.

In der Linie Josefs ist ein König, auf dem der Fluch liegt, dass keiner seiner Nachkommen den Thron bekommen wird. Schon aus diesem Grund kann nicht Josef der leibliche Vater Jesu und gleichzeitig Jesus der Messias bzw König sein!

Aber Josef ist ja der Stiefvater, er ist also nicht der leibliche Vater. Daher ist der Stammbaum des Josef kein Argument dagegen, dass Jesus Messias oder König ist.

Dass Matthäus wusste, dass Jesus nicht von Josef gezeugt wurde sieht man an folgendem Textauszug:

Mt 1,15 Eliud zeugte den Eleasar; Eleasar zeugte den Mattan; Mattan zeugte den Jakob; 16 Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der Christus genannt wird.

Das ganze Geschlechtsregister hindurch heißt es XXX zeugte YYY und so weiter. Bei Josef und Jesus ist das anders! Da bezieht Matthäus sich auf Maria! Er sagt nicht, dass Josef Jesus zeugte!

Hier ist der Text, der den Fluch über Jojakim enthält:

Jer 36,30 Darum, so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Es soll keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im Frost.

Jechonja, der in dem Stammbaum Josefs erscheint, ist der Sohn des Jojakim.

1 Chr 3,16 Aber der Sohn Jojakims war: Jechonja, dessen Sohn war Zedekia.

Daher konnte aus der Linie Josefs niemand nach Jojakim auf den Thron kommen!

Entgegen der Meinung vieler, nämlich dass der Stammbaum Josefs zeige, dass Jesus rein rechtlich Anspruch auf den Thron habe, zeigt es viel mehr, dass tatsächliche Nachfahren Josefs NICHT auf den Thron kommen konnten und auch nicht Messias sein konnten, denn der Messias wird auf dem Thron sitzen!

Eine weitere Besonderheit des Stammbaums in Matthäus ist, dass Frauen genannt werden, was eher unüblich war. Dazu kommt, dass diese Frauen, Tamar, Rahab, Ruth und Batseba, in Verbindung mit sexueller Unzucht standen und dass sie nicht ursprünglich zum Volk Israel gehörten.

Das bedeutet, dass schon mit dem Stammbaum angedeutet ist, dass Menschen aus allen Nationen das Heil Jesu gilt und dass man nicht perfekt vor Gott stehen muss, um in den Genuss der Gnade Gottes zu kommen.

Beim Lukasevangelium haben wir die Besonderheit, dass der Stammbaum einer Frau, Maria, genannt wird. Wenn der Stammbaum einer Frau genannt wurde, wurde gewissermaßen der Schwiegervater als der Vater des Mannes genannt, was nicht etwa ein Falschdarstellung war, sondern ein Stilmittel, um klar zu machen, dass es sich um die Linie der Frau handelte.

Luk 3,23 Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, 24 des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph

Damals wusste man aber, dass Eli der Vater der Maria war bzw, dass er der Schwiegervater Josefs war. Daher war dies kein Problem.

Man sieht an dem Text auch, dass Jesus nur für den Josefs Sohn gehalten wurde, es aber nicht wirklich war! (wie man meinte, ein Sohn Josephs)


GerdLon  24.10.2020, 21:06

Perfekt erklärt, danke

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Die Frage ist zwar vor längerer Zeit gestellt worden, jedoch fehlt noch die korrekte Antwort.

Bitte auch selber recherchieren und prüfen!

In Mt. 1,17 steht, dass es 3x 14 Generationen sind. Beim Zählen kommt man auf 2x 14 und 1x 13, d.h. 11. Jakob, 12. Josef, 13. Jesus

Das kommt daher, dass eine Abschrifte/Kopie oder eine Übersetzung an irgendeiner Stelle einen Fehler hat. Für manche ist es vielleicht schockierend, aber die Schriften wurden ursprünglich nicht in Deutsch verfasst. So auch das Matthäus- und Lukasevangelium, diese wurden ursprünglich in Hebräisch verfasst und ins aramäische, danach ins griechische usw. übersetzt. Dabei passieren Übersetzungs- und Kopierfehler.

Letztendlich befindet sich die Antwort auf die Frage in alten hebräischen Überlieferungen. Der Fehler liegt in Vers 16 (Schlachter 2000): Jakob zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der Christus genannt wird.

Vers 16 (aus dem Hebräischen): Ja-akov (Jakob) zeugte Joshua (Josef); Joschua (Josef) war der Vater von Mirijam (Maria), der Mutter von Jeschua (Jesus), genannt der Messias.

Wird jetzt nochmal gezählt, geht auch Vers 17 auf: 11. Jakob, 12. Josef, 13. Maria, 14. Jesus (Jeschua).

Josef hieß also der Vater von Maria und ihr Mann hieß ebenfalls Josef. Wer der Vater von Josef dem Ehemann war, ist im Matthäusevangelium nicht relevant. Im Lukasevangelium ist jedoch der Stammbaum Josefs relevant, das ergibt sich aus den einleitenden Versen!

Woher ich das weiß:Recherche

WalterErnst  27.01.2022, 18:11

Oh sehe gerade, hab mich verschrieben: nicht Joshua sonder Josef

Vers 16 (aus dem Hebräischen): Ja-akov (Jakob) zeugte Josef; Josef war der Vater von Mirijam (Maria), der Mutter von Jeschua (Jesus), genannt der Messias.

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Der Stammbaum in Matthäus ist ein Sinnbild (zwei x 14) um den Lesern aufzuzeigen, dass Jesus letztlich von David abstammt. Allein die Menge der Väter bzw. Söhne reichen nicht um die verstrichene Zeit zu überbrücken.

Ich würde mich somit an Lukas halten, der wohl eine Quelle hatte, die einen Namen lieferte. Da der Name des Großvaters von Jesus absolut unwichtig war und heute noch ist, ist die Erwähnung absolut nebensächlich und somit glaubwürdig. (Umkehrschluss).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kuzeru 
Beitragsersteller
 01.08.2020, 20:23

Glaub du interpretierst da zuviel rein. Ich sehe lediglich einen Widerspruch.

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>Wer war Josephs Vater?
Die Evangelien scheinen sich zu widersprechen, da Matthäus in Jesu Stammbaum einen gewissen Jakob anführt, während Lukas sagt, er war der „Sohn des Heli“. Woran liegt das? (Lukas 3:23; Mat. 1:16).

Matthäus schreibt: „Jakob wurde der Vater Josephs“ und gebraucht hier ein griechisches Verb, das die biologische Abstammung klar aufzeigt. Diese Abstammungslinie verfolgt Matthäus bis zu König David zurück. Daher hatte Josephs Adoptivsohn Jesus Anspruch auf den Thron.

Lukas nennt Joseph jedoch den „Sohn des Heli“. Mit „Sohn“ kann hier auch „Schwiegersohn“ gemeint sein. Ein ähnlicher Fall findet sich in Lukas 3:27, wo Schealtiël „Sohn des Neri“ genannt wird, obwohl sein Vater eigentlich Jechonja war (1. Chr. 3:17; Mat. 1:12).

Schealtiël war wohl mit einer Tochter Neris verheiratet und somit sein Schwiegersohn. Im gleichen Sinn war Joseph der „Sohn“ des Heli, weil er dessen Tochter Maria heiratete. Lukas beschreibt also den Stammbaum Jesu gemäß „seiner irdischen Herkunft“ durch seine biologische Mutter (Römer 1:3 Neue Genfer Übersetzung). Somit liefert die Bibel für Jesus die väterliche und die mütterliche Abstammungslinie.<

(„Wachtturm“ Nr. 3, 2016)