Wer war der erste Ex-Muslim in der Geschichte?
Es gibt Berichte darüber, dass Abdullah Ibn Saad Ibn Abi Sarh der erste, wichtige Apostat im Islam war.
Er war ein enger Vertrauter des Propheten Mohammed und soll einer der Schreiber des Qur'ans gewesen sein. Später soll er von Medina nach Mekka zurückgekehrt und den Quraisch beigetreten sein.
Laut Überlieferungen von Historikern wie Ibn Ishaq und Tabari soll Abdullah behauptet haben, er hätte als Schreiber immer wieder Änderungen an der Offenbarung im Qur'an vorgenommen haben, in Abstimmung mit Mohammed, z.B. die Formulierungen modifiziert.
Deswegen sagte er, der Qur'an sei eine "menschliche Erfindung" und trat den Gegner Mohammeds bei. Dafür bekam er persönlich einen Tötungsbefehl von Mohammed, obwohl anderen Personen auch teilweise Amnestie gewährt wurde, was impliziert, dass Mohammed in ihm eine große Gefahr gesehen haben muss.
Andere sprechen von Al-Aswad al-Ansi, einem Stammesführer aus Jemen, welcher den Islam früh aberkannte und sich selbst als Propheten ausgab.
Mohammed soll Delegierte zu ihm entsandt haben, um seine Ansprüche herauszufordern und kurz vor dem Tod Mohammeds, wurde er ermordet.
Ab 632 kam es nach dem Tod von Mohammed generell zur Zeit der "Ridda-Kriege", bei denen mehrere arabische Stämme den Islam ablehnten und Aufstände gegen den Nachfolger Abu Bakr organisierten.
Warum stand diese Apostasie im Islam so stark mit Ermordung oder Krieg in Verbindung, statt einfach mir spirituellen Argumenten zu überzeugen?
1 Antwort
Ziehbruder von Uthman ibn Affan
ʿAbdallāh ibn Saʿd ibn Abī Sarh (arabisch عبد الله بن سعد بن أبي سرح, DMG ʿAbdallāh ibn Saʿd ibn Abī Sarḥ; † 656) war ein Milchbruder von Uthman ibn Affan. Sein Vater war einer der munāfiqūn in Medina.
ʿAbd Allāh war der Sekretär des Propheten Mohammed. Als dieser ihm einen Koranvers mit den Attributen Gottes „hörend und wissend“ (samīʿ ʿalīm) diktierte, schrieb er stattdessen: „wissend und weise“ (ʿalīm ḥakīm), ohne dass der Prophet den Unterschied bemerkte. Deshalb begann ʿAbd Allāh, an der Wahrheit von Mohammeds Offenbarungen zu zweifeln. Er kehrte als Apostat nach Mekka zurück. Nach der Eroberung von Mekka im Jahr 629 ordnete Mohammed seine Hinrichtung an; auf Bitte von Uthman ibn Affan, seinem Milchbruder, wurde er begnadigt.
ʿAbd Allāh war während des Kalifats von Uthman ibn Affan Statthalter von Ägypten. Er war der Mitbegründer der ersten arabischen Flotte.
Der BaqtʿAbd Allāhs Versuch, Nubien zu erobern, scheiterte. Der erfolgreiche Widerstand der Nubier führte zu einem Waffenstillstandsvertrag (hudna) – auch baqt (von lat. pactum, Vertrag) genannt – mit den Muslimen, nach welchem die Nubier gegen die jährliche Lieferung von 360 Sklavinnen und Sklaven von den Arabern Getreide und Textilien erhalten sollten. Die Sklaven, unversehrte, gesunde Personen, keine Kinder, waren beim Statthalter von Assuan abzuliefern. Der Vertrag, der sich auf die Bewohner der im 6. Jahrhundert christianisierten Gebiete zwischen Assuan und Alwa beschränkte, ist sowohl beim Lokalhistoriker Ibn ʿAbd al-Hakam als auch bei al-Balādhurī überliefert. In einigen Überlieferungen wird der Vertrag auf April 652 datiert. Der Vertrag hatte bis in die Zeit der Fatimiden Bestand.