Wenn man Sportbrems Scheiben eingebaut hat?

odenwaelder60  14.07.2024, 15:40

ATE oder ATU? Sind die Teile denn zugelassen und haben qualitätsstempel?

fuchs0697 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 15:46

Nein schon ATE Ceramic Bremsbeläge sowie Bremsscheibe

Und ja der Siegel müsste drauf sein auf den Belägen ist er zu sehen

2 Antworten

Hallo

"Sportbremsscheiben" sind aus anderem Material (Sphäroguss) und meist 10-15% leichter als die Serienteile. Ein Teil der Gewichtsreduktion kommt vom Leichtguss ein Teil von Schlitzen und/oder Bohren.

Sportbremsscheiben sind für "Sportfahrer" die Bremsen können, bei "Normalfahrern" überleben Sportbremsscheiben nicht lange bzw wesentlich kürzer als Serienteile.

Sportbremscheiben brauchen passende Beläge mit höheren Reibwerten und mehr "Ausgasleistung". Die Reibkombination ist dass primär die Bremsbeläge verschleissen und der Bremsstaub die Hitze abzieht/mitnimmt.

Auf gut Deutsch die Bremsbeläge sind die Verschleissteile und verschleissen bei Sportbremsen im Prinzip zwischen 33 bis 200% "schneller" als Serienbremsen. Ist für einen Sportfahrer kein Problem der erneuert/wechselt die sowieso regelmässig bzw an jedem Rallye/Rennwochenende.

Man kann/tut als Sportfahrer mit Reibbelägen die Bremse anpassen/feintunen heisst für Langstrecke fährt man andere Beläge als für Sprintrennen. Knackpunkt ist das Sortbremsen kalt verzögert anspechen, vor allem als Langstreckenkombination.

"Langlebende" Strassenbeläge für Sportbremsscheiben gibt es auch, werden bei Taxi, Feuerwehr, Polizei verbaut. Die "Klassiker" sind Ferodo DS oder Road/ST , Mintex Street, Pagid Street+, Textar 4045FF

Strassenbeläge werden wegen Kupferverbot, Schwermetallverbot und Feinstaubproblematik immer komplexer/teuerer. Im Prinzip werden klassische Sportbremsbläge igendwann im Bereich der STVZO wegen Feinstaubbelastung verbannt werden.

Die meisten Autohersteller haben pro Autotyp eine

  • Standardbremse für Basismotore
  • Mittelklassebremse für grössere Motore/Automatik
  • Oberklassebremse für die Oberklassetypen
  • Sportbremse für die Sportmodelle

In dem "Bremsen-Baukasten" kann man sich "hochschrauben"

Salue

Früher war es konstruktiv einfach. Man mischte herzhaft Asbest in die Bremsbeläge. Asbest ist genial, es ist unglaublich wärmefest. Es kam durchaus vor, dass ruhige Fahrer 100'000 km mit vorderen Scheibenbremsen und hinteren Trommeln weit kamen, bevor die Klötze ersetzt werden mussten.

Irgendwann kam man zur Erkenntnis, das das Freisetzen von Asbestfasern weder für die Mechaniker (die die Bremsen mit der Druckpisolte entstaubten) noch für die Luft nicht unbedingt eine gesunde Sache ist. Man hat den Asbest verboten.

Die Autohersteller hatten ein Problem. Die Autos wurden immer schwerer, die Fahrleistungen stiegen extrem an, bei Autotest wurden Rennbremsen verlangt und gleichzeitig durfte man keinen Asbest mehr verbauen.

Was machte man, man verwendete Sinterstahle, die sind auch sehr abriebfest, aber nur wenn sie nicht sehr heiss sind. Sind sie heiss, vergehen sie wie der Butter an der Sonne. Gleichzeitig machte man das ganze Material weicher, sodass die Bremse griffiger wird. Mit heutigen Serienbremsanlagen könnte man also durchaus Rennen fahren. Für eigentliche Rennwagen setzt man aber noch weicheres Material ein. Ein Lauf an einem Rennen dauert vielleicht eine Stunde. Da reichen die weichen Dinger gut aus.

Fazit: Vermeide beim Bremsen, dass Du nur wenig aber lange bremst. So wird alles sehr heiss und die Bremsen leben nicht lange. Besser ist es, vor einer Kurve kurz und kräftig, aber nur kurz, zu bremsen. So können die Teile immer wieder auskühlen.

Tellensohn