Welchen Nachteil hat Spenden? Lehrer sagt man sollte nicht spenden
Unser Lehrer behauptet, dass es dumm ist zu Spenden. Ich weiß aber nicht wie er das meinte. Entweden weil man nicht weiß wo das Geld landet oder er meinte eher, man sollte nicht in den Lauf der Natur eingreifen. Natürliche Auslese oder so hat der gesagt. Ich habe nicht viel Geld aber ich habe seit 3 Jahren eine Kinderpatenschaft von SOS-Kinderdorf und bezahle 30 Euro im Monat. Mein Lehrer ist eig. Sehr gebildet. Sollte ich die Patenschaft kündigen ?
15 Antworten
es gibt immer mehr bevölkerung auf der welt, deshalb ist spenden immer bedenklich
Kommt drauf an für was euer Lehrer euch gesagt hat, dass ihr nicht spenden sollt. Naja ich werd auch Lehrer und glaube mir allein in meinem Studiengang gibt es so viele dumme künftige Lehrer....Geldspenden würde ich persönlich jedoch auch nie. Ich helfe lieber aktiv indem ich etwas tue - also indem ich Hartz4kindern kostenlos Nachhilfe gebe oder ihnen ein Mittagessen spendiere, wenn die Mutter mal wieder vergessen hat, dass sie Kinder hat.
Welchen Nachteil haben Spenden?
Wenn der Verwaltungsaufwand einer Hilfsorganisation mehr als 20 Prozent beträgt, sollte man sich genau überlegen, ob hier Spenden an die richtige Stelle ankommen und eher so etwas nicht unterstützen. Es sollten gemeinnützige Spenden sein, so dass nicht nur einzelne Personen (Patenschaften) davon etwas haben, sondern das soziale Umfeld. Das soziale Umfeld sollte die Spendenbereitschaft auch akzeptieren und nicht blockieren. Wie es mir bei PLAN erging: auf Sumbawa (Indonesien) weigerten sich örtliche islamische Führer, dass westlicher Einfluss ausgeübt wird (es sollten Brunnen gebaut werden).
Am besten, man sucht sich selbst unterstützungswürdige Projekte und kann sie auch kontrollieren. Alles andere sind Ausreden, wenn man nicht bereit ist, zu spenden
Er meint wohl einfach, daß er zu dumm ist zum Spenden.
Natürliche Auslese gibts in der Natur.
Bei Menschen gibt es das mit dem "Survival of the fittest" nicht, da füttert man auch Lehrer durch. Menschen behaupten von sich, ein Bewußtsein und ein Gewissen zu haben, neben der Fähigkeit zu denken und Zusammenhänge zu erkennen. Das beinhaltet allerdings auch, daß man als stärkerer - anders als unter wilden Tieren - schwächere unterstützt.
Naja, in Deutschland sind Lehrer ja Beamte. Damit sind sie der "natürlichen Auslese" entzogen.
Also ich möchte hier mal ganz differenziert antworten:
Über sehr viele Organisationen verschwindet eine Menge deines Spendengeldes im Verwaltungsapparat, schwarzen Kassen oder bleibt sogar an Zwischenstationen komplett hängen. Mach dich vor einer Spendeninitiative immer schlau, wo und mit welcher Sicherheit/Wirkung dein Geld auch eingesetzt wird. Auch Kleidungsspenden sind nicht immer das Gelbe vom Ei. Meistens werden die Kleidungsstücke nicht verschenkt, sondern dort wieder an die meistbietenden Händler weiterverkauft, die wiederum zu einem normalen Einkaufspreis weiterverkaufen.
Zum zweiten Argument der "natürlichen Auslese", das in der Formulierung natürlich zum Himmel schreit, ist meiner Meinung nach ein Funke Wahrheit, den man respektieren sollte: Es würde vielen Kulturen wohl einfach sehr viel besser gehen, wenn man sie einfach weiterleben lassen würde, wie sie bisher gelebt haben und leben konnten. Allerdings sind wie längst schon in die dritte Welt "einmaschiert", wollen sie "demokratisieren" und in Abhängigkeit halten, d.h. dieser Zug ist längst abgefahren und nun von "natürlicher Auslese" zu reden, ist mehr als makaber. Man spricht immer von Hilfe zur Selbsthilfe: Wie helfen den Leuten dort, sich gegen uns zu wehren. Das einzige gute Gewissen, das wir uns noch "leisten können". Leider kann man aber nicht moralische Werte an Außenminister spenden.
Tatsache ist also, dass die Menschen in der dritten Welt inzwischen, da wir sie längst in solch eine Lage gezwungen haben, oftmals auf Spenden angewiesen sind. Wenn wir den Staaten schon unser Wirtschaftsdenken und unseren Arbeitswahn in den Rücken stemmen, dann ist es wohl nur gerecht, unser Geld auch mitzubringen. In diesem Sinne finde ich Spenden, die am richtigen Platz ankommen, auch durchaus sinnvoll und gerechtfertigt. Sie helfen nicht, uns die Hände reinzuwaschen, aber wer von vornherein behauptet, dass man so eine Lage sich selbst überlassen soll, der geht anstandslos und egoistisch vom Feld.
Liebe Grüße, Balu
In der Tat geht es Völkern, die ohne unsere Hilfe leben (vor allem ohne Bevormundung) recht gut. Nur denen, die wir versucht haben, nach unserem Bild zu verändern, denen geht es allgemein nicht gut. Da haben wir als Zivilisation die "natürliche Auslese" gewaltig verschoben. Und das nicht eben zum Vorteil. Die Völker haben Katastrophen allen möglichen Ausmaßes überlebt - nur uns sind sie nicht gewachsen.