Welche Vorurteile haben Deutsche bei Russen u. Russlanddeutschen?
... und was trifft eurer Meinung nach zu und was ist purer Fascho-Müll.
2 Antworten
Ich weiss nicht, ob es nur ein Vorurteil ist aber kann es sein, daß viele Russen oder Russlanddeutsche den Drang haben allen Leuten in ihrer Umgebung zeigen zu wollen, daß sie es zu etwas "gebracht" haben? Hatte Kollegen, die sich echt verbogen haben um ihr dickes Auto zu bezahlen, nur um im Familienkreis gut dazustehen....und der Anspruch der russischen Damen was Luxus und Lebensstandard angeht ist auch nicht gerade von Pappe....( Vorurteile?) Jedenfalls waren die deutschen Kollegen in der Hinsicht wesentlich entspannter...
Schon richtig...nur neigen (nach Meinung meiner damaligen Kollegen) einige dieser Damen in materieller Hinsicht ein wenig zur Übertreibung...Das ging bei einigen schon in Richtung peinlich
Na ja, bei klassischen Russlanddeutschen ist das eher selten der Fall. Viele sind sehr christlich, protestantisch erzogen worden. Sie sind sparsam und bescheiden. Klar fahren sie dicke Autos und bauen sich (oft sogar eigenhändig) große Häuser, aber da geht es eher darum handfeste materielle Werte zu schaffen und nicht um Luxus und Prunk. Und da arbeiten auch beide in Vollzeit. Zwei volle Arbeitergehälter plus noch irgendein Zuverdienst, da kommst schon was im Monat zusammen.
Für Schminke und Parfum geben sie kaum Geld aus, sie gehen nicht in Restaurants und die Männer gehen auch nicht regelmäßig in die Kneipe saufen. Urlaub ist auch selten angesagt, im Sommer abhängen und grillen am Baggersee muss reichen. Und sie haben auch alle unbedingt eine Tiefkühltruhe im Keller, wo sie die ganzen Angebote vom Discounter einlagern. Klassische Russlanddeutsche sind wie Schwaben hoch zwei, das ist eher typisch, ich weiß nicht, was deine Kollegen da so alles beobachtet haben.
Meine Kollegen standen unter einem ziemlich großen Erwartungsdruck seitens ihrer "besseren" Hälften....da wurde dann gerne mal der materielle Vergleich zu den Bekannten und Freunden angestellt....diese Jungs (meine Kollegen) taten mir teilweise echt leid....einer von denen war tatsächlich aus Kasachstan.😁Der ist sogar wenn es irgendwie ging noch nebenbei arbeiten gegangen nur um die Ansprüche seiner Frau und ihrer Eltern zu erfüllen....Heute ist er zu seinem Glück glücklich geschieden....wie gesagt, wenn beide Partner an einem Strang ziehen um es gut zu haben..völlig o.k...nur wenn man sein ganzes Streben nur nach materiellen Werten ausrichtet, dann finde ich das bedenklich....Aber wie du schon sagst, Schwaben hoch 2 ist eben typisch für Russlanddeutsche
Das ist vielleicht der klassische Fall: Mann Russlanddeutscher, Frau ethnische Russin, nur nach Deutschland gekommen wegen dem Wohlstand.
Die starke Hinwendung zum Materiellen kam in den 70-80ern, als die Ideen des Kommunismus in der Sowjetunion nicht mehr wirkten, man sich aber durchaus auch dort einen gewissen Wohlstand erarbeiten konnte. Es gab eine riesige private Schattenwirtschaft, in der alle möglichen lebensnotwendigen Güter produziert wurden und einen großen Schwarzmarkt, wo so gut wie alles zu haben war.
Die Russlanddeutschen haben da kräftig mitgemischt, hatten zum Teil auch dort große Häuser, Autos und alles, was das Herz begehrt, gehabt. Haben aber oft alles stehen und liegen lassen und sind sofort nach Deutschland, wenn der Ausreiseantrag bewilligt wurde, in der Hoffnung sich hier alles nochmal erarbeiten zu können, diesmal aber legal ohne Angst vor der Mafia oder korrupten sowjetischen Beamten zu haben, die ja auch gleich die Hand aufhielten, wo immer was zu holen war. War ja alles super illegal, obwohl ohne die Schattenwirtschaft wäre die sowjetische Planwirtschaft schon viel früher zusammengebrochen. Gorbatschow hat ja damals versucht mit seinen Reformen das alles in die Legalität zu überführen, war aber schon zu spät.
Aber da liegt vielleicht die Wurzel der starken Hinwendung zum Materiellen bei Russlanddeutschen, wer nicht allzu christlich erzogen wurde und auch nicht mehr an den Kommunismus glaubte, fand da seine "Ersatzreligion".
Vermutlich sind vor allem die Älteren weniger offen ggüber Homosexuellen, liegt aber einfach am anderen Kulturkreis, in dem sie aufgewachsen sind.
Ansonsten, abgesehen von der Küche und trivialen Unterschieden vermutich unauffällig.
Na ja, man ist ja schließlich nicht hierher gekommen, um hier einen gebrauchten Dacia Logan zu fahren. Das hätte man genauso gut daheim in Kasachstan haben können. Dafür hätte sich der ganze Aufriss nicht gelohnt.