Selektivität bei Leitungsschutzschalter?
Hallo bei Schmelzsicherung berechnet man die Selektivität mit dem Faktor 1,6. Also bei 10a Schmelzsicherung x 1,6 =16a. Die nächst größere Sicherung muss also 16a haben und kann nicht 13a betragen um die Selektivität zu garantieren.
Doch wie sieht die Regelung bei LSS aus? Wenn ich eine B16 einbaue und danach als kleinere Sicherung B6 einbaue wird die B6 als erstes auslösen. Weil der Faktor Bereich bei B Charakteristik bei 3 - 5 fache des Nennstromes geben ist, richtig?
Spricht nun etwas dagegen eine B13 hinter einer B16 zu setzen?
Für mich ja, weil bei B13 x 5 bei spätestens 65a liegt und B16 x 3 bei 48a frühstens und B16 x 5 bei 80a spätestens liegt, das liegt in dem Bereich und würde keine Selektivität garantieren. Hab ich das so richtig verstanden?
2 Antworten
Im Überlastschutzbereich sind die Automaten zueinander selektiv. Im Kurzschlussfall aber ggf nicht. Der Ik fließt ja durch beide Automaten. Und wenn der hinter dem B6A trotzdem noch den Ikmax des B16A (5*16A=80A) überschreitet, so werden evt beide oder der schnellererr von beiden auslösen. Das ist dem Magnetauslöser geschuldet.
Bei LSS hast du das Problem, dass bei einem ausreichend hohen Kurzschlussstrom zwei hintereinandergeschaltete LSS quasi unvorhersehbar auslösen können. Deswegen gibt es SLSS (selektive Leitungsschutzschalter). Der Schalter, der am nähesten zum Verbraucher liegt, ist ein normaler LS, der dahinter dann ein SLS. Der hat intern eine Verschaltung, welche den Kurzschlussstrom noch kurzzeitig fließen lässt, ohne direkt abzuschalten. Erst nach kurzer Zeit (wenige Sekunden) schaltet dann auch der SLS ab.