Welche Vorgaben gibt es bei der Leitungsdimensionierung?
Welche Vorgaben gibt es das ich z.B. eine B16 maximal mit einem 2,5mm2 Kabel absichern kann.
Mich würde das für alle möglichen LS Schalter interessieren. B6,B10,B13,B16,B20,….C10/C20 etc. kann mir jemand helfen ?
5 Antworten
Stromführende Leitungen werden nach der DIN VDE 0298-4 Dimensioniert. Dabei werden Kabel immer so dimensioniert, sodass die Abschaltbedingung erfüllt wird:
Ib<Inenn<Iz
Der Betriebsstrom muss immer kleiner sein als der Nennstrom der Absicherung und die Absicherung muss kleiner sein als die maximale Belastbarkeit des Leiters.
Die Bezeichnung z.b. B16A gibt Auskunft über den Nennstrom des Leitungsschutzes und der Abschaltcharakteristik und macht Aussagen über den Kurzschlussstrom.
Beim B Automaten liegt der Kurzschlussstrom beim 3-5 flachen des Nennstroms. Beim C ist es der 5-10fache. Dafür gibt es Tabellen in der Norm.
In diesem Fall ist der Nennstrom 16A ab hier wird eine Überlastung erkannt, das System kann aber noch stundenlang weiter im Betrieb bleiben. Je größer der Strom wird, desto schneller schaltet die Sicherung ab.
Ab dem maximal 5 flachen des Nennstroms: 16A*5=80A wird der Strom als Kurzschluss interpretiert und der LS löst innerhalb von 400ms aus.
Als Korrektorfaktor wird jedoch immer der Faktor 1,5 mit angerechnet, da nie bekannt ist wie die Leitung belastet wird etc dann sind wir also bei 80A*1,5=120A.
Für den erforderlichen Querschnitt gibt es ebenfalls Tabellen, die sich nach der Stromstärke richten. Jedoch gilt das nur unter "Normslbedingungen". Diese sind:
- ungehäufte Leitungsverlegung
- keine Blindleistung
- keine Oberschwingungen
- Temperatur bis maximal 30°C
Gibt es Abweichungen von diesen Bedingungen muss ein Korrekturfaktor zum Querschnitt anmultipliziert werden und der entsprechend größeren Querschnitt gewählt werden.
Außerdem darf der Spannungsfall auf Leitungen bei einer festinstallation 3% der Netzspannung nicht übersteigen.
Ein B16 wird nicht mit 2,5mm² abgesichert, sondern das 2,5mm² mit B16. In der VDE sind Vorgabetabellen, welche max Absicherung je Querschnitt zulässig ist. Auch unter Berücksichtigung der Verlegeart, Bündelung, Umgebungstemperatur ect... Das ist etwas individueller.
Naja, immer max den nächst niedrigeren Wert. Ist 1,5mm² bei Verlegung in/unter Putz bis 17.5A zulässig, darf mit max 16A abgesichert werden. Bei erhöhten Umgebungstemperaturen, Bündelung durch parallel liegenden Leitungen ect, oder je nach Länge (zul Spannungsfall bzw max zul Schleifenimpedanz bzgl Ik zur sicheren Auslösung) ist die Sicherung nach unten zu korrigieren.
Und wie sieht’s dann mit B20,B32,C6,C1,C16… ? bzw ich weis gar nicht welche es genau alles gibt
Das sieht ähnlich aus. Je nach Anwendungsfall unterschiedlich und muss zur Situation, Anwendungsfall berechnet werden. Die aufgezählten gibt es alle und noch einige mehr. Charakteristik B, C, K ect ist dann nochmal je Anwendung getrennt zu beachten. Danach und dem Ansprechwert richtet sich auch die zul Schleifenimpedanz, bzw der zu wählende Querschnitt, wenn eine bestimmte Absicherung erforderlich ist.
Aber woher weis ich welche Anbsicherubgen es alles gibt ? Wenn ich z.b mal 23A oder 46A habe ?!
Es gibt Tabellen in denen definiert ist, wie hoch welche Leitung maximal abgesichert werden darf und wie lang sie sein darf. Du darfst beispielsweise eine 1,5mm²- Leitung mit 16A absichern ABER ist sie länger wie 30m, dann reicht der Leitungswiderstand nicht mehr für ein sofortiges Auslösen aus und dann mußt Du auf 10A runter gehen.
Es ist also ein Zusammenspiel von Strom und Leitungslänge. Hinzu kommt noch eine Strombelastbarkeitsreduktion aufgrund der Verlegeart bzw. bei Leitungsbündelung.
Die Charakteristik ist erforderlich, um spezielle Verbraucher besser absichern zu können, beispielsweise B für "Universal", "C" für Elektronik, "D" für Transformatoren usw.!
"B für "Universal", "C" für Elektronik, "D" für Transformatoren usw.!"
Seit 30 Jahren bin ich Elektriker , deine Aussage ist nicht richtig.
Natürlich ist die Antwort nicht richtig. Und Du hast vollkommen recht... das will ich mit keinem Wort bestreiten denn Du bist da mit Sicherheit fachkundiger. Es verwundert nur, dass wir seit über 30 Jahren in der Konstruktion (ein führender Robotertechnik- Herstellers in Westeuropa) das erfolgreich so machen. Suchst Du einen leitenden Job? Solch große Spezialisten sind bei uns immer willkommen.
Für Dich als Fachmann ein paar praktische Beispiele zu meiner falschen Aussage:
Für den D- Automat: Siehe Dokumentation ABB IRC5 oder Kuka KRC5 (da sind, um sie global mit einem Steuerungstyp einsetzen zu können, ein Trafo drin)
Für die C- Automat: Siehe Dokumentation Frequenzumrichter / Servoumrichter unter dem Punkt "geforderte Schutzeinrichtung"
Für den B- Automat: Siehe eigener Arbeitsplatz; mag sein, dass Du lieber H- Sicherungen einsetzt; der Rest nimmt B als universellen Automaten her.
... und insgesamt: Siehe Tabelle der Charakteristiken => DANACH darfst Du gerne noch einmal mit Deiner Korrektur kommen.
Sicherungen schützen immer das Kabel vor Überlast, NICHT die Verbraucher.
Die Verbraucher belasten das Kabel unterschiedlich, deswegen muss das Kabel anders geschützt werden. Der Automat muss zb.auch zuverlässig bei Induktivität abschalten.
Das gilt insbesondere auch von RCD.
Bestenfalls kannst du die Verbraucher vor Überspannung schützen. Das macht aber kein LS , egal welcher Charakteristik.
.....und niemand hat von H Automaten geredet .....
Einen B16 sichert man nicht mit einem Kabel ab .
Es ist umgekehrt. ....
Das Kabel wird vom B16 Automat geschützt.
An einen B16 kannst du auch ein 10mm 2 anschliesen.
Ob du ein 10mm2 mit B16 oder weniger absichern musst hängt von der Leitungslänge ab.
Der Schleifenwiderstand und der Netzinnenwiderstand muss so klein sein das der Kurzschlussstrom ausreicht den B Automaten, bei Kurzschluss, nach 200 millisekunden aufzulösen.
Die Höhe des nötigen Kurzschlussstrom ist in den Kennlienien der B oder C Automaten ersichtlich.
Kommt auf viele Faktoren an. Länge, Querschnitt, Verlegeart .
Dazu gibt es Tabellen von VDE.
Da wird mit Aber dann nicht angezeigt welche Automatentypen ich benötige wie B,C,…
Automaten kann es nicht in jeder Stromstärke geben, Deswegen nimmt man die (abwärts gesehe) die dem Wert am nächsten kommt.
Beispiel:
Tabellewert 11,3A = Sicherungswert 10A
Hab grad gegoogelt hab nicht wirklich was gefunden da standen zwar die Strombelastbarkeiten und Querschnitte aber nirgends die LS Schalter die ich eigentlich brauche