Welpen gekriegt-völlige Überforderung!
Ich hab am Freitag mein langersehntes Hundebaby (8 Wochen) bekommen. Ich muss sagen, ich hab mich gut informiert und mir viele Tipps geholt, jedoch bin ich im Moment mit den Nerven völlig am Ende. Bei den Züchtern war sie aktiv, aber nicht so! Sie lauft zeitweise herum wie ein tollwütiges Monster und beißt alles an, was sie nur kriegen kann...ich war ja auf vieles gefasst, aber sie übertrifft meine Erwartungen maßlos! Ich geh mit ihr alle paar Stunden Gassi und lass sie da richtig laufen und toben, sie kuschelt auch ganz lieb und spielt ganz süß mit mir, aber zwischendurch gehen ihr die Sicherungen durch... Ist es normal, wenn man bei einem Hundebaby am Anfang ein bisschen verzweifelt ist? Ich hab die letzten Tage kaum geschlafen und bin fix und foxy... Habt ihr Welpen-Erfahrung?
11 Antworten
Du hast von Taigafee schon eine sehr zutreffende Antwort bekommen.
Zudem: Mit 8 Wochen ist eigentlich die Zeit - welche der Welpe nach neueren Erkenntnissen besser noch bei Mutter, Vater, Ziehonkels- und Tanten und gleich altrigen Geschwisterchen verbringt.
Nun hast du einen "Kulturschock" - denn Du musst das alles möglichst artgerecht ersetzen.
Lasse ein 8 Wochen altes Hundebaby noch nicht auf zu weiten Ausgängen zu viel rennen & toben !!! Du erziehst dir sonst einen sehr hyperaktiven Hund !
Zudem solltest du nun alles tun um möglichst im Alter gleiche Welpen zu finden. Diese helfen Dir den Spiel- und Entdeckungstrieb zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung & Lernen deinem Welpen anzubieten.
Aber auch ältere (keine Jugendlich, pubertären!!) Hunde sollten nun gezielt aufgesucht werden. Achte darauf, dass es sich um mit Welpen nett umgehende & erziehende erwachsene Hunde handelt.
Frage die Besitzer immer erst um Erlaubnis und ob dessen Hund die Annäherung eines Welpen will.
So wird Dir auch von dann "bekannten Hunden" bei der Erziehung und Auslastung deines Welpen unter die Arme gegriffen. Um Hunde, welche Welpen nicht mögen machst Du Bitte einen Bogen!!
Dass dein Welpe nun bei Dir - neuen Menschen so aufdreht und alles fordert hat womöglich auch noch mit dem Umstellungsstress zu tun und = dem Ausprobieren, um was für einen Zeitgenossen es sich bei Dir handelt!
Das Allerwichtigste ist es zum Beginn eurer Beziehung einen festen Stundenplan aufzustellen und konsequent in der Einhaltung (!) umzusetzen!!
So, dass du so nach und nach wieder auf deinen normalen Tagesablauf kommst.
Das bedeutet:
- feste Ruhezeiten
- feste Aktivitätszeiten
- feste Futterzeiten
- feste Gassizeiten im Zuge der Gewöhnung an die Stubenreinheit
So bekommt dein Welpe auch Grundsicherheit in Dein Verhalten, dass er sich auf Rituale verlassen kann.
Setze Dich hin - reagiere nicht "Sofort" auf jede Aktion deines Welpen - sondern Beobachte - Agiere !!
Das bedeutet wenn er etwas annagt - bleibst du sitzen - sagst laut und deutlich Nein
Natürlich wird er das - indem er dich beobachtet - sofort wiederholen - Du bist ja der Mensch und intelligent - Besorge dir eine leere Schachtel, eine Haselnuss oder Walnuss - und beim zweiten "Nein" wirfst du sofort in die Richtung des Welpen den Gegenstand!!
Bitte nicht trösten wenn er erschrickt, sondern so tun - als ob gar nichts gewesen wäre. Nutze deine Intelligenz, wirke intelligent ein mit Köpfchen
Lassie, Rex und Co. - So wollen wir verstanden werden, Autor: F. Rehage
Besorge Dir dieses Buch - lies darin wenn dein Welpe schläft - und du auf ihn achtest um ihn rechtzeitig in seine Löseecke zu bringen - Das Buch wird Dir helfen deine derzeitige Verzweiflung mit einem Lächeln im Gesicht zu überwinden.
Viel Glück mit deinem neuen Hund & viel liebevolle Geduld!
ICh finde es mal wieder total überflüssig wie einige hier reagieren - von wegen Hund am besten abgeben etc. Der Hund ist jetzt da, und ich denke wenn paulinchen sich keine Mühe geben wollen würde, hätte sie nicht vorab so viele Infos gesammelt und würde sonst auch jetzt nicht hier nachfragen! Und die fragen die sie stellt finde ich auch völlig in Ordnung!
Ich würde an deiner Stelle, Paulinchen, auch eine Hundeschule mit Welpenkurs besuchen!
Aller Anfang ist schwer, da musst du jetzt durch, so wie jede "Hundemama" oder "Hundepapa" da durch musste. Aber dafür bekommst du eben keinen fertig erzogenen Hund der auf bereits vorgelernte Kommandos hört und evtl Bezugsperson hat; sondern DU darfst ihn großziehen.. und das ist nicht so leicht. Das kann bei den Menschenbabys noch viel schwieriger werden... die gibt es auch nicht fertig erzogen.. ;-) Immerhin haben wir ja hier keine Stoffhunde oder Babypuppen vor uns, sondern Lebewesen mit einem eigenen Willen.. Ich wünsche dir viel Spaß und Freude sowie Liebe mit deinem neuen "KUmpel oder auch Familienmitglied"
du übernimmst jetzt die rolle, die ab der siebten woche der rüde übernehmen würde. dieser bringt eine ungeheure geduld und großes einfühlungsvermögen, auf das spielangebot des welpen einzugehen, auf. er opfert dafür alle zeit der welt, die er ja auch hat. allerdings spielen die welpen hier natürlich auch miteinander, was bei dir jetzt wegfällt.
ich kann dir nur raten: schlafe, wann immer sie schläft. du hast dir eine der anstrengendsten rassen ausgesucht. suche dir ein oder zwei nette hundehalter von welpen oder geduldigen hunden, die stundenweise zu dir kommen oder die du besuchen kannst. damit kannst du dich etwas entlasten. ich habe das auch so gemacht. damit lernt sie auch, dass nicht jeder hund gleich ist, was auch eine wichtige lektion in der sozialisierungsphase ist.
wenn du es gar nicht schaffst, wäre zu überlegen, ob sie nicht noch eine weile bei ihren eltern bleiben kann. ich bin sowieso der meinung, dass, wenn der rüde anwesend ist, der welpe am besten bis zur 12. oder 16. woche bei den eltern bleibt. so war es bei meinem, und das war optimal.
viel erfolg noch!
ja, die ersten begegnungen können durchaus tötlich enden, wenn ein welpe nicht die angeborenen unterwerfungsgesten wie auf den rücken drehen zeigt. damit wird gleich aussortiert, was sich nicht als geeignet erweist, in einem rudel zu leben.
der rüde übernimmt die erziehung völlig, allerdings erst ab der ca. 7. woche, wenn sich die mutter naturgemäß zurückzieht.
uiie, okay... macht das dann im Rudel der leibliche Vater oder schon der ALpha-Rüde? ISt auch komisch, dass gerade zu der Zeit viele Welpen ja abgegeben werden, wirklich ungünstig,,, und die Mama hat ab da also Ruhe...
Meine Assie hat die "plagenden Welpen" mit den nadelspitzen Zähnchen ab ca. der 6. Lebenswoche an den Ziehvater "übergeben" sie thronte derweil hoch oben - unerreichbar für die Kleinen und der Rüde hat die Erziehungsarbeit übernommen...
Das "erste Hinlassen" des Rüden zum Wurf war als die Kleinen das Laufen, Wuffen und Wedeln ( ca. 3 - 4. Woche) begonnen haben - dann wenn alle hundischen "Ausdruckformen" vorhanden sind - die Kleinen das Nest selbständig verlassen - darf der Rüde hin und behandelt sie grob - weil er in einem "Spielstau" ist - hier wird getestet ob Welpen laut schreien, starr liegen bleiben und zurück ins Nest laufen = also sich innerartlich normal verhalten...
Ein vernünftiger Züchter lässt aber keinen Welpen tot spielen, sondern wird diesen umsichtig aufziehen und ggf. selbst behalten müssen, oder aber an sehr erfahrene Hundemenschen abgeben - mit der Vereinbarung diesen Hund keinerlei Fortpflanzung zu ermöglichen.... Das ist die Pflicht des Züchters in einem so seltenen Fall.
ja, klar. ich wollte damit nur untermalen wie rauh rüden da unter umständen mit den welpen umgehen.
ISt auch komisch, dass gerade zu der Zeit viele Welpen ja abgegeben werden, wirklich ungünstig,
viele züchter haben leider den vater der kinder nicht selbst. dann ist es für die mutter eine große belastung, die kleinen weiterhin allein betreuen zu müssen. und den welpen fehlt natürlich ein aspekt der erziehung.
Bei meinem Hund hat damals der große Bruder die Erziehung übernommen - allerdings schon früher, da die Mama nicht so große Lust hatte. Der große Bruder fand´s dafür toll.
Wir sehen auch heute noch oft die Mama, die große Schwester und den großen Bruder. Auf manchen Treffen ist auch der Papa dabei. Wenn Papa dabei ist, dann sind alle unterwürfig. Echt witzig - den Papa haben sie das erste mal mit der 4ten Lebenswoche gesehen und dann erst wieder mit ca. 7 Monaten - dennoch war gleich klar - das ist der Papa und der ist ganz schön heftig, wenn einer seiner Kinder nicht "funktioniert".
süß :-) jaja, und die strenge erziehung hat wohl auch ihren sinn. ich wundere mich auch, wie sehr sich manche rüden um die aufgabe reißen.
Du bist ein Paradebeispiel dafür, warum ich mein ewiges Mantra hier predige: Welpen gehören nicht in die Hände von Hundeanfängern. Und Russell Terrier (ob nun Parsons oder Jack ist wumpe, der Aktivitätsdrang ist gleich) gehören ebenfalls nicht in die Hände von Hundeanfängern. Das sind extrem agile Arbeitshunde. Sofern Du also nicht in einem Umfeld wohnst, in dem der Hund tatsächlich arbeiten kann (sprich: einen landwirtschaftlichen Betrieb hast), würde ich empfehlen, dass Du den Hund an den Züchter zurückgibst oder Dich anderweitig nach einem Heim für das Tier umsiehst, das den Anforderungen gerecht werden kann.
Stattdessen solltest Du Dich besser einem Hund zuwenden, dessen Anforderungen Du gerecht werden kannst. Das wäre ein älteres Tier (empfehlenswert ab 2 Jahre aufwärts) einer Rasse (bzw. eines Rassemixes), die einen gemäßigten Aktivitätsdrang hat.
Dass Welpen alles anknabbern ist übrigens normal. Menschenbabies stecken auch alles in den Mund. Den Beißdrang von Welpen kennt man gemeinhin, wenn man - wie Du sagst - zahlreiche Bücher über Welpenaufzucht gelesen hat.
Es ist nicht mal ein Züchter, ist von Privat,-.-.von einer Freundin, die "einmal im Leben auch mal Welpen aufziehen" wollte...
der Rüde wird also auch in die Welpenerziehung eingebunden? Das ist interessant, ich dachte die spielen sehr rauh mit ihren Welpen... hat das Vorteile für sie später, also gerade wenn der Rüde auch was dabei hilft?