Welpe macht mich emotional fertig?
Ich weiß nicht an wen ich mich sonst wenden soll also versuch ich es mal hier.
Wir haben uns vorgestern einen kleinen Bologneser Welpen geholt (9 Wochen alt) und er ist echt zuckersüß. Jedoch fühle ich mich so unsicher und habe angst etwas falsch zu machen. Ich werde mich fast hauptsächlich alleine um ihn kümmern, weil meine Mutter arbeitet und nicht so viel Zeit für den Hund hat. Dementsprechend liegt auch die Last, den Hund richtig zu erziehen, allein auf mir. Das stresst mich echt sehr. Ich gebe wirklich mein bestes und gehe regelmäßig mit ihm raus (ungefähr alle 2 Stunden), nur verrichtet er sein Geschäft nicht. Ich bin jedes mal um die 30-40 Minuten mit ihm im Garten und warte, aber er macht nichts. Dann denke ich, es ist eben noch nicht so weit und gehe wieder rein. Kurz darauf entdecke ich eine Pipipfütze. Es ist frustrierend. Ich weiß ja, dass er nichts dafür kann und ich habe vollstes Verständnis dafür. Ich mache auch keine Bemerkungen, sondern wische die Pfütze einfach auf und desinfiziere alles.
Da ich am meisten Zeit mit ihm verbringe, bei ihm schlafe, ihn versuche so gut es geht zu beschäftigen, mit ihm rausgehe und zwischendurch streichle, sollte es (so weit ich weiß) so sein, dass er mich als seine Bezugsperson auswählt. Aber wenn meine Mutter oder mein Stiefvater mal da sind freut er sich viel mehr und genießt deren Anwesenheit. Er lässt sich lange auf dem Arm halten, nur bei mir will er nach einer sehr kurzen Zeit runter.
In solchen Situationen denke ich einfach, dass er alle anderen lieber mag. Das frustriert mich wirklich. Und das wiederum merkt der Hund bestimmt. Er kaut alle Möbel an und lässt sich nicht davon abhalten, egal was man macht. Ich biete ihm sogar als Alternative ein Spielzeug an, aber das ignoriert er völlig und geht wieder an die Möbel.
Natürlich habe ich im Voraus mich auch informiert und viel über Hundeerziehung gelesen, nur klappt das bei ihm nicht so wie überall beschrieben. Es bringt überhaupt nichts ihn zu korrigieren und „nein“ kann er ja auch noch nicht.
Wenn ich mit ihm spielen möchte, dann nimmt er das Spielzeug, beschäftigt sich kurz damit, aber lässt mich überhaupt nicht mitmachen. Und wenn ich ihn dann in ruhe lasse mit dem Spielzeug wirkt er danach total gelangweilt. Suchspiele mag er auch nicht.
Es macht mich einfach total fertig und ich bekomme mehrmals am Tag Heulkrämpfe. Ich komme kaum noch dazu was zu essen, weil ich auf ihn aufpassen muss, wenn er mal auf Klo will und damit er nichts ankaut.
Wenn er schläft verschwinden meine ganzen Zweifel, weil er so ruhig ist und mir nicht das Gefühl gibt, als wäre ich langweilig und dumm. Aber wenn er aufwacht geht es wieder von vorne los.
Ich bin echt am Verzweifeln. Ich weiß, er macht das alles nicht absichtlich, denn er weiß es selbst nicht besser. Ich will einfach nur in mein Zimmer gehen und die Tür abschließen. Ich weiß einfach nicht, ob und wie es besser werden kann. Ich denke er akzeptiert mich nicht so richtig.
(Sorry für den Roman)
7 Antworten
Das ist der Welpenblues und so geht es vielen Hundehaltern mit Welpen. Man stellt sich die Welpenerziehung einfacher vor als sie ist. Das soll nach ein paar Wochen besser werden wenn man sich auf das Leben mit Hund eingestellt hat. Du musst einfach durchhalten.
Hunde sind tolle Begleiter, sobald sie aus der Welpen- und Pubertätsphase raus sind.
Hallo,
Der kleine muss erst einmal ankommen, ich weiß, dass die Zeit hart ist, aber es lohnt sich. Gerade Welpen sind ein vollzeitjob, aber wenn du dich immer wieder aufraffst und dich bemühst bekommst du einen super Hund. Ich war am anfang auch fix und fertig mit meinem Welpen, aber es wurde von woche zu woche besser, da spielt sich mit der Zeit alles ein.
Lg
Jetzt reiss Dich doch bitte mal zusammen...
Dass der Hund draussen nicht macht ist normal. Der hat noch Angst - alles fremd draussen und alles neu. Natürlich macht er da wo er sich einigermassen sicher fühlt - und das ist im Haus.
Da musst Du einfach Geduld haben.
Was alles andere betrifft. Ein Hund sucht sich immer die "starken" Personen in der Familie aus. Also die die emotional ausgeglichen sind, die Ruhe und Sicherheit ausstrahlen etc.
Wenn Du so ein Nervenbündel bist merkt der Hund das sofort. Da kannst Du füttern und streicheln soviel Du willst - Du wirst nicht seine favorisierte Bezugsperson werden.
Es liegt alleine an Dir. Also - tief durchatmen - freu Dich an dem Kerlchen, biete im Schutz und Sicherheit und versuche etwas gelassener zu werden.
Es muss nicht alles von heute auf morgen funktionieren. Auch "Erziehung" ist ein Prozess und geht nicht einfach so. Überfordere den Welpen nicht. Lass ihn die Welt kennenlernen etc. Immer schön ein Schritt nach dem anderen.
Als unsere Hunde Welpen waren haben sie auch am Anfang überall hingepiesselt . Ich hab unseren Hund dann genommen ihn an seinen eigenen Urin riechen lassen und Pfui gesagt . Das hörte dann auch schnell auf . Allerdings macht sich dein Hund dann anders bemerkbar z.B. immer zur Tür laufen, hecheln , leises bellen . Dann muß er mal raus und mit deinen kleinen Welpen ruhig mal ein kleinen Gang vor dem Haus machen und nicht nur im Garten . Bedenke auch das dein Welpe noch viel Schlaf braucht . Als Spielzeug haben sich bei meinem Hund als er Welpe war ausgediente Stofftiere oder Altkleider bewährt . Einige wurden geliebt , andere waren nach kurzer Zeit zerfleddert.
Hallo !
In den ersten Tagen darf ein Welpe erstmal "ankommen" ,die Wohnung , Familie ,den Garten erkunden ...braucht viel Schlaf (muß also nicht dauerbespielt werden) , eure Fürsorge und Liebe und gutes Welpenfutter (4 oder 5 Mahlzeiten) .
Mein Rat (von Herzen) für dich ist : stell dein Gefühlschaos auf Null; nimm nix (was der Welpe tut ) persönlich oder verärgert auf und fang "neu" an ...Der Kleine ist erst 3 Tage da und mit neun Wochen ist das NOCH EIN HUNDE-BABY .
Wichtig ist jetzt das "pipi machen" , das machst du schon richtig so . Für den Kleinen ist allerdings alles noch so neu und interessant, daß er glatt vergisst, draußen pipi zu machen - und drin ist dann die Pfütz 😉 Das legt sich aber bald , wenn er oft genug draußen war .
Er kaut die Möbel und alles Mögliche an , das ist normal ...er hat ja nur sein Maul um Alles zu erkunden . Natürlich soll er das zukünftig nicht tun! Aber bevor du ihn ständig mit "Nein " korrigierst , mußt du ihm doch erstmal beibringen , WAS dieses Nein bedeutet. Such bitte online nach "Kommando 'Nein!' effektiv trainieren" , so bekommst du Schritt für Schritt erklärt , wie ein Welpe das lernen kann.
Erst ,wenn er versteht ,was du meinst ,kann er auf dich hören .
Sieh es als Vorteil, daß du viel Zeit mit ihm verbringen kannst...das ist gut für eure zukünftige Bindung. Ihr könnt euch in Ruhe kennenlernen . Und immer ,wenn das Chaos in dir hochkommt , denk daran , daß er ein Hundebaby ist -er macht nix "mit Absicht" .
Daß er deine Familie sooo freudig begrüßt usw , hat nix mit 'Ich mag die mehr!' zu tun , sondern liegt nur daran , daß sie grad interessant (weil selten da ) sind .
Vertrau dir mehr , dann lernt der Kleine ,daß er dir vertrauen kann.
Und besprich mit deiner Familie, daß sich Alle an die gleichen Regeln halten . Sonst weiß der Hund später nicht , was ihr wollt und macht sein "eigenes Ding " .
Ich hoffe, daß ich dir etwas helfen konnte. 😉
Liebe Grüße.
Bei uns macht er überhaupt nichts auffälliges, er verhält sich ganz ruhig und im nächsten moment ist der Boden voll.
Er spielt mit Decke, Kuscheltier und Kauseil. Am allerliebsten beisst er aber in meine Hand, das muss ich ihm allerdings abgewöhnen. Jedoch nimmt er es auch nicht wahr wenn ich aua sage und mich abwende.