Wer kann mir sagen was und für was dieses Gerät ist?
Ich habe es mal preiswert bei Ebay ersteigert weil ich ein gutes Gehäuse brauchte.
Ich habe festgestellt, daß so ein Gerät bei Ebay zu kaufen billiger kommt als ein neues Gehäuse separat. Es wird ausgeschlachtet und eine neue Frontplatte dazu erstellt.Das macht sich ganz gut. Zudem gewinnt man auch wertvolle Bauteile die man als Bastler durchaus weiter verwenden kann.
Nun ist es aber anders gekommen als angedacht. Jetzt ist mir mal wieder in die Hände gekommen und nun will ich wissen was das überhaupt für ein Gerät ist.
Also: Was und für was kann dieses Gerät verwendet werden.
Unter Umständen wird es wohl ein Teil für den Elektroschrott.
Wie gesagt: Es kommt häufig anders als man denkt. Kennt wohl jeder ernsthafte Bastler - und
immer mit etwas Wehmut an vergangene Zeiten.
8 Antworten
Im Endeffekt steht es schon drauf: Es ist ein Meßsender und -Empfänger.
Dieser erzeugt Signale (anscheinend mit einer einstellbaren Kennung) welche aus vermutlich 3 Tönen bestehen (z.B. ZVEI-3-Ton-Folgeruf, auch Selektivruf genannt).
An der unternen BNC-Buchse wird ein Signal abgegeben (sender) und an der oberen kann eines eingespeist werden (Empfänger).
Die Frage ist jetzt nur. Ist ein Hochfrequenzsender/-Empfänger integriert oder erzeugt das Gerät nur NF-Signale?
Wenn ich mir alles konkret anschaue, tippe ich auf folgendes:
In früheren Tagen gab es nicht besonders viele Funkfreuenzen, welche technisch vernünftig genutzt werden konnten. So kam es, dass sich Taxi- und Industrieunternehmen z.B. einen Funkkanal im 2-Meter-band geteilt haben.
Damit nicht jeder alles ohne weiteres mithören kann, hat man einen (zunächst 3- und später 5-Ton)-Selektivruf eingeführt. Man sendete eine Kombination von 3 oder 5 Tönen aus und nur wenn beim Empfänger diese Kombination eingestellt war, wurde dort der Lautsprecher eingeschaltet.
So konnten z.B. auch die Taxiunternehmen Ihre Fahrzeuge direkt rufen, ohne jedesmal die Taxinummer aufsagen zu müssen.
Dieses gerät sieht mir aus, als könne es genau diese ZVEI-Töne erzeugen und auswerten - allerdings nur für den 3-Ton-Ruf. Das Audiosignal wird an der Meßsender-Buchse abgegriffen und in einen (V)HF-Sender eingespeist. Dieser sendet dann die Töne aus und das betreffende Funkgerät schaltet den Lautsprecher durch.
Umgekehrt: Vom (V)HF-Empfänger kommend wird das Signal an der oberen Buchse eingespeist. Und wenn der gesendete Code mit dem eingestellten Coder übereinstimmt, dann leuchten die LEDs über dem Stellwerk.
Daraufhin deuten übrigens auch die drei tasten links: Rufen, löschen, Quittieren.
Dem Design nach glaube ich übrigens nicht an eine Herkunft aus der ex-DDR sondern eher aus einer Westdeutschen produktion.
Wenn es sich um ein Telefunkgerät handeln würde, wäre auf der Frontplatte das entsprechende Logo zu sehen.
Anderes kann ich mir fast nicht vorstellen. Fragt sich eben nur, wie das Signal an den BNC-Buchsen herauskommt bzw. welches Signal eingespeist werden muss. Ich würde mich sofort mit einem Empfänger und einem Oszilloskop dran setzen, genau das zu erkeunden ;) Aber das gerät steht ja nicht bei mir zuhause.
Wenn Du rechts unten mal auf die BNC- Buchse schaust: Das ist ein Meßsender für ein Übertragungssystem.
Früher wurden Funkempfänger z.B. beim Taxifunk über das 5-Ton-Rufverfahren unterschieden. Jeder hatte eine 5 stellige Ziffernfolge, die ausgesendet wurde, um einen gemeinten Empfänger zu öffnen.
Das Gerät erzeugt diese 5-Ton-Folgen, um Funkgeräte, die in diesem System arbeiten, auf richtige Funktion zu prüfen.
Vielleicht ein Abhörgerät eines Geheimdienstes 🤔
Solltest eventuell den Wert schätzen lassen.
Interessantes Gerät.
Wow, hört sich gut. Mir ist bekannt, daß noch während der Wendezeit solche Geräte mit einem hohen Aufwand an Bewachung in Unterwellenborn bei Saalfeld in die Hochöfen des dortigen Stahlwerkes entsorgt wurden. Aber natürlich kann es sein daß solche Geräte auch durch die Bewachung durchgeschlüpft sein können.
Ich melde mich wieder wenn übermorgen jemand an meine Haustür klingelt und mit strengem Befehlston sagt: "Her mit dem Ding...!" ...
Ja 😅 wäre es eines nehmen sie es dir sicher weg haha. Weiß nicht sieht interessant aus, hatte erst eine Doku darüber gesehen. Deswegen dachte ich könnte ja sein 😃🤣
Mich hat's Neugierig gemacht und ich habe vage Hinweise, dass es sich um ein Telefon-Prüfsystem aus der ehem. DDR handeln könnte. Deswegen auch dieses "Eigenbau-Design"
DDR tippe ich auch, aber kommerzielle Herstellung.
Das wollte ich ausdrücken: Natürlich kommerzielle Herstellung aber noch nicht mal der Versuch von "Design". DDR-Typisch irgendwie
Das Aussehen ist wirklich deutliches DDR-Design. Mir gefällt aber. sauber und übersichtlich.
Wenn es aus der DDR ist, wären auch Fotos von der Rückseite (Firmennamen, Typenschilder) interessant. Vielleich erkennt man etwas wieder.
Genau das war auch meine Vermutung. Ein Selektivruf-Geber und -Decoder.