Wenn Geldbußen und Ordnungsgelder nicht mit der Inflation wachsen, nimmt dann die Zahl der Verstöße bei konstanter Überwachung langfristig zu?
2 Antworten
Aus handlungslogischer Sicht ist dem so.
Vorausgesetzt, der Akteur verhält sich vorsätzlich gesetzeswidrig, um die Vorteile des Verstoßes bewusst inkauf zu nehmen. Beispielsweise, wenn eine Person bewusst zu schnell mit ihrem PKW fährt, um schneller ins Ziel zu kommen.
Das Konzept des Risikos ist hier ausschlaggebend. Ein Risiko kann aus der Schadenshöhe S (Bußgeld/Sanktion) und der Eintrittswahrscheinlichkeit EW (Chance, erwischt zu werden) quantifiziert werden. Anmerkung: EW kann in der realen Welt und in speziellen Situationen oft nur schwer abgeschätzt werden.
Solange der Nutzen jedoch größer ist als das Risiko, wird ein rational handelnder Akteur das Risiko immer inkauf nehmen.
Sobald also S konstant und von der Inflation unberührt bleibt, der Nutzen aber inflationsgebunden steigt, dann steigen die Opportunitätskosten des legalen Verhaltens und folglich auch die Bereitschaft, illegal zu handeln.
Beispielsweise nähme die Bereitschaft schwarz zu fahren bei steigenden Fahrkartenpreisen zu, wenn S und EW unverändert bleiben.
Eine empirische Analyse wäre natürlich noch interessant, ist aber aus entscheidungs- bzw. spieltheoretischer Sicht grundsätzlich nicht erforderlich. Was dadurch jedoch gezeigt werden könnte, ist das Maß an Unsicherheit und wie EW eingeschätzt wird. Diese Information liegt in der Regel nicht in belastbarer Form vor, wenn jemand vorsätzlich gesetzeswidrig handelt. Was auch gezeigt werden könnte, ist das Maß an rationalem Verhalten bei Gesetzesverstößen.
Die Abschreckung funktioniert kaum über die Höhe der Gelder, sondern viel eher über die Chance, erwischt zu werden. Sobald die steigt, sinken die Verstöße, sinkt die Aufklärung ist es umgekehrt.
Ja und nein.
Wenn die Chance, erwischt zu werden, jedoch Richtung 0% geht, spielt die Sanktion eine immer untergeordnetere Rolle.
Es ist immer das Abwägen zwischen Nutzen und Risiko.
Und das Risiko lässt sich quantifizieren aus Eintrittswahrscheinlichkeit * Schadenshöhe.
Wenn der Faktor der Schadenshöhe durch Geldentwertung vermindert wird, steigt die Risikobereitschaft.
Oh man diese sinnlosen "jein" antworten... Danke ich weiß auch was ein Erwartungswert ist. Ich hatte auch Stochastik in der Uni. Auch wenn es Jahre her ist. Spielt nur kaum ne Rolle. Was ich gesagt habe gilt vollkommen...
Nein gilt nicht. Ihre Analyse kommt zu kurz.
Es kommt immer auf Risiko und Nutzen an. Und wenn der Nutzen inflationsgebunden ist, das Risiko hingegen nicht, nimmt die Risikobereitschaft zu. Das ist auch weniger Stochastik als Entscheidungstheorie.
Angenommen das Risiko beträgt 5€.
Würden Sie das Risiko eher bei einer Chance von 10€ eingehen oder bei einer Chance von 20€?
Wenn Sie sagen, es spielt keine Rolle, handeln Sie nicht rational.
Doch es gilt. Ich sagte nie dass es keine Rolle spielt. Lesen Sie meine kommentare richtig. Ihr Gedankengang ist verworren und bringt Begriffe durcheinander. Sinnlose Diskussion...
Mein Gedankengang ist zu 100% zutreffend und bringt rein gar nichts durcheinander.
Wenn Sanktionen nicht an die Inflation angepasst werden, der Nutzen des illegalen Handelns jedoch mit der Inflation steigt, werden mehr Menschen illegal handeln.
Sie beide sind folglich auf dem Holzweg: Richtig ist, dass sowohl die Chance erwischt zu werden als auch die Höhe der Sanktion relevant sind. Beides sind Faktoren, die unbedingt zusammen betrachtet werden und mit dem Nutzen bilanziert werden müssen. Alles andere ist ökonomisch gesehen Schwachfug.
Aber ja, die Diskussion ist sinnlos. Der Zusammenhang ist trivial.
... Oh man... Ich bin ganz sicher NICHT auf dem Holzweg.. Und nochmal.. Lies gefälligst meine Kommentare RICHTIG bevor du weiter diese sinnlose Diskussion voran treiben willst..
So ein Quatsch. Wenn eine Ordnungswidrigkeit 1000 Euro Strafe kostet überlegt es sich jeder 3 mal mehr ob er das in Kauf nimmt als wenn es nur 10 Euro kostet. Das Erwischtwerden ist ohne Bezug zur Höhe der Strafe Strafe völlig irrelevant.