Wenn Buddhisten und Hinduisten an Widergeburt glauben wieso bringen sie sich nicht um, wenn sie arm sind?

3 Antworten

Von Experte Buddhismus bestätigt

Zum einen hat jeder gesunde Mensch einen Lebenswillen, zum anderen funktioniert Karma nicht so wie du das in deiner Frage suggerierst.

Karma ist kein Punktesystem nach dem dich ein Gott irgendwie bewertet und Dir einen Platz in Himmel, Hölle oder einer besseren Geburt zuteilt.

Karma ist auch nur ein Faktor unter mehreren, das meiste was Dir im Leben begegnet hat mit karmischen Resultaten nichts zu tun.

Wie das?

Zum Verständnis muss ich hier einen weiteren Begriff einführen, Vasanas.

Vasanas kann man als die Tendenzen, Gewohnheiten, Neigungen, Verhaltens- und Denkmuster bezeichnen, welche sich seit deiner Geburt (laut traditioneller Denkweise im Laufe vieler Geburten) in Dir gebildet und "abgelagert" haben.
Sozusagen die Konditionierung, die "Brille" durch die du die Welt erlebst.

Karma bedeutet Tat, Handlung.

Beispielsweise jemand der täglich Alkohol trinkt, entwickelt eine starke Gewohnheit/ Neigung, dies immer wieder zu tun.

Jemand der es seit seiner Kindheit gewohnt war sich schreiend auf den Boden zu werfen wenn er seinen Willen nicht bekommt, der wird auch als Erwachsener tendenziell ähnliche Verhaltensmuster an den Tag legen.

Die Vasanas formen sozusagen deine Psyche, deinen Charakter, deine tiefstsitzenden Neigungen.

Die Vasanas machen dich damit im übertragenen Sinne zum Sklaven deiner Tendenzen, deiner unbewußten Neigungen.

Karma und Vasanas sind Begriffe aus einem psychologischen Modell, der eigentliche Sinn dahinter ist aufzuzeigen wie man Selbsterkenntnis erlangt.

Leider ist das landläufig mißverstanden worden als "gute und schlechte Karmapunkte".

Zudem gibt es Karma nur auf der Stufe relativer Wahrheit, vom Standpunkt der absoluten Wahrheit gibt es überhaupt kein Karma.

Um das zu verstehen muss man allerdings schon tiefer in die hinduistische Philosophie eintauchen.

Hier mal ein Chart dazu.

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LG

 - (Religion, Islam, Christentum)  - (Religion, Islam, Christentum)

Ich denke du hast dich nicht tiefgreifend mit den Schriften dieser Religion beschäftigt.

Suizid führt zu furchtbaren Schmerz und man ändert überhaupt nichts und wird möglicherweise in dem nächsten Leben mit dem Gleichen Problem konfrontiert werden oder noch schlimmer. Geht in dunklen Dimensionen und muss lange dort bleiben.

Glück ist eine Frage des Karmas. Karma bedeutet "tun". Das was man jeden Tag macht. Es geht darum positives Karma zu schaffen und in diesem Leben bestimmte Dinge zu lernen und zu überwinden. Vor allem geht es darum sich spirituell weiterzuentwickeln.

Wer das macht, der wird im nächsten Leben bestimmt in einer besseren und schöneren Welt/Dimension gehen oder in einer besseren Familie geboren werden.


Jiren729 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 17:55

also sind die ganzen Menschen in Indien, thailand etc die im Slum leben oder Straßenkinder sind, welche die früher kein gutes Karma hatten?

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Sandy200  22.07.2024, 19:23
@Jiren729

Alle Menschen würde ich sagen. Nicht nur die in Indien.

Das ist sehr vereinfacht gesagt aber grob gesagt kann man sagen.. JA. Jeder Mensch hier muss einer gewisse Erfahrung machen um zu wachsen. Mehr im spirituellen Sinne es geht weniger um die Persönlichkeit die man hat. Aber es muss nicht sein, dass arme Menschen mehr leiden als reiche. Manche Menschen Jammern weniger und machen das beste draus um etwas zu ändern. Jeder trägt gutes, negatives und neutrales Karma. Wenn man stirbt, wird nicht das letzte Leben als die Ursache genommen ob man im nächsten Leben mehr Glück hat. Es werden alle früheren Leben genommen...

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Nun, sie wollen wohl eher das Lebensrad transzendieren, und nicht darin untergehen.