Welpe weint immer sobald Bezugsperson weg ist?
Hii,
Wir haben uns im Juli ein Welpen gekauft und er ist jetzt drei Monate bei uns ist. Wir sind eine Familie und das Problem ist, dass der Welpe nur auf eine Person hört.
Er hat sich meine Schwester als Bezugsperson ausgesucht und jedesmal wenn sie das Haus verlässt und geht, fängt der Welpe an zu weinen, hört auf keinen, will mit keinem anderen rausgehen, will nicht spielen, also kurz gesagt :
Er will gar nichts mehr machen.
Er wartet dann an der Tür und heult dort erst mal eine Weile und dann ignoriert er alle anderen und geht schlafen.
Wir haben schon versucht meine Schwester im Zimmer „einzusperren”, sodass er mehr Zeit mit uns verbringt, aber auch dann geht er nicht von der Tür weg, selbst wenn wir ihn mit Leckerlis loben, sobald er zu uns kommt.
Könnt ihr mir irgendwie helfen oder habt ihr irgendwie Tipps?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus! ☺️
4 Antworten
Das ist eigentlich ganz normales hündisches Verhalten.
Was es zu bedenken gibt, nicht jeder Hund auch nicht der gleichen Rasse zeigt gleiches Verhalten. Es gibt zwar rassespezifische Eigenheiten aber die sind eben auch je nach Individualcharakter unterschiedlich stark ausgeprägt.
Hier pauschal zu sagen weil es diese oder jene Rasse ist macht der Hund das, ist in meinen Augen nicht richtig.
Denn viele Faktoren kommen dazu, die eine mehr oder weniger starke Rolle spielen.
Z.B. brauchen recht unsichere oder gar ängstliche Hunde eine Hauptbezugsperson, diese sollte sich dann auch hauptsächlich mit dem Hund beschäftigen um ihn selbstsicherer werden zu lassen, erst danach fängst man dann an mit anderen Familienmitgliedern zu trainieren.
Aber ein junger Hund wie der Eurige sollte sowieso erst einmal eine Hauptbezugsperson haben, denn das gibt Sicherheit und diese ist unerlässlich wenn man später mal einen Hund haben möchte, der selbstsicher ist.
Was hier helfen könnte ist, das der Hund während er z.B. in der Nähe der Hauptbezugsperson ist, von anderen Familienmitgliedern gestreichelt wird, ein etwas festeres abstreicheln.
So bindet er sich auch mehr an andere Familienmitglieder. Da das ein hormoneller Vorgang ist, kann der Hund da auch willentlich nichts dazu tun. Aber das natürlich nur, wenn der Hund das auch annimmt und sich anfassen lassen möchte. Das setze ich jetzt aber einfach mal voraus.
Rücksicht sollte man auch auf dieses Verhalten nehmen, denn der Hund hat vor kurzem alles verloren, d.h. es gilt dort auch ein Trauma zu verarbeiten und das braucht eben seine Zeit, was heißt das ganze kann sich eventuell auch von selbst verlieren, nämlich dann wenn der Hund richtig bei Euch angekommen ist.
Es wird immer gerne gesagt, das Hunde sehr anpassungsfähig sind, dem stimme ich zu, aber auch eine Anpassung braucht seine Zeit und diese oftmals länger als von vielen gedacht.
Ein Hund wird nicht einfach von den Elterntieren und Wurfgeschwistern weggenommen und kommt dann in 3-6 Wochen im neuen zu Hause an, sondern kann das mitunter auch Jahre dauern, je nach Hundetyp, nach dem Zeitpunkt der Abgabe, nach dem Hundecharakter usw.
Dann suchen sich Hunde zumeist Personen aus, die ihnen den bestmöglichen Schutz bieten. Eine "führende" Person, also eine Person die ihnen Sicherheit bietet, die für den Hund am besten lesbar und berechenbar ist, wird in den meisten aller Fälle zur Hauptbezugsperson ausgewählt.
Meiner Erfahrung nach aber ist das was Du hier beschreibst, ein ganz normaler Vorgang. Denn jetzt in diesem zarten Alter sollte der Hund erst einmal ankommen dürfen, d.h. hier wird und sollte noch nichts großartig trainiert werden, das kann man alles noch machen, ab dem 5-6 Lebensmonat.
Der Hund hat nun in dieser kurzen Zeit für sein empfinden erst einmal genug aufregendes erlebt und braucht nun etwas um erst einmal runterzukommen um ein "starker" und selbstsicherer erwachsener Hund zu werden.
Dass je nach Familienverhältnissen die Hauptbezugsperson nicht immer da ist, ist verständlich und man kann auch nicht unbedingt vorhersagen (es sei denn man weiß wie man es macht) wer die Hauptbezugsperson sein wird.
Allerdings sollte z.B. das alleine bleiben frühstens ab dem 5. Lebensmonat trainiert werden, eher noch später.
Somit würde ich Euch raten was ich oben schon erwähnt habe, während die Hauptbezugsperson dabei ist, wird der Hund von einer anderen immer greifbaren Person gestreichelt, bekommt auch Leckerchen und diese Person kann auch mit dem Hund spielen aber das alles erst einmal in der Nähe der Hauptbezugsperson und dann schauen wie es sich entwickelt.
Nach und nach wird der Hund sich dann auch sicherlich an andere Familienmitglieder gewöhnen und diese genauso gut annehmen, wie die Hauptbezugsperson.
Jetzt ist der Hund noch sehr jung und braucht eigentlich auch noch diesen Schutz, nämlich den, den ihm eben die Hauptbezugsperson am besten zu geben scheint.
Mit meinem Welpen bin ich gerade dabei das alleine sein in kleinen Schritten zu erlernen. Vielleicht wäre das bei euch auch eine Möglichkeit. Zu Beginn bin ich einfach vor die Tür und gleich wieder rein, das habe ich einige Male gemacht und dann die Zeit, wo ich vor der Tür war immer etwas gesteigert. Vielleicht könntet ihr das mit deiner Schwester auch so üben.
Selbst wenn ihr den Hund am 31.7 gekauft habt müsste der jetzt 14 Wochen alt sein! Wie alt war der Hund denn als ihr ihn geholt habt?
Irgendwas stimmt da ganz und gar nicht. Entweder du hast dich verrechnet oder ihr habt den Hund viel viel viel zu früh bekommen.
Das würde auch die Problematik erklären.
Ich war so frei deine Frage zu bearbeiten damit es diesbezüglich keine Missverständnisse mehr gibt😅
Okay gut.
8 Wochen ist eben schon sehr früh um bon den Geschwistern zu trennen. Es kann sehr gut sein, dass ihm deine Schwester am Souveränsten erscheint und er sich darum sie ausgesucht hat.
Viel machen kannst du da nicht. Hunde suchen sich immer jemanden innerhalb der Familie aus.
Was ist es denn für eine Rasse? Das ist auch noch wichtig.
Ich meine Schäferhunde orientieren sich ausschliesslich an mir. Wenn ich weg bin, dann liegen sie vor der Tür und warten bis ich wieder komm. Mein Partner kann machen was er möchte, er bringt sie nicht von der Tür weg solange ich nicht zu hause bin.
Der Leonberger hingegen ist zwar an mir orientiert und ich werde von ihm bevorzugt, aber er liebt meinen Partner genau so und es ist ihm egal wer sich gerade um ihn kümmert, hauptsache er bekommt Aufmerksamkeit.
Dinge zusammen erleben schafft vertrauen. Mit einem Hund der ca 20 Wochen alt ist kann man auch raus gehen und ein Mini-Abenteuer erleben. Macht das. Und geht in die Hundeschule.
Alles klar, vielen Dank! Er ist ein Chihuahua.
Geht ihr in eine Hundeschule oder anfangs in eine Welpenspielgruppe? Allenfalls dort alle zusammen hingehen und euch beraten lassen.
Nein gehen wir noch nicht, aber wir hatten überlegt hinzugehen
Würde ich unbedingt tun, schon nur damit sich der Hund an andere Hunde gewöhnt (sozialisieren).
Nein wir haben den Hund nicht zu früh geholt. Wir haben ihn mit acht Wochen bei der Züchterin abgeholt. Aber du hast recht, ich wollte schreiben, dass er jetzt drei Monate bei uns ist, nicht ,dass er drei Monate alt ist